Marmorputz: Natürliche Wandgestaltung mit Wow-Effekt
Marmorputz ist eine einfache Möglichkeit der Wandgestaltung, die einen Hauch von Luxus in die eigenen vier Wände bringt. Lesen Sie hier, was Marmorputz und die beliebten Varianten Veneziano und Marmorino ausmacht – und wie Sie damit Ihre Wände in wenigen Schritten aufwerten.
Das Wichtigste in Kürze
Marmorputz ahmt die Optik von echtem Marmor nach.
Veneziano und Marmorino sind spezielle Techniken, die eine hochglänzend marmorierte oder seidenmatt wolkige Oberfläche erzielen.
Hochwertiger Marmorputz besteht aus Marmor-Mehl, Kalk, gekörntem Marmor, Ton und Farbe. Er wird mit Wasser zu einer verarbeitungsfähigen Masse vermischt.
Marmorputz ist umweltfreundlich, hält auf natürliche Art Bakterien und Schimmel fern, ist langlebig und abwaschbar – ideal für Allergiker.
Die Herstellung von Marmorputz erfordert Geschick und Übung.
Hochvergüteter Marmorputz startet preislich bei 4 Euro pro Kilogramm.
Was ist Marmorputz?
Marmorputz ist eine mineralische Masse zum Gestalten von Wänden und Decken. Er erzielt ein Finish, das die Oberflächeneigenschaften von Marmor täuschend echt imitiert, und ist beliebig abtönbar. Er kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden.
Der Begriff Marmorputz ist irreführend, weil es sich technisch gesehen nicht um Putz, sondern um Spachtelmasse handelt. Marmorputz wird dünn auf den vorbereiteten, glatten Untergrund aufgetragen. Er ist nicht geeignet, um Unebenheiten in einer Wandfläche auszugleichen.
Vergleich: Marmorputz vs. Spachtelcreme
Marmorputz wird auf Basis von Sumpfkalk hergestellt. Das ist eine Aufschlämmung von Calciumhydroxid in Wasser. Zum Sumpfkalk wird Marmormehl und/oder gekörnter Marmor gegeben. Der Marmorputz auf Kalkbasis ist komplett lösemittelfrei, atmungsaktiv und beugt Schimmel vor. Deshalb kommt er auch in Haushalten von Allergikern infrage. Wird die Oberfläche mit einem Wachs behandelt, ist Marmorputz wasserabweisend und kann in Feuchträumen wie Bad, WC und Küche eingesetzt werden.
Viele verwechseln Marmorputz mit Spachtelcreme, die oft aus Acrylpolymeren und Auffüllern wie zum Beispiel Gips hergestellt wird. Dabei handelt es sich um Kunststoff-Dekorputz, der sich eher mit gewöhnlicher Farbe vergleichen lässt als mit Gestein. Er verbleicht nach einigen Jahren und ist weniger gut für das Raumklima und die Umwelt – gerade aus gesundheitlichen Aspekten wird Marmorputz deshalb immer beliebter. Dekorativ-ansprechende Ergebnisse lassen sich aber auch mit Spachtelcremes erzielen.
Die Vorteile und Nachteile von Marmorputz im Überblick
Vorteile | Nachteile |
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Wie nachhaltig ist Marmorputz?
Marmor wird in Steinbrüchen gewonnen, die speziell für die Gewinnung dieses Natursteins angelegt werden. Um den Marmor zu lösen, werden Löcher in den Fels gebohrt, in die Sprengstoff eingebracht wird, um das Gestein zu sprengen. Danach werden die Marmorblöcke aus dem Steinbruch herausgeschnitten und weiterverarbeitet. Die Herstellung von Marmor erfordert erheblichen Energieeinsatz für den Abbau, das Schneiden, Schleifen und Polieren. Dieser Verbrauch kann im Vergleich zu einigen anderen Materialien höher sein.
Auch in Bezug auf die Menge der Vorkommen des Gesteins in der Erde ist anzumerken, dass bei unsachgemäßem Abbau oder übermäßiger Nutzung möglicherweise die Ressourcen erschöpft werden. Daher verfügt Marmor Im Vergleich zu Materialien wie Holz oder Recyclingbaustoffen über eine nicht ganz so gute Ökobilanz. Das betrifft auch den Transport. Marmor wird oft aus weit entfernten Steinbrüchen in verschiedene Regionen transportiert. Der Transport über lange Strecken kann einen erheblichen ökologischen Fußabdruck und einen vermehrten Emissionsausstoß verursachen, insbesondere wenn keine effizienten Transportmittel verwendet werden.
Doch Marmor punktet mit seiner Langlebigkeit. Es handelt sich um ein äußerst widerstandsfähiges Material, das bei ordnungsgemäßer Pflege und Wartung lange halten kann. Dadurch wird der Bedarf an regelmäßigem Austausch reduziert, was eine bessere Umweltbilanz bietet als manch andere Materialien. Außerdem lässt sich der Naturstein gut recyceln. Dafür werden beispielsweise Reststücke zu anderen Produkten verarbeitet. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass der Stein nicht biologisch abbaubar ist.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Marmor im Vergleich zu einigen anderen Wandmaterialien einen höheren ökologischen Fußabdruck haben kann. Dennoch kann seine Langlebigkeit und die Möglichkeit des Recyclings dazu beitragen, die Umweltbelastung zu reduzieren.
Wie wohngesund ist Marmorputz?
Marmor verfügt über verschiedene wohngesundheitliche Vorteile und ist daher eine attraktive Wahl für den Innenausbau. Da Marmor ein Naturstein ist, der aus Kalk durch Metamorphose entstanden ist, enthält er keine schädlichen chemischen Zusätze oder synthetischen Materialien, die die Luftqualität im Innenraum beeinträchtigen könnten. Anders als einige künstliche Materialien gibt Marmor auch keine schädlichen Gase oder Dämpfe ab. Er ist auch geruchsneutral und trägt zu einem angenehmen Raumklima bei.
Marmor ist von Natur aus nicht allergen und kann daher für Menschen mit Allergien oder Atemwegserkrankungen eine gute Wahl sein. Er setzt keine Partikel oder Staub frei, die allergische Reaktionen auslösen könnten. Positiv ist auch, dass das Gestein eine glatte, geschlossene Oberfläche hat, die leicht zu reinigen ist. Sie weist keine Nischen oder Ritzen auf, in denen sich Schmutz, Staub oder Schimmelpilze ansammeln könnten.
Zudem handelt es sich bei dem Naturstein um einen hervorragenden Wärmespeicher, da er sich langsam aufheizt und die Wärme lange speichert. Dadurch kann er zu einem angenehmen Raumklima beitragen und in Verbindung mit einer Fußbodenheizung eine behagliche Wärme abstrahlen.
Zu guter Letzt: Die ansprechende edle Optik, die vielfältigen Farbvariationen und das natürliche Aussehen verleihen Räumen eine besondere Eleganz und schaffen eine angenehme Wohlfühlatmosphäre.
Beliebte Marmorputz-Varianten: Veneziano und Marmorino
Hinter den Begriffen Veneziano und Marmorino verbergen sich besonders feine Marmorputze aus Norditalien. Fachleute sprechen auch von „Stucco Veneziano“ und „Stucco Marmorino“. Der Unterschied zwischen diesen beiden edlen Marmorputzen ist klein – er liegt in der Körnung – ist aber mit bloßem Auge deutlich zu erkennen. Ähnliche Putzarten sind zum Beispiel Kalk-Marmorputz und das neuartige „Metallgestein“, eine Mischung aus Metall und Marmorputz.
Stucco Veneziano
Marmorputz Veneziano wird in drei oder mehr Schichten lagenweise aufgetragen. Dadurch wird eine gewisse Tiefenwirkung erzeugt, die die Struktur noch plastischer zum Vorschein bringt. In Abhängigkeit von der Färbung lässt sich der Effekt noch verstärken: Je dunkler der Putz, desto geringer die Tiefenwirkung und je heller der Putz, desto stärker die Tiefenwirkung. Die Oberfläche von Stucco Veneziano wird in der Regel hochglänzend poliert und vermittelt einen besonders eleganten Eindruck.
Stucco Marmorino
Marmorputz Marmorino wird nur in zwei Schichten aufgetragen. Die Tiefenwirkung ist deutlich geringer. Der Stucco Marmorino wird sanft geglättet. Das Ergebnis ist eine seidenmatt strahlende Oberfläche, dessen Erscheinungsbild wolkig und mediterran anmutet.
Stucco Veneziano auftragen: Tipps und Materialliste
Bei der Anwendung von Marmorputz kommt es auf Genauigkeit an. Das gilt sowohl für die aufwändige Ausführung von Stucco Veneziano als auch für andere, angesagte Techniken. Mit Marmorputz erreichen Sie stets ein authentisches Ergebnis, denn das natürliche Kalkprodukt entfaltet diese Wirkung ganz automatisch.
Überschrift der Box Tipp: Text
Berechnen Sie vor dem Kauf der Werkstoffe den Bedarf, damit Sie die richtige Gebindegröße wählen. Gebindegrößen sind in der Regel in 1 Kilogramm, 5 Kilogramm, 10 Kilogramm und 20 Kilogramm gestaffelt. Allerdings gibt es bei einigen Herstellern Gebindegrößen, die von der gängigen Staffelung abweichen.
Materialliste für die Anwendung von Marmorputz Veneziano
Bohrmaschine mit Rühraufsatz
starre Glättkelle
venezianische Glättkelle
eventuell Haftgrundierung und geeigneten Quast
Marmorputz Stucco Veneziano
Farbpigmente nach Wunsch
Wasser
Schleifvlies
venezianische Seife
Wachs
Anleitung für die Anwendung von Marmorputz Veneziano Überschrift der Box Tipp: Text
Wenn Sie der letzten Schicht etwas venezianische Seife hinzufügen und ein wenig Wasser beimengen, wird die Masse geschmeidig und Materialablösungen lassen sich vermeiden.
Was kostet Marmorputz?
Marmorputz in der Veneziano-Technik schlägt mit etwa 5 bis 6 Euro pro Kilogramm zu Buche, für die Marmorino-Technik müssen Sie mit ungefähr 4 bis 5 Euro pro Kilogramm rechnen. Sie brauchen außerdem je nach gewählter Technik Wachs und venezianische Seife sowie eine Glättkelle, eine venezianische Kelle und Schleifvlies.
Fazit: Marmorputz ist vielseitig und eine Alternative zu Fliesen und Strukturputz
Marmorputz ist zwar aufwändiger in der Herstellung als beispielsweise Strukturputz oder Reibeputz und verlangt dem Hobby-Heimwerker einiges ab, aber die Mühe lohnt. Das Ergebnis sieht bei korrekter Anwendung fantastisch aus und erzeugt den Eindruck von echtem Marmor – und das in jeder gewünschten Farbe.
Wenn Sie Allergiker sind, dürfte Marmorputz die erste Wahl für Sie sein. Das Material bietet Bakterien und Schimmelpilzen keinen Nährboden, anders als es bei Fliesenfugen der Fall ist. Für ein fugenloses Bad, für WC, Duschbereich und Küche, aber auch als Effektwand zur Flurgestaltung, im Wohnzimmer oder im Außenbereich ist Marmorputz eine attraktive Option.