Müde Monarchin: Die Queen schickte einst Barack Obama nach Hause, weil sie ins Bett wollte

Einen Gast frühzeitig nach Hause zu schicken ist ein soziales Minenfeld. Und wenn es sich bei besagtem Gast um den US-Präsidenten handelt, müsste man schon die Königin von England sein, um sich das leisten zu können. Und wie sich herausstellt, hat die Queen genau das einmal getan.

Barack Obama und eine - vermutlich bereits müde - Queen Elizabeth bei dem Staatsbankett von 2011 (Bild: Lewis Whyld - WPA Pool/Getty Images)
Barack Obama und eine - vermutlich bereits müde - Queen Elizabeth bei dem Staatsbankett von 2011 (Bild: Lewis Whyld - WPA Pool/Getty Images)

Der ehemalige Schatzmeister Großbritanniens, George Osborne, hat die zehn Jahre alte Anekdote nun bei einem Talk mit dem Tory-Politiker Lord Ed Vaizey ausgeplaudert. Er habe 2011 am britischen Staatsbankett teilgenommen, dessen Gastgeberin traditionell die Queen ist.

Ehrengäste waren damals keine Geringeren als der amtierende US-Präsident Barack Obama und seine Ehefrau Michelle. Doch auch die mussten die Veranstaltung vorzeitig verlassen. Der Grund: Die Queen war müde und wollte ins Bett.

Den Spielverderber für Obama spielte die Queen nicht selbst

Diese unliebsame Aufgabe übernahm die müde Monarchin freilich nicht selbst. Und so fiel sie auf Osborne selbst, wie dieser dem Publikum erzählte. "Ich war bei dem Bankett - dem Staatsbankett zu Ehren von Barack Obama", zitiert "Business Insider" den Ex-Schatzmeister. "Auf einmal kommt die Queen zu mir und sagt: 'Sagen Sie dem Präsidenten, dass es spät ist und ich zu Bett gehen möchte.'"

Unermüdlich: Darum arbeitet die Queen mit 95 noch

Begeistert sei er darüber nicht gewesen. "Ich blickte zu ihm rüber, und Barack Obama amüsierte sich prächtig, kippte Martinis mit seinen Kumpels, und ich dachte: 'Oh Gott, ich muss derjenige sein, der ihm sagt, dass er gehen muss.'"

Ein Abend mit Tücken

Wie der Präsident auf seine Bitte reagierte, ist nicht bekannt. Jedoch dürfte das Staatsbankett bis zu seinem abrupten Ende freundschaftlich verlaufen sein. Bei ihrer Rede hat Queen Elizabeth Obama für seinen Besuch gedankt und die besondere Beziehung zwischen Großbritannien und den USA gewürdigt.

Auch Obama durfte eine Tischrede halten - leistete sich dabei allerdings einen kleinen Fauxpas. Er begann seine Ansprache mit den Worten "An ihre Majestät, die Königin", was die Musikkapelle dazu veranlasste, die Nationalhymne anzustimmen. Obama jedoch führte seine Rede unbeirrt fort, während "God Save the Queen" im Hintergrund spielte.

Studie: Herzogin Meghan ist einflussreicher als die Queen

Und auch bei George Osborne passierte ihm ein kleiner Ausrutscher. Der "Financial Times" zufolge nannte Obama diesen bei dem G8-Gipfel 2013 wiederholt Jeffrey, da er ihn nach eigener Aussage mit dem Jazz-Musiker Jeffrey Osborne verwechselte. Sollte der Schatzmeister also Schuldgefühle wegen seines Rauswurfs der Obamas beim Staatsbankett davongetragen haben, dürfte er diese spätestens zu diesem Zeitpunkt losgeworden sein.

Video: Queen Elizabeth: Diese Familienfeier ließ sie sich nicht nehmen