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Nackte Frau in Metzger-Vitrine sorgt für hitzige Debatte – das steckt hinter dem Bild

Model nackt in Metzgerei Lancelin
(Foto: Kym Illman/Kymillman.com)

Dass Frauen in den Medien übersexualisiert dargestellt werden, Popstars wie Beyoncé Knowles (35), Jennifer Lopez (47) oder Ariana Grande (23) fast nackt auf die Bühne gehen und Werbekampagnen gerne mit verführerisch posierenden Models inszeniert werden, interessiert – außer hartgesottenen Feministinnen – wohl kaum noch jemanden. Wenn aber eine nackte Frau wie ein Stück Fleisch in der Vitrine einer Metzgerei liegt und von einem Fotografen abgelichtet wird, dann kochen die Gemüter hoch.

Bild geht viral
Diese Erfahrung durften nun der Betreiber der Fleischerei „Have a Chat“ im australischen Lancelin und Fotograf Kym Illman machen. Nachdem die Aufnahme auf der Facebookseite des westaustralischen Fischerdörfchens gepostet wurde, entfachte eine wilde Diskussion über die Inszenierung des Bildes. Bis das Foto in den Medien und in den sozialen Netzwerken die Runde machte, dauerte es nicht lange.

Männer pro, Frauen contra
Während viele Männer sich begeistert zeigten und Kommentare wie „Ich hätte gerne den Busen“, „Ich bin schon unterwegs zu der Metzgerei“ oder – bitte festhalten! – „Ich finde es großartig. Frauen betrachten Männer als wandelnde Bankkonten. Wieso sollten wir Frauen nicht als Stück Fleisch betrachten? Ich bin froh, dass sie eine schöne Frau abgelichtet haben und nicht so eine fette und hässliche Feministin“ hinterließen, zeigten sich Frauen fast durchgehend empört.

LANCELIN MEAT MODELFor those interested in the wash-up from last Thursday's social experiment featuring the picture of…

Posted by Lancelin on Sunday, April 2, 2017

Das steckt hinter der Aufnahme
Ein Facebook-User durchschaute das Spiel bereits vor allen anderen: „So kurbelt man das Geschäft an“, kommentierte er das Bild. Und genau darum ging es offenbar auch. Vier Tage nach dem Posten des Fotos erschien ein neuer Post auf der Lancelin-Facebookseite. Darin heißt es, bei dem Foto habe es sich um ein soziales Experiment gehandelt. Der Post habe rund eine Million Menschen erreicht und auch die größten Tageszeitungen Australiens hätten über die nackte Frau in der Metzgerei-Vitrine berichtet.

Und: Am Tag des Posts habe Darren Garret, der Betreiber von „Have a Chat“, eine Steigerung des Fleischverkaufs von 60 Prozent registrieren können, am Samstag darauf gingen sogar 200 Prozent mehr Fleisch über die Ladentheke. Kunden hätten Schwierigkeiten gehabt, einen Parkplatz vor dem Laden zu finden. Sprich: Es herrschte Ausnahmezustand in der Fleischerei des beschaulichen Örtchens. Weiter heißt es: „Es liegt im Auge des Betrachters, wie dieses Foto interpretiert wird.“

Und was ist Ihr Fazit?
Was meinen Sie? Welchen Schluss könnte man wohl aus dieser Nummer ziehen? Wir meinen: Sex sells! Die Formel „Nackte Frau = gut fürs Geschäft“ scheint einfach nicht aus der Mode zu kommen. Offenbar haben sich einige Instinkte aus der Steinzeit wacker gehalten …