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Mann im Flieger als Terrorist bezeichnet, nur weil er muslimisch sein könnte

Diesen Mann stempelte der Teenager als Terroristen ab (Bild: Snapchat)
Diesen Mann stempelte der Teenager als Terroristen ab (Bild: Snapchat)

Als ein Jugendlicher in einem Flugzeug einen Mann mit Turban sieht, fotografiert er ihn heimlich und macht in sozialen Netzwerken Witze über ihn. Wer so herumläuft, muss doch ein Terrorist sein, oder? Ein Professor aus Texas reagiert auf die Fotos und zeigt, wie Alltagsrassismus einem das Leben schwer macht.

Aus Jugendschutzgründen wird der Name des Teenagers nicht genannt, der mit einem Turbanträger im selben Flugzeug saß und nicht müde wurde, zweifelhafte Witze darüber zu reißen. Er fotografierte den Mann heimlich, postete die Fotos und schrieb dazu Kommentare wie: “Bitte Gott, lass den Mann schlafen“, und “Update, bin noch am Leben“. Egal, ob Moslem oder Sikh, was der Mann eigentlich war – wer seine Religion so sichtbar nach außen trägt, macht sich automatisch als Terrorist verdächtig, so die Botschaft.

Normales Reisen ist unmöglich

Die Fotos erreichten auch Simran Jeet Singh, einen Professor der Religionswissenschaften an der Trinity University von Texas. Ebenfalls ein Anhänger der Sikh-Religion, teilte er die Fotos um damit aufzuzeigen, wie es sich heutzutage für jemanden anfühlt, “der aussieht wie ein Moslem“, in den USA mit einem Flugzeug zu fliegen. Er schrieb dazu: “Als ein Sikh, der regelmäßig fliegt, kenne ich die unangenehmen Blicke und fehlgeleiteten Ängste, die Menschen vor mir haben.“

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Er habe bereits an sich festgestellt, dass er zwei Mal nachdenke, bevor er im Flugzeug die Toilette aufsuche und sich sogar gehemmt fühle, wenn er noch einmal das Schließfach öffne, um etwas aus seinem Gepäck zu holen. Kein Wunder, wenn man sieht, dass der Dödel-Teenie sogar für mitteilenswert hielt, dass der Mitreisende im Flugzeug erst nach vorn und dann wieder nach hinten gelaufen war.

Die Zukunft könnte anders sein

“Ich freue mich auf den Tag, an dem unsere Kinder befreit reisen können und ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, was andere über sie denken oder sagen könnten“, schreibt Singh weiter. Zumindest die Twitter-Gemeinde macht Hoffnung: Sein Tweet wurde bislang 8.000 Mal geteilt und 9.000 Mal gefaved.