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Lügen der Lebensmittelindustrie: Frischkäse vs. Frischkäsezubereitung

Frischkäse ist ein Naturprodukt – ganz im Gegensatz zu „Frischkäsezubereitungen“. (Symbolbild: Getty Images/Sigrid Gombert)
Frischkäse ist ein Naturprodukt – ganz im Gegensatz zu „Frischkäsezubereitungen“. (Symbolbild: Getty Images/Sigrid Gombert)

Wer Frischkäse kauft, sollte ganz genau hinschauen: Denn oft steckt in dem scheinbaren Naturprodukt mehr, als man vermuten würde.

Frischkäse ist ein klassisches Allzweckprodukt in der Küche. Ob aufs Brot, zum Verfeinern von Suppen oder Soßen oder auch als Dip – der cremige Streichkäse lässt sich vielseitig einsetzen. Frischkäse ist ungereifter Käse, der durch Milchsäuerung entsteht. Auch Quark, Hüttenkäse und Mascarpone gelten als Frischkäse. „Die Zutatenliste von Frischkäse ist kurz, da nur wenige weitere Zutaten erlaubt sind. Dazu zählen Salz und Gewürze“, bestätigt auch Sabrina Schulz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin.

Der Unterschied zwischen Frischkäse und Frischkäsezubereitung

Am Kühlregal droht Verwechslungsgefahr: Werden weitere Zutaten wie Verdickungsmittel, Farbstoffe, Früchte, süßende Zutaten oder Joghurt ergänzt, handelt es sich nicht um Frischkäse, sondern um sogenannte „Frischkäsezubereitungen“ – und diese müssen auch als solche deklariert sein – meist geben Hersteller dies kleingedruckt in der Zutatenliste an und schreiben die Bezeichnung nicht direkt auf die Vorderseite der Packung.

Die Zusatzstoffe in Frischkäsezubereitungen

Um Frischkäsezubereitungen länger haltbar zu machen, werden oft Stabilisatoren verwendet. Um fettreduzierte Sorten anbieten zu können, wird der Anteil von Stabilisatoren besonders erhöht. Die sind dann als Speisegelatine oder Stärke auf der Packung gekennzeichnet und sorgen dafür, dass sich die Molke nicht nach einiger Zeit absetzt. In der Zutatenliste werden sie häufig auch vereinfacht als Verdickungsmittel bezeichnet.

Beliebte Verdickungsmittel sind Carrageen, das aus Rotalgen gewonnen wird, oder Beta-Carotin, das sich auch hinter der Bezeichnung E 160a versteckt. Denn natürlicher Frischkäse ist für den unmittelbaren Verzehr gedacht: Er reift nicht oder nur kurz nach und würde ohne Stabilisatoren schnell ungenießbar werden.

In Tierstudien hat Carrageen vereinzelt die Tumorentstehung gefördert, wie auch die Ernährungsberaterin der Verbraucherzentrale bestätigt. „Allerdings liegt die tägliche Aufnahme beim Menschen weit unter den Dosen, die schädliche Wirkungen auslösten. Nicht umstritten, aber unerwartet kann auch der Zusatz von Gelatine sein. Vegetarier und Vegetarierinnen sollten demnach bei Frischkäsezubereitungen immer einen Blick auf die Zutatenliste werfen“, so Schulz.

Es ist ratsam, natürlichen Frischkäse selbst mit Kräutern und Gewürzen anzureichern, anstatt auf Frischkäsezubereitungen zuzugreifen. (Bild: Getty Images)
Es ist ratsam, natürlichen Frischkäse selbst mit Kräutern und Gewürzen anzureichern, anstatt auf Frischkäsezubereitungen zuzugreifen. (Bild: Getty Images)

Der Verzehr von naturbelassenem Frischkäse ist nicht nur aus gesundheitlichen Gründen anzuraten. „Es gibt heutzutage viele Frischkäsesorten zu kaufen, die ohne Bindemittel, Aromen und Farbstoffe auskommen, die trotzdem schmackhaft sind und oft preisgünstiger als Frischkäsezubereitungen. Wir raten Verbraucherinnen und Verbrauchern wenig Lebensmittel zu essen, die stark verarbeitet sind und die eine lange Zutatenliste haben. Wir empfehlen lieber Frischkäse zu kaufen und Kräuter, Gewürze oder Obst nach Belieben selbst zuzugeben“, so der Expertenrat von Sabrina Schulz.

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