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Vorsicht beim Kosmetikkauf: Beauty-Produkte von Amazon sollen gesundheitsschädlich sein

Auch Gesichtsmasken, die über Amazon vertrieben werden, sollen verunreinigt sein. (Bild: Getty Images)
Auch Gesichtsmasken, die über Amazon vertrieben werden, sollen verunreinigt sein. (Bild: Getty Images)

Mit nur wenigen Klicks können sich Verbraucher auf Amazon Marketplace die neuesten und trendigsten Beauty-Produkte nach Hause liefern lassen. Die schnitten in einem aktuellen Test jedoch zum Teil katastrophal ab. Was steckt drin in den Kosmetikartikeln?

Von Produkten wie Cremes, Ölen, Masken oder Peelings versprechen wir uns eine Menge – zumindest auch, dass sie unser Aussehen unterstützen sollen. Neben Drogerien und Parfümerien um die Ecke können vielversprechende Produkte auch weltweit über den Marketplace von Amazon online bestellt werden. 24 kosmetische Bestseller des Marketplaces wurden nun stichprobenartig vom Testinstitut Sefiro auf Verstöße gegen die EU-Kosmetikverordnung untersucht.

Darunter fanden sich die meistverkauften Produkte wie Gesichtsmasken, Haarwuchsmittel oder Brustvergrößerungsöle. Das unglaubliche Ergebnis: Nur zwei der 24 Produkte seien „verkehrsfähig“, also zulässig. 93 Verstöße gegen die Verordnung lägen vor, darunter fehlende Wirkstoffe und falsche Deklarationen. Ein Haarwuchsmittel der Marke „Lucky Fine“ sei sogar derart verunreinigt gewesen, dass die Überwachungsbehörde eingeschaltet wurde.

Für die Verunreinigung von Haarwuchsmitteln für Männer übernimmt Amazon kein Haftung. (Bild: Getty Images)
Für die Verunreinigung von Haarwuchsmitteln für Männer übernimmt Amazon kein Haftung. (Bild: Getty Images)

Initiator der Testreihe ist der Juniorchef der Drogeriekette Rossmann, Raoul Roßmann. Er sei auf viele massiv negativ bewertete Produkte im Netz gestoßen und äußerte sich im „Handelsblatt“ verwundert darüber: „Wenn ein Produkt hundert Einsternebewertungen hat und Kunden über massive Probleme berichten, müsste es doch eigentlich aus dem Handel genommen werden. Das ist ja fast wie im Darknet. Eigentlich müsste der Amazon Marketplace für bestimmte Produktgruppen sofort geschlossen werden.“

Der Unternehmer fordert gemeinsam mit seinen Wettbewerbern dm und Douglas die Politik auf, stärkere Kontrollen einzuführen und den Wettbewerb gerecht zu machen. Ihre Forderung: „Ein wirksamer Verbraucherschutz im Internet erfordert vor allem, dass zusätzlich Plattformbetreiber in die Produktverantwortung genommen werden.“

Amazon zieht sich allerdings noch aus der Verantwortung, weil es als reiner Vermittler nicht für die Produkte haftet. Die Verkäufer haben oft ihren Firmensitz im Ausland und sind daher kaum zur Rechenschaft zu ziehen. Allerdings versichert der Online-Riese, dass die Sicherheit der Kunden äußerste Priorität habe und man aktiv dagegen vorgehe, unsichere Produkte aufzulisten. Welche Produkte entfernt wurden, erwähnte Amazon allerdings nicht, man prüfe derzeit noch. Das „Lucky Fine“-Haarwuchsmittel ist zumindest nicht mehr auffindbar, andere Produkte der Marke hingegen schon.