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Lehrerin strickt Puppen-Doubles ihrer Schüler, weil sie sie vermisst

Wegen der Pandemie sind viele Schulen immer noch geschlossen. Damit sind viele Eltern überfordert, da sie Arbeit und Betreuung unter einen Hut bringen müssen. Aber auch die Lehrer haben mit der Situation zu kämpfen. Sie mussten sich den neuen Gegebenheiten genauso neu anpassen wie alle anderen. Weil sie ihren Schulalltag vermisst, hat sich eine niederländische Grundschullehrerin nun etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie hatte die entzückende Idee, von ihren 23 Schülern winzige Puppen zu stricken – um ihnen möglichst nahe zu sein.

Stuffed Knitted Dolls
Gestrickte Puppen, die wie Kinder aussehen (Symbolbild: Getty Images)

Am Anfang der Pandemie war es für die Schüler großartig, dass sie nicht zur Schule gehen mussten. Aber die Euphorie ließ schnell nach. Denn sie durften auch nicht ihre Freunden treffen und niemanden außerhalb ihres Haushaltes sehen. Ebenso waren Oma und Opa sowie Spielplatzbesuche erstmal tabu. Der Alltag für die Kinder begrenzte sich ziemlich schnell auf die eigenen vier Wände und je nachdem Laptop, PC oder Smartphone für den Online-Unterricht.

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Auch für die Lehrer war die Umstellung erstmal groß. Der Komfort, im Klassenzimmer zu unterrichten, war dahin. Jetzt hieß es – alles über Konferenzen besprechen und erklären.

Über die Situation war auch die niederländische Grundschullehrerin Ingeborg Meinster-Van der Duin nicht glücklich, vor allem weil sie ihre Schüler nicht mehr sehen konnte und es noch nicht absehbar war, wann sie sie wieder richtig im Klassenzimmer unterrichten kann. “Sie waren dran, alles schnell zu schließen. Das hat mich sehr getroffen. Die Kinder waren nicht mehr in der Schule und ich vermisse sie“, so die Lehrerin gegenüber der niederländischen Lokalzeitung “Noordhollands dagblad”.

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Kreativität gegen Sehnsucht

Sie wollte nicht mehr länger warten und hatte die süße Idee, von ihren 23 Schülern kleine Puppen zu stricken. Denn Ingeborg Meinster-Van der Duin hatte schon ähnliche Puppen auf Pinterest gesehen – warum also nicht selber welche machen?

Die niederländische Grundschullehrerin Ingeborg Meinster-Van der Duin hat ihre 23 Schüler als kleine Puppen gestrickt. (Bild: Ingeborg Meinster-Van der Duin/boredpanda.com)
Die niederländische Grundschullehrerin Ingeborg Meinster-Van der Duin hat ihre 23 Schüler als kleine Puppen gestrickt. (Bild: Reddit)

23 Schüler und 23 kleine Puppen

Ingeborg Meinster-Van der Duin hat für jede einzelne Puppe ungefähr drei bis vier Stunden gebraucht. Sie fertigte sie mit so viel Liebe zum Detail an, dass sich später die Schüler sofort selber in ihnen erkannt haben.

Sie achtete darauf, dass Jungs eher dunkle Kleidung bevorzugten und die Mädchen gerne Strickjacken trugen. Auch an die Brillen und Sommersprossen dachte die Lehrerin - alles war da und kein Detail durfte fehlen.

Was sich aber die Kinder fragten: Wo ist Frau Ingeborg? Eine Klasse ist nicht komplett, wenn der Lehrer fehlt. Gesagt, getan. Wenige Stunden später fertigte Ingeborg Meinster-Van der Duin auch ihren eigenen Avatar an.

Als die Schüler ihre persönlichen Gegenstände, welche sie wegen der schnellen Schließung noch in der Schule vergessen hatten, abholen durften, nutzte die Lehrerin die Gelegenheit und überreichte ihnen die zehn Zentimeter großen Puppen. Die Freude bei den Kindern war riesig! Und sie hoffen, dass sie bald wieder alle in die Schule dürfen.

Frau Ingeborg war sehr glücklich über die Reaktion der Kinder. “Ich behalte das bei. Nächstes Jahr werde ich auch solche Puppen für die nächste Klasse machen. Meine Kollegen haben nachgefragt, ob ich auch für ihre Klassen stricken möchte. Aber dafür ist wirklich keine Zeit “, erwiderte die Grundschullehrerin.

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