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Lebensmittellügen: Hühnersuppe, die nie ein Huhn gesehen hat

In einer handelsüblichen Hühner-Tütensuppe aus dem Supermarkt steckt statt Hühnchen meist nur Hühnerfett. (Bild: Getty Images)
In einer handelsüblichen Hühner-Tütensuppe aus dem Supermarkt steckt statt Hühnchen meist nur Hühnerfett. (Bild: Getty Images)

Man könnte meinen, dass in einer Hühnersuppe Hähnchen steckt, selbst wenn sie aus der Tüte kommt. Doch dem ist nicht so. Die Industrie bedient sich simpler Tricks, um den Hühnchengeschmack herzustellen.

Ein Suppenhuhn, Suppengrün, Pfeffer und Salz, ein paar Lorbeerblätter, etwas Petersilie. Stundenlang gekocht, um das Huhn erleichtert und um Erbsen, Möhren sowie mundgerechte Hühnchenstückchen bereichert, entsteht so eine Hühnersuppe – wenn sie hochwertig gemacht ist. Doch die Industrie bedient sich da günstiger Tricks. „Aus Kostengründen setzen die Hersteller häufig Hühnerfett statt Hühnerfleisch ein“, erklärt Sabrina Schulz von der Verbraucherzentrale Berlin.

Heißt: Teures Hühnerfett wird durch billigeres Hühnerfett ersetzt, um Kosten zu sparen und günstige Preise für das Endprodukt zu ermöglichen. Denn die Tütensuppe zählt „eher zu den günstigen Lebensmitteln im Supermarkt, da sollten Verbraucherinnen und Verbraucher keine hochwertigen Zutaten erwarten“, so Schulz weiter.

Die Expertin rät daher, auf die Zutatenliste auf der Verpackung einer Tütensuppe zu schauen, um zu erfahren, ob die Suppe tatsächlich Hühnchenfleisch oder nur -fett enthält. „Kaufen Verbraucherinnen und Verbraucher Brühen oder Suppen aus Gläsern oder Dosen, dann ist es eher möglich, ein Produkt zu kaufen, welches aus ausgekochten Knochen zubereitet wurde“, erklärt Sabrina Schulz außerdem. Heißt: Beim Kauf von Hühnersuppe Zutatenliste checken und eher zu Produkten aus Dosen oder Gläsern statt Instantprodukten aus der Tüte greifen.

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