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Macron verteidigt Rentenreform, doch neue Streiks drohen

Nach der Verabschiedung der umstrittenen Rentenreform stehen in Frankreich neue Streiks und Proteste bevor. Die Behörden erwarten an diesem Donnerstag Medienberichten zufolge bis zu 800.000 Demonstranten landesweit. Rund 12.000 Polizisten sollen im Einsatz sein.

Die Reform zur schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre war am Montagabend verabschiedet worden.

Macron sagte: "Glauben Sie, wir können mit den gleichen Regeln weitermachen? In unserem System finanzieren die, die arbeiten, die Renten. Es gibt keine andere Lösung, wenn das System ausgewogen sein soll und das ist es nicht. Je länger wir warten, desto mehr wird es sich verschlechtern. Diese Reform ist notwendig. Ich will es nicht tun, aber es muss sein."

Schon seit Anfang des Jahres wird gegen die Reform gestreikt und protestiert.

Außerdem sagte der Präsident: "Ein Weg muss gefunden werden, wir müssen wieder an einem Tisch sitzen. Wir werden keine Ausschreitung dulden. Wir werden dafür sorgen, dass das Leben normal weitergeht, trotz derer, die alles blockieren wollen. Wir müssen aber auch die berechtigte Wut hören, die in diesen Auseinandersetzungen zum Ausdruck gebracht wurde."

Streiks bei der Müllabfuhr, im Verkehrssektor und bei den Öldepots halten teils bereits seit Wochen an. Zwei Misstrauensvoten gegen die Regierung waren am Montag gescheitert.

Die monatliche Mindestrente soll durch die Reform auf etwa 1200 Euro hochgesetzt werden.

Mit der Reform will die Regierung eine drohende Lücke in der Rentenkasse schließen.