Muttertag: Wer feiert wann – und warum?

Der Muttertag, wie wir ihn kennen, ist eine Erfindung der Amerikaner. (Bild: Getty Images)
Der Muttertag, wie wir ihn kennen, ist eine Erfindung der Amerikaner. (Bild: Getty Images)

Blumen, Schokolade und Frühstück im Bett: Zum Muttertag werden Mütter – neben besonderer Aufmerksamkeit – oft auch mit Geschenken bedacht, aber warum eigentlich? Wer hat den Muttertag erfunden und wie feiert man ihn in den verschiedenen Ländern?

Seinen Ursprung hat der Muttertag im antiken Griechenland. Dort wurde zu Ehren der Göttermutter Rhea gefeiert. Auch die alten Römer feierten ihre Mütter und gaben ihnen Geschenke.

Der Muttertag, wie wir ihn heute kennen, wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch die Frauenbewegung in den USA geprägt. Anna Marie Jarvis forderte nach dem Tod ihrer Mutter 1905, dass ein offizieller Feiertag zu Ehren der Mütter eingeführt werden sollte. 1914 erklärte der US-Präsident Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai zum landesweiten Muttertag.

Nach dem ersten Weltkrieg kam der Muttertag auch nach Europa. Zum ersten Mal wurde der Muttertag 1917 in der Schweiz gefeiert. Finnland und Norwegen zogen 1918 nach, 1919 dann Schweden. In Deutschland wurde der Muttertag vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber etabliert und zum ersten Mal am 13. Mai 1923 gefeiert. Zu Zeiten des Nationalsozialismus wurde der Feiertag von den Nazis als „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ zu Propagandazwecken missbraucht. In der DDR dann wurde statt des Muttertags der Frauentag am 8. März gefeiert.

Der Tag ist nicht gesetzlich verankert – die deutschen Floristenverbände hatten sich auf den zweiten Sonntag im Mai geeinigt. Daher das festgelegte Datum.

Indische Hindus ehren die Muttergöttin Mariyamman am Muttertag mit einer Prozession. (Bild: NARINDER NANU/AFP/Getty Images)
Indische Hindus ehren die Muttergöttin Mariyamman am Muttertag mit einer Prozession. (Bild: NARINDER NANU/AFP/Getty Images)

Dass sich der Muttertag weltweit stark verbreitet hatte und von Händlern kommerzialisiert wurde, verärgerte die Begründerin Anna Jarvis. Sie zog vor Gericht und wollte den Ehrentag wieder verbieten lassen, scheiterte jedoch.

Bis heute wird der Muttertag in vielen Ländern weltweit nach US-amerikanischem Vorbild am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. In einigen Staaten werden die Mütter jedoch aus religiösen oder historischen Gründen an einem anderen Tag geehrt. In Costa Rica und rund um die belgische Stadt Antwerpen etwa wird der Muttertag von Christen am 15. August zu Maria Himmelfahrt begangen.

In traditionellen christlichen Haushalten in Großbritannien wird am vierten Sonntag in der Fastenzeit der „Mothering Sunday“ gefeiert. Dieser hat seinen Ursprung im Mittelalter, als viele Gläubige am dritten Sonntag vor Ostern ihre „Mutterkirche“, also ihre Tauf- oder Heimatkirche, besuchten. Erst später entwickelte sich daraus der Brauch, an diesem Tag auch Mütter zu ehren.

In vielen afrikanischen und arabischen Staaten wird der Muttertag am 21. März gefeiert. Dieser Tag geht auf das Bestreben des ägyptischen Journalisten Mustafa Amin zurück, der 1956 den ersten Muttertag in seinem Heimatland veranlasste. Einige ehemalige Sowjet-Staaten feiern bis heute statt dem kommerziellen, amerikanisch geprägten Muttertag den internationalen Frauentag am 8. März.

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