Fitnessmarke distanziert sich von rassistischem Shirt-Design
Die kanadische Fitnessmarke Lululemon sah sich zu einer Entschuldigung gezwungen und distanzierte sich von einem asiatenfeindlichen Shirtmotiv, das mit der Marke in Verbindung gebracht wurde.
Die Marke selbst hatte mit dem Kleidungsstück tatsächlich nichts zu tun. Trotzdem veröffentlichte Lululemon eine öffentliche Entschuldigung, da der Art Director des Unternehmens, Trevor Fleming, das als rassistisch und beleidigend kritisierte Design auf seinem Instagram-Account beworben hatte. Fleming wurde wegen des Vorfalls gefeuert.
Das Shirt wurde von kalifornischen Künstler Jess Sluder designt.
“Woher stammt COVID-19? Das ist nicht sicher, aber wir wissen, dass eine Fledermaus mit im Spiel war“, schrieb Sluder in seinem Instagram-Post zu dem Shirt, das den Namen “Fledermaus mit gebratenem Reis” trägt. Das Design zeigt Essstäbchen mit Fledermausflügeln auf der Vorderseite, eine chinesische Takeaway-Box mit Fledermausflügeln auf der Rückseite und die Worte “Nein Danke” auf der Box und den Ärmeln.
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“Ab heute gibt es meine limitierte Quarantäne-Edition. Danke für eure Unterstützung und euren Humor!”, setzte er seinen Post fort. Laut Nextshark, wurde Trevor Fleming in dem Post getaggt und teilte in seiner Instagram-Bio auch einen Link zu Jess Sluders Webseite, weshalb viele User glaubten, er habe an dem Design mitgearbeitet.
Viele Menschen machten ihrer Verärgerung auf Twitter Luft und bezeichneten das Motiv als asiatenfeindlich und “abstoßend”.
“Die Tatsache, dass die Person, die dieses Shirt entworfen hat, dieses für witzig hält, ist so abstoßend. Rassismus zu reproduzieren ist nicht witzig”, schrieb jemand.
There have been 100+ daily attacks on Asian Americans since the start of #COVID19. To see people adding to the hurt & racism hurts my heart. I hope someone picks up this story and these individuals take responsibility. I am more proud than ever to be part of the AA community. ✊🏼 pic.twitter.com/nWy9WJeMVE
— Kamauri Yeh (@yehwho) April 19, 2020
Viele User verwiesen darauf, dass es im Zuge der Coronakrise zu einer Flut von rassistischen Übergriffen auf Menschen asiatischer Herkunft gekommen ist.
More #COVID19 racism by linking bats (incorrect virus source; it’s undetermined) with the iconic Chinese American takeout container & fried rice. This is NOT #humornothate. Your laughs and “art” put people’s lives & safety at risk.
Also, senior @lululemon director promoting. Wtf https://t.co/PhwEQ0rMOt pic.twitter.com/BeMTOyzgTr— Kevin Huang|黃儀軒 😷 (@yskevinhuang) April 19, 2020
“Mehr #COVID19-Rassismus, indem Fledermäuse (es ist nicht bestätigt, dass sie die Virus-Quelle waren) mit der legendären chinesisch-amerikanischen Takeout-Box und gebratenem Reis in Verbindung gebracht werden. Dies ist KEIN Humor. Deine Gags und deine ‘Kunst’ bringen das Leben und die Sicherheit von Menschen in Gefahr”, schrieb jemand anderes.
.@lululemon, would love a comment on this act of xenophobia and racism involving your very Senior Global Art Director. https://t.co/gJwNemKN6M
— Martin Hoang Nguyen (@TheMartinNguyen) April 21, 2020
@lululemon, ich würde mich riesig über einen Kommentar zu diesem Akt der Fremdenfeindlichkeit und des Rassismus im Zusammenhang mit eurem Senior Global Art Director freuen.
Lululemon reagierte schnell in einem Twitter-Thread und erklärte: “Das T-Shirt ist kein Lululemon-Produkt.”
“Wir entschuldigen uns, dass ein Angestellter damit in Verbindung gebracht wurde, ein anstößiges T-Shirt zu bewerben und wir nehmen dies sehr ernst.”
“Das Bild war unangemessen und unentschuldbar. Die betreffende Person ist nicht länger bei Lululemon angestellt.”
Trevor Fleming entschuldigte sich für den Vorfall und schrieb: “Ich habe das T-Shirt weder designt noch habe ich an irgendeinem Teil seiner Entstehung mitgewirkt”, schrieb er auf Instagram.
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Auch Jess Sluder äußerte sich und sagte Nextshark, dass weder Lululemon noch Trevor Fleming etwas mit dem Shirt zu tun hatten.
“Meine Absicht war, eine Parodie zu kreieren. Ich bringe Menschen gerne zum Lachen und ich habe versucht, in diesen dunklen Zeiten für etwas Erhellendes zu sorgen. Es war nie meine Absicht, dass meine Kunst verletzend oder rassistisch ist”, sagte er.
Sarah Carty
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