Nachtspeicherofen entsorgen: So machen Sie es richtig
Wenn Sie Ihren alten Nachtspeicherofen entsorgen möchten, müssen Sie unbedingt einige wichtige Punkte beachten. Denn in der Heizung können gefährliche Schadstoffe enthalten sein, die bei der Entsorgung anschließend austreten können.
Das Wichtigste in Kürze
Nachtspeicheröfen zu entsorgen, ist aufwendig.
In einer Nachtspeicherheizung älteren Baujahrs können viele gesundheitsschädliche Schadstoffe wie Asbest enthalten sein.
Die Entsorgung sollte deswegen immer von einem Fachbetrieb ausgeführt werden.
Der alte Nachtspeicherofen in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus soll endlich raus? Dann müssen Sie vor der Entsorgung unbedingt einige wichtige Punkte beachten. Denn die Heizung kann unter Umständen mit Schadstoffen belastet sein – die anschließend beim Entsorgen freigesetzt werden und Ihre Gesundheit schädigen können.
Warum Sie Nachtspeicheröfen entsorgen sollten Nachtspeicheröfen sind nicht mehr zeitgemäß
Nachtspeicheröfen sind gar nicht so selten. Bis in die 1980er-Jahre hinein wurde die elektrische Heizung gerne als Alternative zur Kohle- und Gasheizung eingebaut. Der Nachtspeicherofen profitierte dabei vor allem von dem damaligen günstigen Nachtstrom. Kraftwerke mussten früher durchgehend laufen. Um dennoch in den Nachtstunden mit der niedrigen Auslastung zurechtzukommen, wurden günstige Tarife für Strom angeboten. Die Nachtspeicheröfen werden vor allem mit diesem Strom betrieben, um Wärme zu produzieren. Diese wird gespeichert und später wieder abgegeben.
An sich ein sinnvolles Konzept – doch die Elektroheizungen mit Nachtspeicher lohnen sich heutzutage kaum noch. Ganz im Gegenteil: Sie gelten mittlerweile als in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Die alten Geräte heizen nicht effizient, lassen sich kaum bedarfsgerecht regeln, mangeln an Komfort und sind zudem umweltschädlich. Dazu kommt, dass der größte Vorteil der Nachtspeicheröfen heutzutage nicht mehr greift. Die Strompreise sind stark angestiegen und günstige Nachtstromtarife für Elektroheizungen gibt es kaum noch. Teilweise sollen die Nachtspeicherheizungen sogar doppelt so teuer wie herkömmliche Öl- und Gasheizungen sein.
Schadstoffe in Nachtspeicherheizungen
Ein weiterer Grund, Nachtspeicheröfen zu entsorgen, sind die möglichen Schadstoffe in der Heizung. Gerade bei alten Geräten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass gesundheitsschädliche Stoffe vorhanden sind. Dazu gehören Asbestfasern, künstliche Mineralfasern (KMF) und Speichersteine oder Heizsteine aus Chromat. Diese giftigen Materialien stellen eine erhebliche Gefahr für Gesundheit und Umwelt dar. Erfolgt die Demontage des alten Nachtspeicherofens nicht fachgerecht, können diese Schadstoffe freigesetzt werden.
Überprüfung auf Gefahrstoffe ist Pflicht
Um das Risiko zu minimieren, dass mögliche Gefahrstoffe aus der Heizung dringen, müssen die alten Heizungen deswegen zunächst überprüft werden. Die Schadstoffbelastungen lassen sich feststellen, indem Sie zunächst das Typenschild überprüfen. Auf dem Typenschild sind Hersteller, Marke, Modell und Baujahr vermerkt. Gerade das Baujahr kann dabei wertvolle Informationen hinsichtlich der Schadstoffbelastung liefern:
Asbest: Asbesthaltige Dämm- und Isolationsmaterial können in Nachtspeicheröfen mit Baujahr bis vor 1984 enthalten sein.
Künstliche Mineralfasern (KMF): Wurden bis zum Baujahr 07/1989 in den Öfen verwendet.
Polychlorierte Biphenyle (PCB): PCB wurden bis 06/2000 in elektronischen Bauteilen eingesetzt und gelten als krebserregend.
Chromat: Bis heute werden in Nachtspeicheröfen oft Speichersteine oder Heizsteine mit Chromat eingesetzt. Chromat gilt als krebserregend.
Daneben hilft auch ein Anruf beim Hersteller. Dieser kann Ihnen bestätigen, ob in dem Ofen Gefahrstoffe verbaut worden sind. Alternativ dazu können Sie auch bei Energieversorgern, Entsorgungsunternehmen oder auf kostenpflichtigen Websites nachfragen.
TRGS: Entsorgung Nachtspeicheröfen nur durch Fachbetrieb
Wurde bei Ihrem Nachtspeicherofen eine Schadstoffbelastung festgestellt, müssen Sie die geltenden Regeln beachten. Denn die sogenannten „Technischen Regeln für Gefahrstoffe“ (TRGS) legen fest, dass nur zugelassene Fachbetriebe solche Heizungen auseinanderbauen und entsorgen dürfen. Da es in der Regel schwierig festzustellen ist, ob die Öfen Schadstoffe enthalten, wird empfohlen, generell für Demontage, Abtransport und Entsorgung alter Nachtspeicheröfen einen Fachbetrieb zu beauftragen.
Nachtspeicherofen entsorgen: Die einzelnen Schritte Überschrift der Box Tipp Text
Da es sich zudem um ein elektrisches Gerät handelt, darf nur ein Elektriker dieses vom Strom abklemmen. Daher empfiehlt es sich, immer einen Fachbetrieb für die Entsorgung zu beauftragen.
Nachtspeicherheizung entsorgen: So hoch sind die Kosten
Beauftragen Sie für die Entsorgung einen Fachbetrieb, setzen sich die Kosten dabei aus unterschiedlichen Leistungen für Demontage, Zerlegung, Transport und Entsorgung zusammen. Dabei muss zwischen einer niedrigen und einer hohen Schadstoffbelastung unterschieden werden.
Nachtspeicheröfen, die keine oder nur geringe Schadstoffe aufweisen, kosten bei der Entsorgung durch einen Fachbetrieb durchschnittlich 100 bis 300 Euro pro Gerät. Ist die Belastung mit Asbest, PCB und anderen giftigen Materialien dagegen hoch, steigen auch die Kosten. Hier sollten Preise von durchschnittlich 400 Euro oder mehr pro Gerät einkalkuliert werden. Vergleichen Sie für die Entsorgung am besten mehrere Angebote unterschiedlicher Fachbetriebe miteinander.