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Michelle Obama spricht über die Queen-Umarmung: "Eine menschliche Reaktion"

Michelle Obama während ihrer Lesereise im O2 in London [Bild: PA]
Michelle Obama während ihrer Lesereise im O2 in London [Bild: PA]

Viele Jahre, nachdem Michelle Obama gegen das Protokoll des britischen Königshauses verstieß, hat sie nun über ihren royalen Fauxpas gesprochen.

Die ehemalige First Lady hatte für Aufsehen gesorgt, als sie 2009 bei einem Empfang im Buckingham Palast vor dem G20 Gipfel ihren Arm um Queen Elizabeth II. gelegt hatte. Die Queen unaufgefordert zu berühren, gilt als absolutes No-Go, dementsprechend lange beschäftigte die kleine Geste ihrerzeit die britische Presse.

Während einer Veranstaltung im Rahmen ihrer Lesereise für ihr Buch „Becoming“ wurde Michelle Obama in London nun gefragt, ob sie angesichts der Wellen, die jene Umarmung ausgelöst hatte, im Nachhinein etwas anders machen würde, wenn sie die heute 92-jährige Monarchin noch einmal treffen könnte.

“Eine natürliche, menschliche Reaktion”

Ihre Antwort: „Bei Staatsoberhäuptern ist es oft der Fall, dass gewisse Leute das Protokoll vorgeben, obwohl jene, die sie vertreten, dieses ganze Protokoll gar nicht unbedingt wollen. Also fragt man sich, für wen man das eigentlich macht, denn die andere Person will es nicht, und wir wollen es auch nicht. Aber so ist das nun mal. Deshalb weiß ich nicht, ob ich etwas anders machen würde, denn es war eine natürliche menschliche Reaktion.“

Michelle Obama umarmte die Queen bei ihrem ersten Treffen 2009. [Bild: PA]
Michelle Obama umarmte die Queen bei ihrem ersten Treffen 2009. [Bild: PA]

„Im Laufe der Zeit auf der internationalen Bühne habe ich gelernt, meine Hände entweder zusammenzufalten oder hinter meinem Rücken zu halten, um sicherzustellen, dass ich nachdenke, bevor ich aus einem natürlichen Impuls heraus handle”, fuhr sie fort. „Aber in diesem Moment war es anders. Es war absolut richtig, weil es nur menschlich war.“

Selbst die Queen halte das Protokoll für “Quatsch”

In ihrer Autobiografie, die im November 2018 erschien, verriet Obama, dass sie und die Queen sich während ihres ersten Treffens 2009 über ihre schmerzhaften Schuhe ausgetauscht hatten.

Sie sagte: „Ich berührte sie. Trotz all der Protokoll-Lektionen war ich menschlich.“

Barack und Michelle Obama mit der Queen und Prinz Philip im Jahr 2016. [Bild: PA]
Barack und Michelle Obama mit der Queen und Prinz Philip im Jahr 2016. [Bild: PA]

Michelle Obama erinnerte sich auch an den Moment, an dem die Queen bei ihrem letzten Zusammentreffen mit den Obamas im Jahre 2016 das königliche Protokoll „Quatsch“ nannte.

Während einer Fragerunde in Londons Southbanks Centre im vergangenen Jahr sprach sie über den Augenblick, als sie und ihr Ehemann Barack Obama von der Queen und Prinz Philip mit dem Auto abgeholt wurden.

„Ich hatte also dieses ganze Protokoll in meinem Kopf herumschwirren und ich dachte nur: ‚Stolper‘ nicht auf der Treppe und fass niemanden an, egal was du tust‘, und die Queen sagte: ‚Setzen Sie sich rein, irgendwohin‘, und während sie das sagt, erinnere ich mich an das Protokoll und sie meint nur: ‚Oh, das ist Quatsch, steigen Sie einfach ein.‘“

Danielle Stacey