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Mehr als nur WM-Gastgeber: Die coolsten Trends aus Russland

Wer nach Russland zur Fußball-WM fährt und glaubt, die Russen würden nichts anderes tun, als den ganzen Tag nur Wodka zu trinken und “Na sdorowje“ zu rufen, der irrt. Egal ob Essen oder Trinken, Fashion oder Kunst, das größte Land der Welt hat in den letzten Jahren einen enormen Wandel erlebt. Wo einst triste, kommunistischen Blockbauten standen, gibt es nun trendige Cafés, hippe Museen und schicke Restaurants. Wir haben die Highlights des geheimnisvollen Gastgeberlandes für euch zusammengestellt.

Die Basilius-Katedrale und der Kreml-Turm in Moskau (Bild: Getty Images)
Die Basilius-Katedrale und der Kreml-Turm in Moskau (Bild: Getty Images)

64 Spiele, 12 Stadien, 11 Städte: Russland hat für die Fußball-Weltmeisterschaft neue Arenen gebaut und historische Sporttempel erneuert. Moskau, Sotschi, St. Petersburg und Kalinigrad sind nur einige der Austragungsorte, in denen 32 Mannschaften um die heiß begehrte Trophäe kämpfen. Und obwohl viele vor dem Start der WM Angst vor Hooligans und Fan-Ausschreitungen hatten, geht es in Russland bisher meist friedlich und fröhlich zu. Das Land mit seinen 144 Millionen Einwohnern hat aber noch viel mehr zu bieten als nur gute Stimmung.

“Ich kann versichern, dass die Reise für alle wunderbar sein wird”, sagte Präsident Putin bei seiner Rede vor dem FIFA-Kongress in Moskau. “Sie werden es überall erfahren, dass wir gastfreundliche Menschen sind. Die Fans werden sicher so begeistert sein, dass sie zurückkommen möchten.” Und so unrecht hat er damit nicht. Russland ist sehr kinderfreundlich, die Innenstädte sind gepflegt und sauber. Es gibt viele neu errichteten Parks, in denen Open-Air-Konzerte stattfinden.

Überall Cafés und Restaurants, soweit das Auge reicht. Und auch die Einkaufsläden sind üppig gefüllt. Kein Wunder, denn viele Drogerien und Lebensmittelgeschäfte in russischen Großstädten sind 24 Stunden durchgängig geöffnet. Und auch Nachtkinos, Lieferdienste für Essen, Fast-Food-Restaurants und Verkehrsverbindungen sind meist zu jeder Uhrzeit verfügbar. Es gibt kostenloses WLAN in der Metro oder im Bus – aber auch in Cafés, Flughäfen, Bibliotheken, Universitäten, Hostels und vielen anderen Orten.

Und auch in diesen Bereichen ist Russland so viel hipper als manch andere Länder:

Die Ausstellung “Superputin” (Bild: AFP)
Die Ausstellung “Superputin” (Bild: AFP)

Art & Lifestyle

Das Moskauer Kreativ-Viertel ArtPlay ist quasi das Soho Russlands und perfekt für alle, die auf Street Art stehen. Es handelt sich um ein ehemaliges Industriegelände, auf dem rote Backsteinhäuser stehen und Factory-Charm versprühen. Hier findet sich alles, was die Herzen der Design- und Kunstliebhaber begehren. Neben Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst wie “Superputin“, in denen Bilder, Skulpturen und Mosaike vom russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt wurden, gibt es auch Badezimmerausstellungen mit Gold-Fliesen von Versace, Imbissläden, die vegane Falafel anbieten, und auch unzählige Bars und Restaurants.

Das neue Place-to-Be in Moskau ist das Garage Museum of Contemporary Art. Hier kann man nicht nur zeitgenössische Kunst bewundern, sondern auch seinen Kaffee genießen, draußen in der Sonne sitzen oder im kleinen Bookshop in ausgewählten Werken schmökern.

Wodka trinkt man für gewöhnlich mit einer Essiggurke (Bild: Getty Images)
Wodka trinkt man für gewöhnlich mit einer Essiggurke (Bild: Getty Images)

Food & Beverages

Dass die Russen einen unter den Tisch trinken können, ist bekannt, doch Wodka wird nicht – wie die meisten glauben – auf nüchternen Magen geleert, sondern zum Essen genossen. Das beliebte Nationalgetränk wird auch nicht einfach so runtergekippt. Zwar trinken die Russen ihren Wodka meist pur, doch für gewöhnlich beißen sie nach einem Shot in eine Essiggurke. Auch Salo (Speck), hausgemachte Wurst und Sülze oder eingelegte Tomaten sind das ideale Begleitessen zum Wodka. Durch das Fett dringt der Alkohol langsamer ins Blut und man wird nicht so schnell betrunken.

Viele Russen essen vor der Silvesterparty ein rohes Ei. Es heißt, dass es am besten helfe, die Feier gut zu überstehen und nüchtern zu verlassen. Wer mit den Russen mithalten will, sollte dafür sorgen, dass er genug im Magen hat, denn in Russland wird jede Flasche ausgetrunken. Schließlich möchte der Gastgeber nicht geizig erscheinen. Außerdem gilt alles andere als unhöflich den Gästen gegenüber.

Die goldene Regel: Wodka trinkt man nie allein! Wer merkt, dass die Gläser langsam leer werden, sollte die Flasche nehmen und allen anderen einschenken. Russen neigen außerdem zu langen Trinksprüchen. Sehr langen Trinksprüchen. Doch egal wie lange diese auch dauern mögen, sein Glas sollte man währenddessen nie abstellen. Niemals.

#КИНОВЕСТИ В Татарстане снимут экшн-комедию про эчпочмаки. Президент Татарстана Рустам Минниханов выделит десять миллионов рублей на съемки кинокомедии “День эчпочмака”. Как передает портал KazanFirst, это будет веселый семейный фильм, для участия в котором планируется привлечь известных российских артистов. Проект был представлен на форуме “Время кино” в Казанском федеральном университете. Всего в ленту планируется вложить порядка двадцати миллионов. Остальные десять создатели намерены собрать через краудфандинг и зазывая спонсоров. Как рассказал автор сценария “Дня эчпочмака” Юрий Юзеев, фильм будет снят на татарском языке, “но дубляж планируют сделать русским”. Обещаны “любовь, танцы и соревнования по поеданию эчпочмаков, которые выходят на мировой уровень”. По словам Юзеева, картина будет снабжена “массой трюков, веселых драк, массовыми сценами”. “Мы хотим создать веселую комедию”, – уверил сценарист. В центре сюжета – имеющий страсть к хореографии деревенский тракторист, жена которого страждет перебраться в город. По поводу чего между супругами возникают ссоры. Но эчпочмаки их рассудят. Марина Галицкая, продюсер ленты, анонсировала выпуск фильма в следующем году – “если деньги для его производства удастся полностью собрать”. По информации “КП”, на одну из ролей рассматривается Дмитрий Нагиев. Эчпочмак – традиционное татарское и башкирское блюдо: треугольные печеные пирожки с начинкой из картофеля, мяса (как правило, баранины), гуся или утки и лука. 🔴Вы бы посмотрели? #Татарстан #Эчпочмак #Экшен #Комедия #Новости #kinoshka_today #ДеньЭчпочмака

Ein Beitrag geteilt von WORLD CINEMA (@kinoshka_today) am Mär 30, 2018 um 1:41 PDT

Und auch die russische Küche hat so viel mehr zu bieten als nur Blinis, Kaviar und Borschtsch. Ein traditionelles Gericht aus dem Raum Tatarstan/Baschkirien und überall im Supermarkt oder Schnellimbiss zu haben, ist Etschpotschmak (russisch Эчпочмак). Das bedeutet so viel wie Dreieck. Dabei handelt es sich um Teigtaschen, die mit Kartoffeln, Hammelfleisch und Zwiebeln gefüllt sind.

Süß wird es bei den Russen mit Pastilas, einem klassischen Dessert, das nur aus einer Zutat besteht: Äpfeln. Bereits zur Zeit von Iwan, dem Schrecklichen, wurden die Früchte mit Honig und Melasse vermischt, zu einem Mus verarbeitet und zu dünnen Blättern ausgerollt, die mehrere Tage trocknen müssen. Mehr über die süße Leckerei erfährt man im Museum des verschwundenen Geschmacks in Kolomna, etwa 96 Kilometer von Moskau entfernt.

Brot und Salz spielen in Russland eine wichtige Rolle

Als Cristiano Ronaldo mit der portugiesischen Fußballmannschaft am 9. Juni für die Fußball-WMin Russland anreiste, gab es ein ungewöhnliches Willkommensgeschenk: Brot und Salz. Dabei handelt es sich tatsächlich um eine alte Tradition, um wichtige Gäste zu begrüßen. Im damaligen Russland standen Brot und Salz für Wohlstand und Gesundheit, denn früher war Salz ziemlich teuer und es konnte sich nicht jeder leisten. Brot gilt in der slawischen Kultur außerdem als heilig und ist in so gut wie jeder Mahlzeit enthalten.

Street Style bei der Fashion Week Russia (Bild: Getty Images)
Street Style bei der Fashion Week Russia (Bild: Getty Images)

Fashion

Uschankas, rote Sterne, Uniformen, Trainingsanzüge: Wer in Klischees denkt, dem fallen zu russischen Fashion-Trends wahrscheinlich genau diese Dinge ein. Und jede Menge Bling-Bling. Dass es seit bereits 18 Jahren eine Mercedes-Benz Fashion Week gibt, wissen nur die wenigsten. Kleinere, lokale so genannte Nischenbrands haben durchaus eine sehr große Zukunft, findet Alexander Shumsky, Präsident und Organisator der Fashion Week in Moskau.

“Wir sollten uns vom klassischen Retailmarkt mit all den großen westlichen Brands zu einem Hub für eigene Talente entwickeln“, sagt er. „Deswegen wollen wir, dass die Einkäufer und die Presse zu uns kommen, um das Konzept Russland und russische Mode zu verstehen, in dem uns eigenen vielfältigen, kulturellen und sozialen Kontext.“

Zu den vielversprechenden russischen Designern gehören beispielsweise Artem Shumov, Anastasia Gassi, Nikolas Legenda oder Anastasia Dokuchaeva. Doch auch die Straßen Russlands zeigen ein anderes, vielfältiges, spannendes Russland. In puncto Stil können Fashion-Fans jede Menge von den Russinnen lernen.

Denn die trauen sich immer was, kombinieren sportliche Sneaker zu eleganten Oversized Mänteln, XXL-Schals und edlen Designer-Clutches – und schaffen es auch bei Minustemperaturen gut auszusehen.

Russinnen sind wahre Künstlerinnen, wenn es darum geht mit wenigen Accessoires einen echten Look zu machen.

Sonnenbrillen, Tattoos oder Taschen – sie finden immer einen Weg, um aufzufallen, positiv natürlich.