Mordanklage im Fall von erstochenem Rollstuhlfahrer

London (dpa) - Im Fall eines in seinem Elektro-Rollstuhl erstochenen Mannes hat die Londoner Polizei eine vorläufige Anklage wegen Mordes erhoben.

Dem 44 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, den 87-Jährigen Thomas O'Halloran am Dienstag im Westen der britischen Hauptstadt erstochen zu haben. Der Fall hatte für großes Entsetzen gesorgt.

Die Veröffentlichung eines Fahndungsfotos von einer Überwachungskamera hatte rasch zu einem Erfolg geführt. Am Donnerstag nahm die Polizei den Verdächtigen fest. Er sollte noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Im Zusammenhang mit dem Fall würden keine weiteren Personen gesucht, hieß es in einer Mitteilung von Scotland Yard. Die Familie des Opfers sei inzwischen benachrichtigt worden und bitte darum, dass ihre Privatsphäre respektiert werde.

Messergewalt gilt seit langem als großes Problem in Großbritannien und besonders in London. Häufig sind die Opfer Jugendliche oder junge Männer.

Zuletzt hatten sich die Tötungsdelikte in London gehäuft. Allein seit vergangenem Samstag verloren sechs Menschen in der britischen Hauptstadt gewaltsam ihr Leben. Als Gründe für die Häufung sieht Londons Bürgermeister Sadiq Khan die Hitzewelle, die Schulferien und das längere Tageslicht, wie er dem Radiosender LBC am Donnerstag sagte. Insgesamt seien Gewalt- und Eigentumsdelikte in der Hauptstadt aber zurückgegangen seit dem vergangenen Jahr, so der Labour-Politiker.