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NARS: Kritik an sexualisierter Lippenstift-Werbung

Das französische Kosmetikunternehmen NARS hat es mal wieder geschafft, zu polarisieren. Dieses Mal geht es um eine Lippenstift-Werbung. Prominenten Beistand bekommt das Unternehmen von Model Chrissy Teigen.

Lippenstift ist doch schon sexy genug - warum muss da noch ein Penis ins Spiel kommen? (Symbolbild: Getty Images)
Lippenstift ist doch schon sexy genug - warum muss da noch ein Penis ins Spiel kommen? (Symbolbild: Getty Images)

„Sex Sells“ - eine der ältesten Mythen der Werbebranche. Dass der Grat zwischen sexy und sexistisch in der persönlichen Wahrnehmung ein schmaler ist, zeigt der jüngste Vorfall um die Beauty-Marke NARS. Das Unternehmen veröffentlichte vor wenigen Tage via Instagram ein Video, in dem ein neuer Lippenstift vorgestellt wird.

Zu sehen ist, wie sich der Lippenstift von einer penisähnlichen zu seiner ursprünglichen Form mit dem NARS-Logo verwandelt. Die Farbe des Lippenstiftes komplementiert die sexualisierte Darstellung, die vielen Instagram-Followern bitter aufstößt. Dazu die frei übersetzte Caption des Videos, die sich auf den kräftigen Nude-Ton bezieht: „Wenn dich die Nudes (Nacktbilder, Penisbilder) die ganze Nacht wachhalten.“

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Während NARS für seine kreativen und zuweilen umstrittenen Produktnamen bekannt ist - der meistverkaufte Rouge der Marke etwa heißt „Orgasmus“ - sind viele der Meinung, dass das Unternehmen mit dieser Werbung zu weit gegangen ist. Immerhin zählen auch viele junge Mädchen zu den NARS-Kunden.

“Die PR-Abteilung muss umstrukturiert werden - oder gefeuert”

So wies etwa der Journalist Yashar Ali auf die suggestive Bildunterschrift hin und versehrte den Tweet mit einem aussagekräftigen Smiley.

Ein Twitter-Nutzer antwortete Ali: „Die PR-Abteilung muss umstrukturiert werden. Oder gefeuert.“ Eine andere Userin bezeichnete die Werbung als eklig.

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Unter dem Tweet finden sich aber auch Kommentare, mit denen NARS in Schutz genommen wird. Supermodel Chrissy Teigen beispielsweise antwortete scherzhaft, dass sie so begeistert von dem Lippenstift sei, dass dieser etwas in ihr auslöse: „Ehrlich gesagt bin ich verliebt in diese Farbe und muss den Lippenstift jetzt haben, um meine Erektion wieder weich zu kriegen.“

Eine Twitter-Userin pflichtete ihr bei und schrieb: „Diese Werbung hat gerade meine Durststrecke geheilt."

NARS selbst hat sich bislang nicht in die Debatte eingeschaltet. Die dürfte dem Kosmetikunternehmen ohnehin zu Gute kommen. Denn, egal ob Kunden die Werbung sexistisch finden oder nicht, sie hat genau das erreicht, was sie bewirken sollte: Jede Menge Aufmerksamkeit.

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