Moschino trifft auf “Der Preis ist heiß”: Das war die irrste Modenschau der Mailänder Fashion Week

Was ist wohl die Lieblings-Gameshow von Creative Director Jeremy Scott? Mit seiner Runway-Show auf der Mailänder Modewoche gab der Moschino-Chef die eindeutige Antwort: “Der Preis ist heiß”! Für die Vorstellung seiner Herbst/Winter-Kollektion 2019/20 brachte der Designer die schillernd-schräge Welt der Fernsehunterhaltung auf den Laufsteg.

Als der schwarze Vorhang fiel, dürften die meisten Zuschauer der Moschino-Show ihren Augen nicht getraut haben. Ein riesiges TV-Set, das der Kultsendung “Der Preis ist heiß” nachempfunden war, wurde enthüllt – inklusive Casino-Automaten, Ferraris auf Drehscheiben, Backöfen und Spülmaschinen. Kurz darauf wurde diese irre Kulisse von den Models erobert. Wer jetzt befürchtet, die schräge Szenerie würde von den Mannequins ablenken, der kennt die Kreationen von Jeremy Scott nicht. Er schickte seine Models mit Outfits auf den Runway, die nur mit einem Wort zu beschreiben sind: übertrieben!

Auf den figurbetonten Designs waren so viele Pailletten, Fake-Diamanten und Nieten aufgenäht, dass selbst die Outfits von Las-Vegas-Showgirls da nicht mehr mithalten können. Dazu kamen knallbunte Spielautomaten-Prints oder Kleider, die über und über mit Dollarnoten bedruckt waren, außerdem jede Menge Fake-Fur und Gold-Applikationen. Das Motto: Hauptsache over the top!

Da das Styling den Kleidern natürlich in nichts nachstehen durfte, wurden die Haare so hoch auftoupiert, wie es selbst TV-Nanny Fran Fine nicht geschafft hätte. Obendrein waren die Ladys mit XXL-Diamantschmuck behangen. So muss es in der Traumwelt von neureichen Millionärsgattinnen aussehen! Und auch da schafft es Jeremy Scott, mit den Accessoires noch eine Schippe draufzusetzen: Die Handtaschen hatten die Form von Zahnpastatuben, Bügeleisen oder Waschmaschinen.

Models wie Kaia Gerber, Irina Shayk, Bella Hadid oder Stella Maxwell schienen sich in der Gameshow-Welt pudelwohl zu fühlen. Sie mimten die charmanten TV-Assistenten und priesen die Hauptgewinne an. Am Ende ließ es sich der Designer nicht nehmen, sich höchstpersönlich hinter das Lenkrad des roten Ferraris zu setzen. Die Kollektionsvorstellung war so viel mehr als nur eine Modenschau – alle wurden mit auf eine Reise in eine Fantasiewelt genommen, die schillernder nicht hätte sein können.

Genau das ist von jeher das Ziel des Moschino-Label-Inhabers. “Mode ist ultimativer Luxus – ich meine, niemand braucht sie – also sollte sie Vergnügen bereiten und dich glücklich machen”, erklärte Scott einst im britischen “Guardian”. Ihm gehe es nicht um Kleidervorschriften, sondern um Humor. Mit seiner Fashion-Show in Mailand hat er es wieder einmal geschafft: Mehr Spaß mit Mode geht nicht!