Diana-Musical auf Netflix: Kritiker fordern Reaktion von Harry

Dass auf Netflix eine abgefilmte Version des Broadway-Musicals über seine Mutter Diana läuft, quittiert Prinz Harry mit Schweigen - und ruft damit nun Kritiker auf den Plan. Denn der abtrünnige Royal hat einen lukrativen Deal mit Netflix.

Prinz Harry äußert sich selten zu Filmen oder Serien über die Royals - nun zieht er damit jedoch Kritik auf sich  (Bild: Chris Jackson - Pool/Getty Images)
Prinz Harry äußert sich selten zu Filmen oder Serien über die Royals - nun zieht er damit jedoch Kritik auf sich. (Bild: Chris Jackson - Pool/Getty Images)

Das Leben von Prinzessin Diana als Musical? Schenkt man den Kritikern Glauben, ist das genauso überflüssig und widersinnig, wie es sich anhört. Das Musical kommt mit einiger, Corona-bedingter Verspätung im Winter nun auf die Bühnen des New Yorker Broadway - auf Netflix ist es in einer abgefilmten Variante jedoch jetzt schon zu sehen und wird in der Presse gnadenlos verrissen.

Hitzig diskutiert wird nun auch die Tatsache, dass ausgerechnet Dianas Sohn Prinz Harry einen Millionen-Deal mit Netflix abgeschlossen hat. Wenn es nach diversen Kommentatoren und auch seiner ehemaligen Biografin geht, sollte er diesen abblasen - oder sich zumindest zu dem kontroversen Musical äußern. Beides ist bisher nicht geschehen.

Kritiker: Harry ein "Heuchler", wenn er sich nicht gegen Netflix stemmt

Harry, so lautet die Argumentation, habe sich immer für eine faire Berichterstattung seitens der Presse über seine Familie, insbesondere über seine Mutter, eingesetzt. Das stimmt auch: In Interviews betonte Prinz Harry, wie sehr die Medien ihr zugesetzt hätten und wie groß seine Angst sei, dass seine Ehefrau Meghan ein ähnliches Schicksal erleiden könnte wie Lady Di - einer der tragenden Gründe, weshalb die beiden sich samt Familie aus dem Königshaus zurückgezogen haben. Demnach, so die Kritiker, könne Harry auch die Darstellung seiner Mutter in dem Musical nicht auf sich sitzen lassen.

Eine Milliarde Zuschauer? "Gigantischer" Festzug für die Queen geplant

Das Musical soll den Kritiken zufolge nun belegte Fakten mit sensationsheischenden Spekulationen wilder und wirrer miteinander mischen, als es in der Netflix-Serie "The Crown" der Fall ist und Szenen enthalten, die an Absurdität kaum zu überbieten seien. So soll Diana im Bett mit ihrem Reitlehrer zu sehen sein, und die Queen soll ein Lied über die Affären von Prinz Charles singen.

Dass Harry zu all dem schweigt, mache ihn zu einem "Heuchler", wie "Daily Mail"-Kommentator Dan Wooton schreibt. "Beschämend" nennt die Royals-Biografin Angela Levin, Autorin des Buches "Harry: Gespräche mit einem Prinzen", sein Verhalten in "The Sun": "Er wirft der Presse Missbrauch vor, aber das hier ist Netflix, für die er selbst arbeitet. Er sollte den Mut haben, etwas zu ihnen zu sagen." Und der Royal-Korrespondent von "The Daily Beast", Tom Sykes, schreibt von "100 Millionen Gründen, die Harry hat, zu schweigen" - so viel soll der Netflix-Deal des Prinzen in Dollar wert sein.

Nicht alle Royal-Fans sehen Harrys Schweigen kritisch

Indes zeigen sich nicht alle Royal-Fans derart kritisch über das Musical - Diana sei schließlich großer Fan der Bühne und des Musik-Theaters gewesen, und die preisgekrönte Serie "The Crown" vermische ebenfalls Fakt und Fiktion. Genauso unkritisch sehen sie auch Harrys Verhalten. Auf Twitter verteidigen ihn viele mit der Argumentation, dass Prinz William schließlich auch mit dem Sender BBC kooperiere, der Dianas berühmtes Interview über das Ende ihrer Ehe sabotiert habe.

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