Lernen von den Stilikonen – Mut zur Eleganz!

Wer sich nicht intensive mit der heutigen Jugendkultur befasst, kommt schnell ins Taumeln. Da ist die Sprache von Selfies, Belfies (Fotos vom Allerwertesten), Duckfaces, Snaps, Sideboobs, Underboobs und Smombies – am Ball bleiben fällt ob der zügigen Weiterentwicklung der Teenie-Sprache mitunter nicht ganz leicht. Dank der großen Internet-Ikonen, werden die Menschen auch hinsichtlich der Mode mutiger. Doch diese wird nicht unbedingt interessanter – sie wird schlichtweg immer knapper.

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Jennifer Lopez bei einem Auftritt in Miami. Foto: Johnny Louis/WENN.com

Vom Reality-TV auf die Straßen
Mitverantwortlich für die neue Nacktheit dürften auch Stars wie die Frauen des Kardashian-Jenner-Clans sein, die ihre knappen Looks ausgiebig im Netz zur Schau stellen. Doch nicht nur die jungen VIPs und ihre Fans machen mit beim kollektiven „Wir sind dann mal fast nackt“. Auch Promis jenseits der 40 ziehen gerne so wenig wie möglich an. Jennifer Lopez zum Beispiel. Die 47-Jährige zeigt sich auf der Bühne und auf ihren Social-Media-Kanälen gerne spärlich bekleidet. Keine Frage: Leisten kann sich J.Lo die sexy Looks allemal. Es stellt sich nur die Frage, ob so viel nackte Haut wirklich sein muss? Wird es nicht irgendwann langweilig, wenn Outfits wie Ganzkörper-Nylons mit Pailletten-Applikationen den Körper dermaßen zur Schau stellen? Wo bleibt der Reiz? Das Geheimnisvolle? Das Einzigartige?

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Audrey Hepburn im Jahr 1959 in Rom. Foto: ITV/REX/Shutterstock

Lernen von den großen Stil-Ikonen
Fakt ist: Keine der großen Stil-Ikonen wird bis heute wegen der viel nackten Haut gefeiert. Unternehmen wir eine kleine Zeitreise: in die Zeit der großen Diven. Audrey Hepburn, Jackie Kennedy oder Grace Kelly hätten unterschiedlicher nicht sein können. Gekonnt unterstrichen sie ihre Schönheit, spielten mit ihrer Weiblichkeit und inszenierten sich auf ihre eigene Art und Weise. Sie nutzten die Mode, um ihrer Persönlichkeit einen Rahmen zu geben. Grace Kelly untermalte ihren faszinierenden Anmut gerne mit hochgeschlossenen und schmal geschnittenen Blusen, maßgeschneiderten Kleidern und glamourösem Schmuck.

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Sexsymbol Marilyn Monroe. Foto: Gene Kornman/20th Century Fox/REX/Shutterstock

Jackie Kennedy, später Onassis, war modisch stets auf dem neuesten Stand – und setzte dennoch auf Klassiker der großen Designer. Diese haben den Sprung in unsere heutige Zeit geschafft und sind nach wie vor en vogue. Ihre Signature-Pieces: schwarze Sonnenbrille und weiße Handschuhe. Accessoires wie diese gaben der einstigen First Lady etwas Mondänes und eine persönliche Note. Auch Marilyn Monroe, die als DAS Sexsymbol galt, brillierte bei Veranstaltungen in edlen Roben. Die Männer verfielen der schönen Blondine reihenweise. Marilyn kokettierte, sie beherrschte das Spiel perfekt. Doch: Sogar im Rollkragenpullover strahlte die Monroe Verführung pur aus. Sprich: Es muss nicht immer nackte Haut sein.

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Jackie Kennedy im Jahr 1968 in New York. Foto: Sal Traina/Penske Media/REX/Shutterstock

Back to the Roots
Vielleicht sollten wir die alten Fotos heute wieder intensiver studieren und uns von den großen Stil-Ikonen inspirieren lassen. Natürlich ändert sich die Mode – das ist auch gut so. Ein wenig mehr Eleganz könnte in Zeiten von Gesundheitsschuhen, ultra knappen Shorts und Kleidern, die eigentlich Micro-Kleider heißen müssten, jedoch nicht schaden. Oder?

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Schauspielerin Grace Kelly. Foto: REX/Shutterstock