Lust auf Süßes? Dieses Hormon trägt die Mitschuld daran!

Während sich Ihre Kollegin nachmittags ein paar Karottensticks mit Kräuterquark genehmigt und dabei auch noch rundum zufrieden ist, beißen Sie gerade in den dritten Donut gefolgt von einem süßen Cappuccino – nur um sich bei jedem Bissen zu fragen, warum Sie Ihren Jieper auf Süßes nicht in den Griff kriegen. Die Wissenschaft liefert jetzt eine Antwort! Ein Forscherteam der Universität Kopenhagen fand heraus, dass das Hormon FGF21 die Lust auf Süßes zügelt – wer also viel FGF21 produziert, hat automatisch weniger Appetit auf Schokolade und andere Naschereien.

Die Leber macht den Unterschied

Interessant ist, dass die Entscheidung für oder gegen Süßes nicht etwa im Kopf oder Bauch gefällt wird, sondern in der Leber: Dort wird das Hormon FGF21 produziert und ausgeschüttet. Bereits 2015 untersuchten Matthew Gillum und sein Team von der Uni Kopenhagen Mäuse, denen die Erbinformationen für die Herstellung von FGF21 fehlten. Diese Nager waren – im Gegensatz zu ihren Artgenossen, die das Hormon produzieren konnten – ganz heiß auf zuckriges Futter. Um ihre Untersuchungen auf den Menschen übertragen zu können, nahmen sich die Experten 6.500 Dänen vor, die an Studie ‘Inter99’ teilgenommen hatten. Hier bestätigte sich das Ergebnis: Probanden, deren Leber aufgrund bestimmter Genveränderungen weniger FGF21 produzierte, griffen mit einer 20 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit zu Süßkram.

Entwarnung: Naschkatzen müssen nicht übergewichtig sein

Die Studie von Matthew Gillum und seinem Team ergab allerdings auch, dass kein direkter Zusammenhang zwischen dem Hormon FGF21 und einer eventuellen Fettleibigkeit oder auch Diabetes besteht. “Es gibt Dutzende von Faktoren, die in die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen involviert sind, und in dieser Studie haben wir nur einen von vielen untersucht”, verdeutlichte der Wissenschaftler im Fachblatt ‘Cell Metabolism’, warum diese Erkenntnis nicht wirklich überrascht.

Tendenz zu Alkohol und Zigaretten

Was das Team ebenfalls entdeckte: Menschen, die weniger FGF21 produzieren, neigen stärker zu Alkohol- und Zigarettenkonsum. Einen möglichen Grund dafür sahen die Forscher darin, dass sich das Hormon auf das Belohnungssystem im Gehirn auswirkt und sowohl das Feierabendbier als auch die Zigarette nach getaner Arbeit klassische Belohnungen sind – genauso wie der Donut gefolgt von einem Cappuccino.

(Foto: Cover Images)