Nach Facebook-Post: Schönheitskönigin aus Myanmar muss Krone zurückgeben

Shwe Eain wurde in diesem Jahr zur „Miss Myanmar“ gekürt. Doch jetzt wurde ihr der Titel wieder aberkannt. (Bild: Instagram/shwe.eain.si)
Shwe Eain wurde in diesem Jahr zur „Miss Myanmar“ gekürt. Doch jetzt wurde ihr der Titel wieder aberkannt. (Bild: Instagram/shwe.eain.si)

Eine burmesische Schönheitskönigin musste laut eigener Aussage ihre Krone wieder zurückgegeben, weil sie in den sozialen Medien ein Video postete, das die Gewalt in Myanmar zeigt.

Shwe Eain Si behauptet, ihren „Miss Myanmar“-Titel verloren zu haben, weil sie ein Video auf ihrem Facebook-Account veröffentlichte. Dort sind bewaffnete Muslime zu sehen, die im vergangenen Monat einen Polizeiposten im Westen Myanmars angriffen. Darin bezeichnet die 19-Jährige die Aufständischen als „Vorboten des Terrors und der Gewalt“, die von der Regierung unterdrückt werden.

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Die Organisatoren der burmesischen Misswahl nahmen Shwe Eain Si daraufhin am vergangenen Sonntag wegen Vertragsverletzung den Titel weg. Shwe hätte sich nicht „wie ein Vorbild verhalten“, so die Sprecher der Misswahl gegenüber der „Daily Mail“.

Ein Beitrag geteilt von ♛ (@shwe.eain.si) am 22. Sep 2017 um 23:46 Uhr

Die Schönheitskönigin ist jedoch der Meinung, sie hätte keinerlei Regeln gebrochen, sondern sich lediglich zu einer politischen Debatte geäußert, ohne eine politische Stellung zu beziehen. Auf Facebook schrieb sie: „Ja, ich habe ein Video über den vorherrschenden Terror veröffentlicht, der von Arsa-Militanten im Rakhine-Staat hervorgerufen wurde. Dies sollte jedoch nicht die Repräsentation einer Schönheitskönigin infrage stellen.“

Schon lang wird die muslimische Minderheit der Rohingya im überwiegend buddhistischen Myanmar unterdrückt. Das Militär geht immer härter gegen sie vor, um sie aus dem Land zu vertreiben.

Viele Rohingya flüchten aus ihrer Heimat nach Bangladesch – aus Angst vor dem Militär in Myanmar. Dort richten sie sich notdürftige Unterkünfte ein. (Bild: AP Photo)
Viele Rohingya flüchten aus ihrer Heimat nach Bangladesch – aus Angst vor dem Militär in Myanmar. Dort richten sie sich notdürftige Unterkünfte ein. (Bild: AP Photo)

Nachdem Rohingya-Rebellen im August Polizei- und Militärposten angegriffen haben, nahm die Armee in Myanmar nach eigenen Angaben eine „Räumungsoperation“ vor. Geflüchtete Rohingya berichten, dass Familienangehörige erschossen, ihre Häuser niedergebrannt wurden.

Die Vereinten Nationen sowie der UN-Menschenrechtsrat in Genf bezeichnen dieses Vorgehen als „Musterbeispiel für ethnische Säuberung“. Aus Angst fliehen viele Muslime nach Bangladesch. Ein umfassendes Bild der Lage in Myanmar sei dennoch nicht zu treffen, da die Regierung Menschenrechtsbeobachtern den Zugang verweigere.

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