Löcher im Rasen – wer steckt dahinter?

Erdwespen

Anhand von Form und Größe der Löcher im Rasen lassen sich die Übeltäter meist gut erkennen, und manchmal verraten sie sich auch selbst. Das sind die häufigsten tierischen Verursacher von Löchern im Rasen im Überblick.

Klein, groß, mit oder ohne Erdauswurf und im Gegensatz zu Macken im Rasen, die durch Pflegefehler entstehen, immer tief: Gemeint sind Löcher im Rasen, die in der Regel auf tierische Verursacher zurückzuführen sind. Unter dem Rasen macht es sich nämlich eine ganze Reihe von Tieren bequem, die Nester oder komplexe Gangsysteme anlegen, von denen man nur die Löcher als Einstieg sieht. Kahlstellen im Rasen können natürlich auch durch Pflegefehler oder Krankheiten entstehen, echte Löcher werden meist von Tieren verursacht.

Sie wüten in Gemüsegärten oder machen sich über frisch gepflanzte Gehölze her, bis diese mit abgenagten Wurzeln aufgeben: Wühlmäuse leben in selbst gegrabenen Gangsystemen und nutzen auch einfach alte Maulwurfgänge weiter. Löcher von Wühlmäusen haben einen eiförmigen, hochovalen Querschnitt und liegen direkt neben flachen Erdhügeln, deren Erde meist von zahlreichen feinen Wurzeln durchzogen ist. Wühlmäuse lassen ihre Löcher im Rasen im Gegensatz zum Maulwurf lange offen.

Diese nützlichen Schädlingsvertilger werfen keine Erdhügel auf, sondern hinterlassen im Rasen beziehungsweise am Rasenrand nur ihre gut zwei Zentimeter großen Löcher, die durch den fehlenden Auswurf gut zu erkennen sind. Typisch für die Tiere ist die auffällig spitz zulaufende Schnauze. Um den Bauherrn der Löcher genau zu entlarven, kann man eine Wildkamera neben dem Loch platzieren. Feldmäuse graben ähnliche Löcher, haben aber eine ganz andere Kopfform.

Als mögliche Überträger diverser Krankheiten sind Ratten auf dem Grundstück beim Ordnungsamt meldepflichtig. Die Tiere leben in unterirdischen Gängen und werfen ebenso wie Feld- und Spitzmäuse keine Erde aus den Löchern. Die Gänge und damit auch die Löcher sind rund und bis zu 15 Zentimeter groß. Die Eingänge sind oft etwas versteckt unter dichtem Gebüsch, Gartenhütten oder in etwas verwilderten Gartenecken.

Maulwürfe erkennt man an ihren auffälligen und für die meisten Gärtner sehr lästigen Erdhügeln und weniger an den Löchern, die zum unterirdischen Gangsystem führen. Denn diese werden rasch wieder verschlossen und sind daher meist unsichtbar. Maulwürfe lassen sich mit unangenehmen Gerüchen vertreiben, die man als Vergrämungsmittel in die Gänge steckt. Lassen Sie den Tieren aber einen Fluchtweg offen und kreisen Sie sie nicht mit den Duftstoffen ein.

Scheinbar aus dem Nichts entstehende, unregelmäßig geformte Löcher in der Grasnarbe werden meist von Vögeln verursacht, die es auf Würmer oder Ameisen im Rasen abgesehen haben und dabei nicht gerade zimperlich sind. Die Löcher sind nicht sehr tief, die Grasnarbe ist an den Stellen allerdings erst mal ruiniert und liegt meist noch zerrupft daneben. Infrage kommen nicht nur Drosseln, sondern in Wald- und Parknähe auch Grünspechte.

Reger Flugverkehr rund ums Eingangsloch im Rasen oder auch in Beeten machen einen auf Erdwespen aufmerksam, die ihr darunter liegendes Nest bei unmittelbarer Störung beherzt verteidigen. Die Löcher sind etwa einen Zentimeter groß und rund, manchmal richten die Tiere ihr Nest aber auch in verlassenen Mäusebauten ein. Verschließen Sie die Nester im Herbst einfach – damit verhindern Sie einen Neubezug.

Die großen Insekten können den Rasen bei Massenbefall ganz schön ruinieren, da sie in der Umgebung der Löcher die Graswurzeln abfressen und dabei Kahlstellen in der Größe eines Tennisballes hinterlassen. Die Löcher selbst sind nicht einmal einen Zentimeter groß und rund.

Unsere Leser berichten zudem, dass sogar Igel auf Nahrungssuche Löcher im Rasen verursachen können!