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#MeToo: Auch Liam Neeson spricht von "einer Art Hexenjagd"

Liam Neeson hat sich mit einer Aussage ins Visier der #MeToo-Befürworter gerückt. Der Hollywood-Star sprach in einem Interview von "einer Art Hexenjagd".

Der irische Hollywood-Star Liam Neeson (65, "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung") hat die derzeit alles überschattende #MeToo-Debatte um sexuellen Missbrauch in Hollywood als "eine Art Hexenjagd" bezeichnet. Er schlägt damit einen ähnlich kritischen Ton an wie die französische Schauspielerin Catherine Deneuve (74).

Im Interview mit der irischen Show "The Late Late Show" sagte Neeson: "Da sind einige Leute, berühmte Leute, die plötzlich beschuldigt werden, das Knie eines Mädchens berührt zu haben oder so etwas und plötzlich werden sie aus dem Programm geworfen..." Als Beispiel nannte er die Geschichte des Schriftstellers und Radiomoderator Garrison Keillor (75).

Keillor wurde Ende letzten Jahres von dem Sender Minnesota Public Radio gefeuert, weil ihm "unangemessenes Verhalten mit einer Person, die mit ihm arbeitete" vorgeworfen wurde. In "The Late Late Show" betonte Neeson, dass es sich dabei um ein Missverständnis gehandelt habe.

Keillor habe einer lokalen Zeitung nach seiner Entlassung Folgendes erzählt: Bei einem Gespräch habe er einer Frau, nachdem sie ihm von einem traurigen Erlebnis erzählt habe, die Hand auf den Rücken gelegt. Die Frau habe eine Bluse mit Rückenausschnitt angehabt, sodass er ihren nackten Rücken berührt habe. Er habe seine Hand sofort zurückgezogen und sich entschuldigt.

Später habe er ihr sogar noch eine E-Mail geschrieben und sich nochmals um Verzeihung gebeten. Sie habe geantwortet, dass sie ihm vergeben habe. Einen Monat später habe der Anwalt bei Keillors Radiosender angerufen und gesagt, er habe die Frau unangemessen berührt.

Vorwürfe gegen Dustin Hoffman "Kinderkram"?

Danach kamen Neeson und der Moderator noch auf die Fälle Harvey Weinstein (65), Kevin Spacey (58) und Dustin Hoffman (80) zu sprechen. Zu den Vorwürfen an letzteren sagte Neeson, dass er sich in diesem Fall wie "zwischen die Fronten geraten" fühle. Das was Hoffman vorgeworfen werde, sei seiner Meinung nach "Kinderkram". Wenn man eine Rolle spiele und man mit anderen Schauspielern zusammen sei, tue man dumme Dinge. Aber merke er, dass sich etwas verändere und dass diese Bewegung - egal für welche Branche - gesund sei, so Neeson.

Foto(s): carrie-nelson/ImageCollect