Meilenstein bei der NYFW: Claudia Li engagiert nur asiatische Models
Das Thema Vielfalt wird auch bei den großen Fashion Weeks immer wichtiger. Die asiatisch-stämmige Designerin Claudia Li hat nun einen weiteren großen Schritt für eine buntere Modewelt gemacht.
Obwohl Li in der Vergangenheit schon mehrere ihrer Kollektionen auf der New York Fashion Week präsentiert hat, war ihre Spring-Show am Sonntag ihre erste richtige Runway-Show. Und die hat gleich alle Blicke auf sich gezogen: Auf dem Laufsteg waren nämlich ausschließlich asiatische Models zu sehen – ein historischer Moment in der Modebrache!
„Die Menschen fangen an, zu begreifen, dass es Vielfalt innerhalb der asiatischen Gruppe gibt, nicht nur eine einzelne Perspektive oder eine Art von Schönheit“, erklärte die Modedesignerin Yahoo Lifestyle. Und diese Vielfalt wollte sie mit auf die New York Fashion Week bringen.
Claudia Li, die in Neuseeland aufwuchs, ist selbst bestens vertraut mit Stereotypen und Klischees über Asiaten, die nur wenig mit der Realität zu tun haben. „Es waren vielleicht drei asiatische Mädchen an meiner Schule und die Leute sind immer davon ausgegangen, dass wir gut in Mathe und Naturwissenschaften sind, dass wir schlau sind, dass wir nicht ausgehen“, erinnert sie sich. „Aber wisst ihr was? Ich bin ohne Führerschein gefahren. Ich habe Feldhockey gespielt. Ich habe in einer Metal-Band gesungen. Wir haben alle verschiedene Persönlichkeiten.“
Die neue Kollektion der Designerin ist inspiriert von der Natur Neuseelands und den Erinnerungen an den Blumengarten ihrer Mutter. Die auf der Insel einheimische „Mount Cook“-Butterblume ist als Print und Stickerei auf vielen der farbenfrohen Stücke zu finden. Li setzt außerdem weiter auf ihren Signature-Look aus lässigen Schnitten und Layer-Optik.
Mit dem asiatischen Cast ihrer Show geht Claudia Li als Vorbild für Vielfalt in der Modewelt voran. Im vergangenen Jahr schickte Kenzo bereits 83 asiatische Models in Paris auf den Laufsteg, Virgil Abloh gab im Juni mit einem im wahrsten Sinne des Wortes „bunten“ Regenbogen-Runway sein Debüt für Louis Vuitton. Für seine erste Kollektion für das französische Modehaus verpflichtete er Models verschiedenster Ethnien, Hautfarben und Nationalitäten.
Doch nach wie vor dominieren weiße Models die Fashion Weeks: In der vergangenen Saison waren laut dem Modemagazin „Flare“ lediglich 37 Prozent der Models auf der New York Fashion Week nicht weiß, in Mailand sogar nur 24 Prozent. Nun ist es an jungen Designern wie Li, das zu ändern.
