Mirroring: Mit dieser Gesprächstechnik aus der Serie „Nobody wants this“ überzeugen Sie in jeder Unterhaltung!
Die neue Netflix-Serie „Nobody wants this“ begeistert aktuell Romantikliebhaber*innen und Kitschfans. Sie erzählt die Liebesgeschichte von zwei äußerst verschiedenen Charakteren: der Sex-Podcasterin Joanne (Kristen Bell) und dem Rabbi Noah (Adam Brody). Anders als andere Romcoms überrascht die Serie jedoch durch ehrliche Kommunikation und eine erfrischende Dynamik ohne Macho-Gehabe. Eine echte Wohlfühlserie mit einer Szene, die aufhorchen lässt: Sie zeigt eine Technik, mit der man sich besser in Menschen einfühlen kann. Aber: Funktioniert der Trick aus Hollywood auch im realen Leben?
Mirroring: Diese Technik kennen wir aus „Nobody wants this“
Wie kommt man am besten mit einem Fremden auf eine Wellenlänge? Das fragt sich auch Morgan in der Serie „Nobody wants this“. Die Schwester der Protagonistin muss ein wichtiges Business-Meeting meistern und macht sich Sorgen, dass sie ihr Gegenüber nicht von sich überzeugen kann. Sasha, der Bruder von Protagonist Noah, weiß weiter: Er rät Morgan zu „Mirroring“.
Was ist Mirroring überhaupt?
„Mirroring beschreibt die Nachahmung von Körpersprache, Tonfall oder Gestik des Gesprächspartners. Dies geschieht oft unbewusst und schafft eine nonverbale Verbindung, die Sympathie und Verständnis fördert“, erklärt die Psychologin Hannah Gensch. Was wie albernes „Nachmachen“ klingt, funktioniert tatsächlich: Laut einer Studie erhöhen Menschen, die gespiegelt werden, ihre Gesprächsbeteiligung um bis zu 50 Prozent – weil sie sich verstanden und wertgeschätzt fühlen. Neben dem Mirroring, das unbewusst passiert, kann man die Gesprächstechnik auch ganz gezielt einsetzen, um bei einer Unterhaltung auf eine persönliche Ebene zu kommen.
Copycat? Von wegen! Mirroring beweist echtes Empathievermögen
„Wenn jemand die Kernaussagen eines Gesprächspartners wiederholt, zeigt das, dass er wirklich zuhört und das Gesagte wertschätzt“, sagt die Expertin. Dennoch weist Hannah Gensch darauf hin, dass man auf ein authentisches und ungestelltes Gespräch achten soll – sonst fühlt sich das Gegenüber schnell nicht ernst genommen. Hier ist also Feingefühl gefragt.
Mirroring in der Beziehung? So können Sie Ihr Gegenüber besser verstehen
Doch nicht nur im beruflichen Kontext funktioniert diese Technik. Eine Untersuchung ergab, dass Paare, die aktiv spiegeln, in 75 Prozent der Fälle eine bessere Kommunikation haben und Konflikte effektiver lösen können. Hannah Gensch wendet das Konzept auch bei ihren Therapiestunden an: „Mirroring ist eine Form des empathischen Verhaltens. Es erfordert, dass man sich auf die Emotionen und das Verhalten des Gegenübers einlässt. Wenn wir jemanden spiegeln, erkennen wir nicht nur, was er sagt oder tut, sondern auch, wie er sich fühlt. In der Paartherapie nutzen wir dies oft, um Partner dabei zu unterstützen, sich wirklich in die Gefühlswelt des anderen einzufühlen. Empathie bedeutet, dass wir uns nicht nur auf der Verstandesebene verbinden, sondern auch emotional“, erklärt die Psychologin.
Spieglein, Spieglein …
Das Spannende: Man kann sogar mit sich selbst Mirroring betreiben! Selbst-Mirroring kann dabei helfen, das eigene Verhalten bewusst zu reflektieren. Das geht zum Beispiel durch das Schreiben eines Tagebuchs oder das Reflektieren von emotionalen Reaktionen. Damit kann eine Win-win-Situation für alle erzeugt werden, denn die Selbstreflexion fördert nicht nur die eigene Persönlichkeitsentwicklung, sondern hilft auch dabei, sich in Beziehungen authentischer zu zeigen und bewusstere Entscheidungen zu treffen.
Von der Serie ins wahre Leben: So können Sie Mirroring umsetzen
Die Gesprächstechnik in den Alltag zu integrieren, ist gar nicht so schwer, verrät Hannah Gensch. Achtsamkeit und ein aktives Wahrnehmen des Gegenübers sind dafür die Schlüssel:
• Körpersprache: Achten Sie darauf, auf die nonverbalen Signale Ihres*Ihrer Partner*in einzugehen.
• Aktives Zuhören: Wiederholen Sie gelegentlich die Kernbotschaften des Gesagten, um zu zeigen, dass Sie wirklich zuhören.
• Emotionales Spiegeln: Versuchen Sie, die Emotionen Ihres*Ihrer Partner*in zu erkennen und durch entsprechende Gestik oder Mimik darauf einzugehen. Dies schafft oft eine tiefere emotionale Resonanz.