Models mit Dehnungsstreifen – dafür wird Label Boohoo gefeiert

Über dieses Bild freuen sich die Fans des Labels. (Bild: Screenshot/ Boohoo)
Über dieses Bild freuen sich die Fans des Labels. (Bild: Screenshot/ Boohoo)

Dehnungsstreifen verstecken? Immer mehr Modelabels finden: Nein! So auch das britische Label Boohoo und retuschiert die Streifen auf der Haut seiner Models nicht mehr weg. Und erntet dafür viel Lob.

Die britische Modekette Boohoo setzt sich schon seit einer Weile für Body Positivity in ihren Kampagnen ein. Wer sich durch die Instagram-Bilder des Labels klickt, wird feststellen: Unrealistisch perfekte Körper oder extrem dünne Models gehören nicht zum Look von Boohoo.

Neben Mode für alle Größen setzt Boohoo jetzt ein weiteres Zeichen: Auf der Homepage des Labels finden sich Bilder von Models in Bademode, deren Dehnungsstreifen an den Oberschenkeln nicht wegretuschiert wurden. „Endlich!“, feiern das die Fans.

„Ich finde das so toll! Dass sogar bei einer riesigen Kleidermarke wie Boohoo die Dehnungsstreifen nicht wegretuschiert wurden! Darum geht es bei ‚Girl power‘! Keine Frau ist perfekt. So etwas sollte nicht wegretuschiert werden, um unrealistische Vorstellungen zu vermitteln! Sie machen uns zu dem, wer wir sind! So ist die Realität“

Das Facebook-Posting ist eine Woche alt und wurde bis dato fast 65.000 Mal geteilt, rund 3.700 Kommentare wurden darunter gepostet.

„Zeit wird’s, dass die Realität siegt. YEAH!!!!!!“

„Großartig, dass Boohoo Models in allen Größen und Formen und unretuschiert zeigt, so sollte es sein“

Dehnungsstreifen sind nicht etwa nur bei Frauen, die Kinder geboren haben, völlig normal. Auch viele andere Frauen sämtlicher Kleidergrößen haben die hellen Streifen an verschiedenen Körperstellen. Auch Männer bekommen Dehnungsstreifen. Sie entstehen durch Überdehnung des Bindegewebes, die die elastischen Fasern der Unterhaut zum Reißen bringt.

Kein Grund zur Scham also. Das ist auch die Botschaft, die die Bilder von Boohoo vermitteln. Der Trend hin zur Abbildung normaler Körper wächst: Boohoo ist längst nicht die einzige Kette, die auf realistische Körper setzt, und auch nicht die erste.
Auch die Moderiesen Target, ModCloth und Aerie retuschieren die Bilder, auf denen die Models ihre Kleidung präsentieren, nicht mehr. „Wir haben mit dem Retuschieren aufgehört, um Botschaft der Selbstermächtigung an Frauen zu senden. Es war ein zusätzlicher Bonus, dass die Kampagne sich auch positiv auf die Verkaufszahlen ausgewirkt hat“, sagte Jennifer Foyle von Aerie vor einigen Jahren gegenüber der „Huffington Post“. 2015 konnte das Label seine Verkaufszahlen so um 20 Prozent steigern, 2016 waren es sogar über 30 Prozent.