Mit Haustier und Auto in den Urlaub: Das solltest du beachten

Mit dem eigenen Auto ist man auf Urlaubsreisen flexibel und auch am Zielort autark. Was aber, wenn der Pkw unterwegs den Geist aufgibt und man plötzlich mit Hund oder Katze in brennender Sonne auf der Autobahn liegenbleibt? Hier ist Vorsorge alles!

Eine Autopanne kann nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Haustiere schnell zum puren Stress werden. (Bild: Getty Images)
Eine Autopanne kann nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Haustiere schnell zum puren Stress werden. (Bild: Getty Images)

Wenn mitten auf der Autobahn der Reifen platzt oder der Motor streikt, gilt es vor allem ruhig zu bleiben und sich an ein paar feste Regeln zu halten. Dazu gehört auf jeden Fall das Setzen des Warnblinkers und der Versuch, möglichst noch einen Parkplatz, eine Haltebucht oder zur Not den Standstreifen zu erreichen. Neben dem Abstellen des Motors solltest du dann noch daran denken, die Autoräder nach rechts zu steuern. Sollte ein nachfolgendes Auto von hinten auf deines auffahren, wird es so nicht auf die Fahrbahn geschoben.

Bei Warnwesten gibst es in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Regeln

In Deutschland ist eine Warnweste nur für den Fahrer des Fahrzeugs Pflicht. Trotzdem ergibt es Sinn, für jeden Insassen eine dabeizuhaben, damit auch alle gleich gut gesehen werden können. In Deutschland sieht der Bußgeldkatalog für eine fehlende Warnweste eine Geldstrafe von 15 Euro vor, im Ausland kann das deutlich teurer werden. In Italien müssen alle Mitfahrer eine Warnweste tragen, sobald sie im Falle einer Panne oder eines Unfalls außerhalb geschlossener Ortschaften das Auto verlassen. Das Bußgeld für jeden Einzelnen beträgt knapp 40 Euro. In Frankreich werden 90 Euro fällig und richtig teuer kann das Fehlen von Warnwesten in Portugal und Belgien werden, wo die Bandbreite für das Bußgeld sehr hoch ist: In Portugal zwischen 60 bis 600 Euro, in Belgien zwischen 50 und 1375 Euro.

Hinter der Leitplanke ist der sicherste Ort

Auf jeden Fall ist es immer die sichere Variante, das Auto nach einer Panne oder einem Unfall zu verlassen, und zwar unbedingt über die Beifahrerseite. Um dich und deine Mitreisenden nicht zu gefährden, solltet ihr dann hinter die Leitplanke gehen. Steht das Auto auf der Fahrbahn oder hat es dort Teile verloren, die den nachfolgenden Verkehr gefährden, musst du unter der 110 die Polizei informieren.

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In anderen Fällen reicht es, nach dem Aufstellen des Warndreiecks den Pannendienst anzurufen und den eigenen Standort, die Fahrtrichtung und die Art der Panne so genau wie möglich anzugeben.

Tipps für Tierhalter: Gurtsysteme und Boxen

Der AvD (Automobilclub von Deutschland) empfiehlt Urlaubern spezielle Reiseboxen für ihre Haustiere. Diese sollten im Koffer- oder im Fußraum stehen und mit Gurten so gesichert werden, dass sie im Falle eines abrupten Abbremsens nicht zum Geschoss werden. Um die Tiere nicht in Stress zu versetzen, solltest du deinen Hund oder deine Katze schon zuhause und in Ruhe an die Boxen gewöhnen. Für kleinere Hunde gibt es Hundekörbchen, die auf der Rücksitzbank befestigt werden. Mit speziellen Gurtsystemen können Hunde auch am Autogurtschloss gesichert werden. Tiernetze oder -gitter schützen zwar die vorne sitzenden Menschen vor den Tieren. Für die Tiere selbst ist der Schutz allerdings sehr gering. Offiziell gelten Hunde im Auto übrigens als Ladung, die gesichert werden muss. Bei einem Verstoß drohen Bußgelder bis zu 75 Euro. Besteht eine Gefährdung, kommt noch ein Punkt in Flensburg dazu.

Tiere anleinen, vor der Sonne schützen und versorgen

Hast du auf der Autofahrt eine Panne und steigst mit deinen mitfahrenden Zwei- und Vierbeinern aus, solltest du deinen Hund unbedingt anleinen, damit er nicht auf die Autobahn laufen kann. Gerade bei Urlaubsreisen im Sommer besteht außerdem die Gefahr, dass du im Pannenfall bei sengender Hitze am Autobahnrand stehst. Um bis zum Eintreffen des Pannendienstes zumindest deinem Haustier ein bisschen Kühlung zu verschaffen, solltest du im Sommer immer eine (Gel-)Kühlmatte dabeihaben sowie einen Sonnenschutz in Form von Sonnencreme für empfindliche Stellen und/oder einen Sonnen- oder Regenschirm. Und natürlich ein Erste-Hilfe-Kit, mit dem sich nicht nur kleinere Verletzungen von Menschen, sondern auch von Tieren behandeln lassen.

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Der Tierarzt weiß, was dein Tier im Notfall braucht

Tipp: Besprich deine geplante Reise im Vorfeld am besten mit deinem Tierarzt und bitte um ein Reise-Medikamenten-Set. In der Apotheke sollten auf jeden Fall Verbandszeug, ein Fieberthermometer, Desinfektionsmittel, Wundpflaster, Wundsalbe, Aktivkohle, Tabletten gegen starke Schmerzen und Schock sowie Beruhigungsmittel enthalten sein. Letzteres kann auch im Falle einer Autopanne sehr hilfreich sein – vor allem dann, wenn das Auto an einem besonders lauten Ort wie auf der Autobahn liegenbleibt und der Hund in Panik gerät.

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