In Milch baden wie Mariah Carey – bringt das wirklich was?

Kleopatra schwörte auf ihr Milchbad und Mariah Carey hat eben bestätigt, dass auch sie tatsächlich in Milch badet. Was können die Inhaltsstoffe des Naturproduktes wirklich für die Haut tun?

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Die Praxis wird vor allem mit einer Frau in Verbindung gebracht – obwohl sie nicht die Einzige war, die so ihre Haut pflegte: Kleopatra wird direkt mit dem Milchbad assoziiert, sodass das Pflegeritual auch Cleopatrabad genannt wird. Aber auch Joséphine de Beauharnais, Frau von Napoelon Bonaparte, und die österreichische Kaiserin Sisi haben ihre Haut angeblich mit den gesunden Fetten der Milch gepflegt.

Die ägyptische Königin ist aber nicht die Einzige, die um die reichhaltigen Inhaltsstoffe der Milch wusste. „Meine Vorfahren haben sich mit dem Rahm der am Hof gemolkenen Milch die Haut eingerieben“, erzählt Maria Walser. Die Landwirtin vom Glaswinkler Hof in Bayern ist Kräuterpädagogin, gleichzeitig aber auch Expertin für Milchkosmetik – und schwört auf die Inhaltsstoffe in der Milch. „Das Fett in der Milch gleicht dem Fett in der menschlichen Haut, außerdem bindet der Milchzucker Feuchtigkeit“, sagt sie über die Eigenschaften des Naturprodukts. „Es ist Kosmetik ohne Chemie und ohne viel Aufwand, die nur den kurzen Weg vom Kühlschrank ins Bad zurücklegt.“

Heutzutage gilt das Milchbad dennoch als angeblicher Spleen von berühmten Diven. Mariah Carey hat eben in einem Interview mit dem britischen „Guardian“ bestätigt, dass sie zwar entgegen der Gerüchte nicht in französischem Mineralwasser, aber sehr wohl in Milch badet. Carey wählt dafür kalte Milch.

Wie pflegt Milch die Haut tatsächlich? Durch das Fett wird die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und geglättet, was Falten vorbeugt. Zusätzlich ist die Milchsäure gut darin, Verhornungen der Haut sanft zu lösen. Aufgrund seiner Milde ist Milchsäure in Peelings auch eine beliebte Alternative zu den aggressiveren Fruchtsäuren. Auch die wasserspeichernden Substanzen in unserer Haut enthalten von Natur aus Milchsäure, weil sie ein guter Feuchtigkeitsspender ist. Als Teil des hauteigenen Säureschutzmantels hilft Milchsäure auch dabei, den pH-Wert der Haut zu kontrollieren.

Was ist dran am Milchbad? Die Fette in der Milch ähneln denen der Haut und sind daher besonders pflegend. (Bild: Jerome Tisne/Getty Images)
Was ist dran am Milchbad? Die Fette in der Milch ähneln denen der Haut und sind daher besonders pflegend. (Bild: Jerome Tisne/Getty Images)

Um die Haut mit einem Milchbad zu pflegen, reichen ein bis zwei Liter davon, die erhitzt und dann ins Badewasser gegossen werden. Kleopatra wählte zwar Eselsmilch, aber das pflegende Milchfett ist sowohl in Ziegenmilch, Kuhmilch und selbst in Buttermilch enthalten. Statt eines Wannenbads können auch feuchte Tücher in einer Mischung aus Milch und Olivenöl getränkt und die Haut damit unter Aluminiumfolie verpackt werden. Maria Walser empfiehlt die Zugabe von Honig anstelle von Olivenöl. Auf ihrem Hof in Bayern bietet sie auch Workshops an, in denen die Herstellung von Naturkosmetik aus Milch und Kräutern erlernt werden kann.