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Moringa: So gesund ist das Superfood wirklich

Meist wird Moringa in Form von Pulver verzehrt und anderen Speisen oder Getränken beigemischt. (Bild: Getty Images)
Meist wird Moringa in Form von Pulver verzehrt und anderen Speisen oder Getränken beigemischt. (Bild: Getty Images)

Food-Trends kommen und gehen. Nach Chia-Samen, Açai-Beeren und Goji kommt jetzt ein anderes Superfood: Derzeit schwören Foodies auf Moringa. Doch steckt in der Pflanze wirklich so viel Superfood-Kraft wie behauptet?

Die Antwort ist ja. Doch leider kann die volle Kraft der Moringa-Pflanze momentan noch nicht ausgeschöpft werden – und es gibt auch eine Kehrseite des Hypes.

Die aus Südasien stammende Pflanze rühmt sich mit dem Prädikat, zu den nährstoffreichsten der Welt zu gehören. Seit vielen Jahrhunderten wird sie in der Naturmedizin zum Heilen unzähliger Krankheiten genutzt – als Pulver, Kapseln oder Tee hält Moringa aktuell Einzug in die Superfood-Abteilungen der Geschäfte.

Superkräfte?!

Das Besondere an Moringa: Die Pflanze enthält ein starkes Antioxidans, das bei jeglicher Art von Entzündung helfen soll. Studien belegen sogar, dass es Leberschäden vorbeugt und den Blutzuckerspiegel senkt. Die in Moringa enthaltenen Aminosäuren unterstützen den Körper zusätzlich bei seiner Leistungsfähigkeit. Die Eiweißverbindungen sind für einen gesunden Stoffwechsel und mentale Ausgeglichenheit zuständig. Darüber hinaus ist Moringa eine der wenigen veganen Quellen für Omega-3-Fettsäuren.

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Echte Superkraft beweist Moringa hinsichtlich seiner Anti-Aging-Wirkung. Die Pflanze enthält eine extrem hohe Konzentration des Botenstoffs Zeatin, der dem Körper dabei helfen soll, die Nährstoffe besser aufzunehmen und zu verarbeiten. Wie Studien der Universität im dänischen Aarhus zeigen, soll Zeatin auch Hautschädigungen abschwächen, die beispielsweise durch Sonnenbrand entstanden sind. Ebenso lindert es nach Meinung von Dermatologen Alterserscheinungen wie Pigmentflecken, Falten und wirkt angeblich sogar der Zellalterung entgegen.

Die Verbreitung von Moringa erstreckt sich von Indien über die Arabische Halbinsel bis hin nach Ostafrika. (Bild: Getty Images)
Die Verbreitung von Moringa erstreckt sich von Indien über die Arabische Halbinsel bis hin nach Ostafrika. (Bild: Getty Images)

Durch den besonders hohen Gehalt an Vitamin A, C, E und K wird Moringa zu einem echten Immun-Booster. Außerdem enthält die unscheinbare Pflanze Eisen, Kalium und Kalzium. Einer Untersuchung des CVUA Stuttgart (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt) zufolge decken bereits 10 Gramm 36 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin E, so das Online-Magazin „Fitbook“.

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Moringa kann, wie andere Superfoods auch, mit mit einigen Studien aufwarten, die die außergewöhnliche Wirksamkeit bestätigen. Im November vergangenen Jahres gab es zudem den weltweit ersten Moringa-Kongress in Manila, auf dem Wissenschaftler ihre Forschungsprojekte und -ergebnisse vorstellten. Doch ganzheitliche Langzeitstudien an Menschen gibt es tatsächlich bisher noch zu wenig. So wäre ein abschließendes Fazit, dass das komplette Spektrum der Wirkung von Moringa eindeutig belegt, noch ein wenig verfrüht.

Verzehrt wird Moringa vor allem als Pulver im Smoothie oder Müsli, man kann aber auch den Mahlzeiten ein paar Tropfen Moringa-Öl beifügen. In Kapselform soll die Wirkung noch konzentrierter sein.

Achtung: Pestizide

In Bezug auf die positive medizinische Wirkung in Teilbereichen von Moringa ist der Pflanze ihre Superfood-Kraft nicht abzusprechen. Das Problem: In den meisten Moringa-Produkten, die momentan auf dem Markt sind, stecken oft zu viele Schadstoffe. Tests ergaben, dass viele Moringa-Produkte durch eine zu hohe Belastung an Pestiziden verunreinigt sind – ebenso wie jene, die Chia, Goji oder Matcha enthalten. Somit sind viele der Moringa-Artikel schlichtweg weit entfernt von echtem Superfood und mit Vorsicht zu genießen.

Die wachsende Nachfrage verlangt auch nach stärkeren Kontrollen im Anbau und in der der Verarbeitung. Nur so kann Moringa schlussendlich seine gesamte Kraft entfalten. Davon ist Moringa-Experte und Buchautor Richard Segmüller überzeugt.

Den Hype umgehen

Die besondere und vielseitige Wirkung von Moringa ist nicht zu leugnen. Doch noch ist der Anteil der Pestizide zu hoch, um die Pflanze als echtes Superfood zu bezeichnen. Dem Hype um das grüne Pulver sollten ernährungsbewusste Foodies daher lieber aus dem Weg gehen. Gegen den Verzehr in Maßen ist allerdings nichts einzuwenden. Hier gilt wie bei den meisten Lebensmitteln – eine ausgewogene Ernährung und Abwechslung von verschiedenen Produkten macht am meisten Sinn.

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Während viele Ernährungswissenschaftler Moringa zwar eine besondere Wirkkraft attestieren, raten sie trotzdem davon ab, dem Hype zu folgen. So erklärte Antje Gahl, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), gegenüber „Fitbook“: „Den meisten Menschen in der westlichen Welt fehlt es nährstoffmäßig an nichts. Und selbst wenn: Alles, was wir brauchen, ist im heimischen Obst und Gemüse enthalten.“

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