Mit diesem "außergewöhnlichen" Produkt verdient der Circus Krone gerade Geld

Wegen der Corona-Pandemie bleibt der Circus-Krone-Bau in München gerade geschlossen. Und doch gibt es vor allem für Gartenfreunde einen Grund, weshalb sich ein Abstecher in die Marsstraße trotzdem lohnt. Für fünf Euro wird dort Löwenkot im Glas verkauft.

Die Idee des Dompteurs Martin Lacey jr., Löwenkot zu verkaufen, kommt in München gut an. (Bild: Getty Images)
Die Idee des Dompteurs Martin Lacey jr., Löwenkot zu verkaufen, kommt in München gut an. (Bild: Getty Images)

Drei Stunden pro Tag ist die Mannschaft des Löwendompteurs Martin Lacey jr. laut "Süddeutsche Zeitung" damit beschäftigt, die Käfige der insgesamt 26 Raubkatzen zu reinigen. Dabei wird der Kot der Circus-Krone-Löwen nicht einfach entsorgt, sondern stattdessen gewissenhaft in Marmeladengläser gefüllt, die für fünf Euro das Stück in einem Pop-up-Store verkauft werden. Aber warum um Himmels Willen?

Streng im Geruch soll der Löwenkot lästiges Getier wie Marder abschrecken und auch andere Streuner fernhalten, zum Beispiel Katzen, die ihr Geschäft in fremden Gärten verrichten. Innerhalb von einigen Wochen wurden bereits 2.000 Gläser verkauft, was den Löwendompteur von einem "Riesen-Run" auf die speziell gefüllten Gläser sprechen lässt. Wenn´s nicht funktioniert, gibt es das Geld zurück, verspricht das aufgeklebte Etikett.

Am besten sparsam einsetzen

Um Kollateralschäden in Form von stinkwütenden Nachbarn zu vermeiden, rät der gebürtige Brite zum sparsamen Einsatz des Raubtierkots, dessen Erlöse dem von Lacey selbst gegründeten Verein zur Verbesserung der Bedingungen in Tierhaltungen zugute kommen.

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Anders als bei den gesammelten Pferdeäpfeln und Elefantenhaufen, die der Zirkus schon jahrelang als Düngemittel unter die Leute gebracht hat, bringt der Löwenkot aber auch spezielle Probleme mit sich.

Streit um Keime im Kot

Nachdem die "Aktionsgruppe Tierrechte Bayern" behauptet hatte, in einer Kotprobe einen multiresistenten Keim gefunden zu haben und nun einen Verkaufsstopp fordert, hat Lacey nun ebenfalls eine entsprechende Untersuchung in Auftrag gegeben, berichtet der "Bayerische Rundfunk".

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Sorgen, dass die Tierschützer Erfolg haben könnten, macht er sich nicht. Unabhängig vom Verkauf derselben würden die Exkremente ohnehin zwei Mal im Jahr überprüft. Keime seien schließlich immer in Kot zu finden, "und man soll das ja auch nicht essen", sagte er.

Der Löwendompteur fühl sich verleumdet

Tierschützer kritisieren den Einsatz von Wildtieren in der Manege seit Jahren. Erst im Juli 2020 hatte die "Aktionsgruppe Tierrechte Bayern" Anzeige gegen den Zirkus erstattet, nachdem auf einem Video angeblich zu sehen war, wie ein Löwe mit der Peitsche geschlagen wurde. Lacey jr. hatte das aber bestritten und laut "tz" beteuert, mit der Peitsche lediglich geknallt zu haben. Die wiederholten Beschuldigungen der Tierschützer bezeichnete er mehrmals als "Verleumdungen".

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