„Meghan Markle heiratet Ex-Soldaten“: Diese Headline geht viral

Meghan Markle und Prinz Harry sind verlobt. (Bild: AP Photo)
Meghan Markle und Prinz Harry sind verlobt. (Bild: AP Photo)

Diese vermutlich weltweit einzigartige Schlagzeile zur Verlobung im britischen Königshaus ist ein wahrer Volltreffer: „Erfolgreiche Schauspielerin Meghan Markle wird ehemaligen Soldaten heiraten“ – warum nicht mal so herum, dachte sich eine Londoner Nachrichtenseite.

„Prinz Harry heiratet“, „Prinz Harry ist verlobt“: In der Berichterstattung zur anstehenden Eheschließung von Prinz Harry und Meghan Markle war unübersehbar, wer hier als die Hauptperson angesehen wurde. Die britische Nachrichtenseite „Joe“ wagte hingegen einen anderen Ansatz. „Erfolgreiche Schauspielerin Meghan Markle wird ehemaligen Soldaten heiraten“, titelte das Online-Medium. Und fügte hinzu: „Ihr Verlobter kann sich glücklich schätzen!“

Autor Nooruddean Choudry blieb in dem Artikel stets bei der Wahrheit, präsentierte diese aber mal aus einem anderen Blickwinkel und hatte auch deshalb einen solchen Erfolg. Seine Nachricht beginnt so: „Die berühmte Hollywood-Schauspielerin Meghan Markle wird nächstes Jahr heiraten, wie jetzt bekanntgegeben wurde. Die 36-Jährige – Star der Erfolgsserie ‘Suits’ – lernte ihren Verlobten (einen Engländer namens Harry Windsor) im Sommer 2016 kennen.“

Choudry stellte Markles Verdienste heraus. Neben Rollen in Filmen wie „Männertrip“, „Remember Me“ und „Kill the Boss“ hat sich die Schauspielerin auch als Menschenrechtsaktivistin einen Namen gemacht. „Sie war als Botschafterin der Vereinten Nationen tätig, hat Ruanda und Indien besucht und ein kraftvolles Essay über das Stigma der Menstruation verfasst“, heißt es in dem Artikel. Und Harry? „Windsor ist ein 33-jähriger ehemaliger Soldat, der bei den Heeresfliegern in Helmand, Afghanistan, gedient hat.“ Un dann: „Er ist derzeit arbeitslos, engagiert sich aber für Wohltätigkeitseinrichtungen.“

Dieser „Ex-Soldat“ macht Schlagzeilen. (Bild: AP Images)
Dieser „Ex-Soldat“ macht Schlagzeilen. (Bild: AP Images)

Insbesondere auf Twitter landete „Joe“ einen viralen Hit. Der Original-Tweet erhielt binnen weniger Stunden an die 40.000 Likes und wurde mehr als 17.000 Mal geteilt. Fast ebenso erfolgreich war ein Tweet des Musikmanagers Edward Israel-Ayide zu dem Artikel. „Die Jungs bei ‘Joe’ haben mit dieser Schlagzeile und Geschichte den Preis für die Verkündung der Verlobung von Meghan Markle und Prinz Harry gewonnen“, schrieb er und nannte passenderweise Markles Namen zuerst. Ehrensache.

Der britische Radiomoderator Alex Duffy kam vor allem über einen Satz in dem Artikel nicht hinweg. „Er ist derzeit arbeitslos“, zitierte er Choudry auf Twitter mit einem unter Tränen lachenden Emoji.

Diese Art britischen Humors trifft auch auf der anderen Seite des Atlantiks ins Schwarze. „Wir brauchen dich in Amerika“, twitterte die US-Komikerin Nasty Erin an die Adresse des Autors. Dieser schreibt übrigens für ein Internetmagazin, das sich vorwiegend an männliche Leser richtet.

Ganz neu ist der Ansatz von „Joe“ übrigens nicht. Insbesondere Schlagzeilen zur Verlobung von Amal Alamuddin mit George Clooney lösten Kritik aus, weil sie den Schauspieler weit in den Vordergrund stellten. Schließlich zählt Alamuddin zu den führenden Menschenrechtsanwälten weltweit und dürfte in so manchen Zirkeln als eine größere „Berühmtheit“ als der Schauspieler gelten. Die Seite „Business Woman Media“ titelte deshalb im September 2014: „International anerkannte Anwältin Amal Alamuddin heiratet einen Schauspieler“.