Krebskranke Braut wirft Perücke statt Brautstrauß
„Für mich zeigt eine Glatze Mut und den Willen, zu kämpfen.“
Es ist ein witziger Brauch, bei dem alle Augen auf die Braut gerichtet sind: Der Wurf des Brautstraußes in eine Menge begieriger Junggesellinnen.
Die mutige Braut Jamie Steinborn machte diese Tradition zu einem unvergesslichen Moment, als sie beschloss, ihren 16 Monate andauernden Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs mit einer ganz besonderen Geste zu begleiten.
Als ihre Brautjungfern und Freundinnen sich in den Firefly Gardens in Midlothian, Texas, erwartungsvoll hinter ihr aufstellten, zeigt ein Video die Braut, die von drei hinunter zählt.
Jamie sorgte dann für einen Überraschungseffekt und warf plötzlich ihre lange, lockige Perücke hoch in die Luft und in die Arme der verblüfften Menge.
„Das war eine einmalige Gelegenheit. Ich wollte jedem zeigen, dass alles gut sein wird, egal, was das Leben mir für Steine in den Weg legt“, verrät Jamie.
„Ja, es war mein Hochzeitstag und ja, ich habe eine Perücke getragen, aber ich habe mich auch mit Glatze genauso gesegnet und schön gefühlt.“
Bei der vierfachen Mutter wurde im Januar 2016 Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert, doch trotz der „erschütternden“ Resultate führte es dazu, dass Jamie ihren künftigen Ehemann John Stephenson traf.
Im darauffolgenden Monat veranstaltete Jamie einen Garagen-Flohmarkt, um vor der Operation und der Bestrahlung so viel Geld wie möglich aufzutreiben – und John kam vorbei.
„Wenn ich den Leuten erzähle, dass ich John auf einem Garagen-Flohmarkt kennengelernt habe, ist ihre Reaktion unbezahlbar“, sagt Jamie.
„Er hatte meine Freundin Nikki angerufen und gefragt, ob dort auch Frauen verkauft werden.“
„Sie hat uns für denselben Abend verkuppelt. Wir haben die ganze Nacht lang gekocht und Karten gespielt und jede Sekunde genossen.“
„Natürlich fand er am nächsten Tag eine Ausrede, Nikki anzurufen und zu vereinbaren, dass er am folgenden Abend vorbeikommen würde.
„Ich war in der Küche und als ich mich umdrehte, hatte er Blumen in der Hand und sagte mir: ‚Alle Frauen verdienen etwas am Valentinstag.’“
Von diesem Tag an war das Paar unzertrennlich und als Jamie ihm von ihrer Diagnose erzählte, hielt John zu ihr.
Jamie unterzog sich einer Behandlung und obwohl sie dachte, sie sei auf dem Weg der Besserung, kam der Krebs Ende 2016 zurück, woraufhin sie Anfang 2017 eine Chemotherapie machte.
Sogar am Tag der Hochzeit hatte Jamie – die einen Sohn, Korbyn, acht, und drei Töchter, Chloey, sieben, Alyssa, fünf, und Bryanna, drei, hat – sich noch nicht entschieden, ob sie die Perücke werfen solle oder nicht.
„Am Morgen der Hochzeit ging ich mit einer Freundin frühstücken und scherzte über das Werfen der Perücke. Ich sah die Freundin an und sagte: ‚Weißt du was? Ich glaube, ich werde es tun, wenn es soweit ist’“, sagte sie.
„Was auch geschieht, ich trage weiterhin ein Lächeln auf den Lippen und stelle mich dem Kampf.“
„Sicher, Krebs ist überhaupt nicht lustig, aber ich versuche, die Situation mit Humor zu nehmen.“
„Beim Herunterzählen war ich nervös, aber als ich ,drei’ sagte, tat ich es einfach.“
Jamie hofft, dass ihr Perückenwurf dazu beiträgt, Menschen, die gegen den Krebs kämpfen, ein wenig Optimismus zu geben.
„Ich will nicht lügen. Auch ich habe schlimme Momente, aber ich lasse mich nicht besiegen“, sagt sie.
„Mit der Liebe und dem Rückhalt meiner Familie und meiner Freunde werde ich ihn schlagen, so wie beim ersten Mal.“
– Zusätzlicher Bericht von Caters News Agency.
Allison Yee
Yahoo7 Be