Natursteinheizung: Vorteile, Nachteile und Kosten
Sie sieht gut aus und verbreitet eine angenehm wohlige Wärme: die Natursteinheizung. Lesen Sie hier, wie genau die Heizung funktioniert, welche Vorteile und Nachteile sie hat und was Sie diese Form der Infrarotheizung kostet.
Das Wichtigste in Kürze
Die Natursteinheizung ist eine Infrarotheizung, die per Strom betrieben wird.
Als Steine werden Marmor, Speckstein, Granit oder Kalkstein benutzt.
Ein Vorteil ist die gleichmäßige Strahlungswärme.
Die Heizung mit Infrarotstrahlung kann an der Wand oder an der Decke befestigt werden.
Was ist eine Natursteinheizung?
Die Natursteinheizung ist eine Infrarotheizung und fällt damit in die Kategorie Elektroheizung. Sie hat keinen klassischen Heizkörper, ist aber auch keine Fußbodenheizung oder Nachtspeicherheizung. Bei der Natursteinheizung ist nur die Natursteinplatte sichtbar, die häufig an der Wand oder an der Decke befestigt ist und von dort aus ihre Wärmestrahlung in den Raum hinein abgibt.
Funktionsweise
Die Funktionsweise einer Natursteinheizung weicht nur sehr gering von der einer klassischen Infrarotheizung ab, denn zum Heizen gibt die Natursteinheizung eine Infrarotstrahlung ab. Präziser: eine Infrarot-C-Strahlung. Sie wird auch IC-R-Strahlung genannt und gilt als ungefährlich. Wie wird mit der Strahlung und dem Naturstein geheizt? In den schmalen Kanälen, die auf der Rückseite des Natursteins eingefräst sind, verlaufen kleine Heizleiter, die die Strahlungswärme auf dem Stein verteilen.
Der Naturstein fungiert als Heizstein und gibt diese Energie, diese Wärmestrahlung, dann dank seiner kristallinen Struktur ab. Er dient also als eine Art Heizkörper, um es anschaulich darzustellen. So werden die Objekte drei bis vier Meter rund um den Stein mittels der Strahlungswärme aufgeheizt, bis schlussendlich der ganze Raum geheizt ist. Die Rückseite des Steins ist zudem mit einer Dämmplatte verschlossen, damit nichts von der Wärme verschwendet oder gar über Außenwände aus dem Gebäude geleitet wird.
Diese Funktionen ermöglichen es der Natursteinheizung für ein sehr gutes Raumklima sowie ein angenehmes Wärmeempfinden zu sorgen, denn die Infrarotheizung wirbelt im Gegensatz zu anderen Elektroheizungen weder Staub noch Pollen, Tierhaare oder Keime durch die Luft. Vor allem bei Allergikern sind Heizsysteme mit Infrarotstrahlung daher sehr beliebt.
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Der Betrieb einer Natursteinheizung ist nur in Verbindung mit Temperaturreglern gestattet, die mit einer elektronischen Raumtemperaturkontrolle mit Wochentagsregelung ausgestattet sind und eine adaptive Regelung des Heizbeginns ermöglichen.
Welche Gesteine kommen in Frage?
Für eine Natursteinheizung spielt die Frage nach den zu verwendenden Gesteinen nur eine optische Rolle, denn die Funktionsweise bleibt immer die einer Infrarotheizung. Am beliebtesten für die Natursteinheizung sind die Steinsorten Speckstein, Kalkstein, Granit und Marmor. Infrarotheizungen mit einer Steinplatte werden daher umgangssprachlich auch Marmorheizungen genannt – auch wenn es sich nicht immer um Marmor handelt.
Vorteile und Nachteile der Natursteinheizung
Vorteile | Nachteile |
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Stromverbrauch und Kosten
Da die Natursteinheizung ohne Strom nicht funktioniert, hängen ihre Betriebskosten nicht nur von der Temperatur ab, die Sie gerne im Zimmer haben wollen, sondern maßgeblich vom geltenden Strompreis pro Kilowattstunde.
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Beim Senken des Stromverbrauchs und damit der Kosten für eine Natursteinheizung hilft es, ein passendes Modell auszuwählen. Wird eine unterdimensionierte Heizung, also eine mit zu wenig Watt, oder gar eine überdimensionierte Infrarotheizung, mit zu viel Watt, eingebaut, verursacht sie zusätzliche Kosten.
Bei der Anschaffung einer Natursteinheizung sollten Sie daher unbedingt auf folgende Punkte achten:
Anzahl der Außenwände
Anzahl der Fenster
Raumhöhe / Deckenhöhe
Je besser das Haus isoliert ist, desto weniger Heizkosten kommen auf Sie zu. In einem Altbau kann eine Infrarotheizung sehr teuer werden. Dort ist eine Rückstrahlplatte hinter der Natursteinheizung absolut empfehlenswert, um den Stromverbrauch der Heizung zu minimieren. Denn durch die Rückstrahlplatte wird die bereits produzierte Wärme wieder in den Raum hineingelenkt und doppelt genutzt.
Natursteinheizungen gibt es nicht nur mit verschiedenen Steinarten, sondern natürlich auch mit unterschiedlicher Wattanzahl: Mit einer Heizleistung von 300 Watt gibt es diese Art von Infrarotheizung bereits für rund 150 Euro zu kaufen. Elemente mit mehr Energie, also Natursteinheizungen die 500 Watt haben, gibt es ab rund 250 Euro, solche mit 800 Watt liegen bei etwa 350 Euro. Im Zweifel lohnt es sich, etwas mehr Geld zu investieren, um eine energiesparende Variante auszuwählen, denn die Stromkosten wirken sich langfristig deutlich mehr aus als der anfänglich etwas höhere Anschaffungspreis.
Planung und Installation einer Natursteinheizung
Wie ein klassisches Infrarot-Paneel kann auch eine Natursteinheizung an der Wand oder an der Decke angebracht werden. Berücksichtigen Sie zudem, ob die Heizung einen Stecker für die Steckdose hat oder ob sie von einem Elektriker direkt an das Stromnetz angeschlossen wird.
Bei der Installation der Natursteinheizung müssen Sie das Gewicht der Heizung im Hinterkopf behalten und sollten bei der Auswahl der Halterung darauf achten, dass sie die Natursteinheizung auch tragen kann. Außerdem sollten Sie Wandhalterungen für die Installation an der Wand und eine Deckenhalterung für eine Installation der Natursteinheizung an der Decke kaufen. Achtung: Diese müssen genau zum System passen. Die dritte Möglichkeit die Infrarotheizung mit Stein aufzustellen, sind mobile Ständer.
Wie groß die Natursteinheizung sein soll, hängt von der Raumgröße und der erwünschten Temperatur ab. Wenn Sie sie als Zusatzheizung im Badezimmer beispielsweise vor der Dusche oder in der Yoga-Ecke im Wohnzimmer installieren möchten, ist ein kleines Paneel eine sehr gute Heizlösung, um für angenehme Wärme zu sorgen. Soll die Heizung beispielsweise den ganzen Hobbyraum erwärmen, müsste es eine etwas größere Natursteinheizung sein.