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Marie und Paul sind beliebteste Babynamen 2018

Die fünf ostdeutschen Bundesländer zeigten sich laut der Gesellschaft für deutsche Sprache bei der Namensvergabe besonders innovativ. Dort würden bundesweite Trends für die kommenden Jahre erkennbar. Foto: Waltraud Grubitzsch
Die fünf ostdeutschen Bundesländer zeigten sich laut der Gesellschaft für deutsche Sprache bei der Namensvergabe besonders innovativ. Dort würden bundesweite Trends für die kommenden Jahre erkennbar. Foto: Waltraud Grubitzsch

Auf der aktuellen Liste der häufigsten Babynamen gibt es nicht viele Überraschungen - Trends sind nur über viele Jahre hinweg erkennbar. Allerdings hat es ein Neuling unter die Top-Ten geschafft.

Wiesbaden (dpa) - Marie und Paul sind die beliebtesten Babynamen 2018. Auf den weiteren Plätzen der Top-Ten-Liste von Erst- und Zweitnamen folgen Sophie und Maria sowie Alexander und Maximilian.

Das ergab eine Auswertung der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), die am Donnerstag in Wiesbaden veröffentlicht wurde. Die Spitzengruppe der Mädchennamen bleibt damit im Vergleich zu 2017 unverändert, bei den Jungen tauschen Paul und Maximilian die Ränge.

Im vergangenen Jahr konnten Johanna (Platz 10) und Henry (Platz 9) in die Liste der zehn Namen aufrücken, die bei Eltern von Neugeborenen am beliebtesten waren. «Henry ist in den Top-Ten ein absoluter Neuling und der erste anglophone Name seit Jahren», sagte die GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels. Es sei jedoch unmöglich zu sagen, warum gerade dieser englische Name so beliebt ist.

Die GfdS wertete die Daten von 700 Standesämtern aus und erfasste nach eigenen Angaben rund 90 Prozent aller vergebenen Namen. Bei der Liste mit ausschließlich Erstnamen stehen - wie schon 2017 - Emma und Ben ganz vorne.

Bei den Namen für ihre Babys erwiesen sich die fünf ostdeutschen Länder als besonders innovativ, erläuterte Ewels. Dort würden bundesweite Trends für die kommenden Jahre erkennbar. So finden sich nach den Ergebnissen der GfdS-Studie besonders, aber nicht ausschließlich auf den Listen der ost- aber auch norddeutschen Bundesländer viele Namen aus der Großelterngeneration, darunter Ida, Greta und Leni bei den Mädchen sowie Karl, Jakob und Theo bei den Jungen.

«Hervorzuheben sind Charlotte und Emil: Beide Namen sind in zahlreichen Bundesländern bereits unter den Top 10 vertreten», teilte die GfdS mit. «Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie im nächsten Jahr den Sprung in die deutsche Gesamtliste schaffen werden.» Auch Mohammed mit seinen zahlreichen Varianten stehe in diesem Jahr in gleich drei Bundesländern in der Gesamtliste unter den Top 10: in Bremen, Berlin und im Saarland.

Die Liste der am häufigsten vergebenen Vornamen wird seit 1977 jährlich veröffentlicht. Vor 42 Jahren wurden die Top-Ten-Listen noch von Stefanie und Christian angeführt, auf den zweiten und dritten Plätzen folgten Christina und Sandra, beziehungsweise Michael und Stefan. Vor 30 Jahren nannten frisch gebackene Eltern ihre Mädchen am häufigsten Katharina, Sarah und Anna/Anne, die Jungs Christian, Daniel und Alexander.

Die GfdS wird unter anderem regelmäßig von den Standesämtern um Rat gebeten, wenn Eltern ungewöhnliche Namen für ihre Kinder eintragen lassen wollen. Dabei entscheidet nicht der Geschmack der Namensexperten, sondern vielmehr, ob sich für die Wunschnamen beispielsweise historische Belege finden. Ewels kündigte eine eigene Auswertung für seltene oder ungewöhnliche Namen in wenigen Wochen an.

Die GfdS wird von der Bundesregierung und der Kultusministerkonferenz der Länder gefördert. Auch der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld aus Schleswig-Holstein gibt regelmäßig Namenslisten heraus. Nach seinen Angaben erfasst er dazu die Namen von rund einem Viertel der Babys.