Neue Entdeckung: Diese Fähigkeit macht Hunde einzigartig

Der Geruchssinn von Hunden ist ein Phänomen - das weiß jeder, der seinen Hund schon mal bei der Nasenarbeit erlebt hat. Welche einzigartige Eigenschaft Hunde dank ihrer starken Nasen noch haben, hat eine Studie nun herausgefunden: Hunde können damit nicht nur riechen, sondern auch "sehen".

Hunde können mit ihren Nasen nicht nur riechen, sondern gewissermaßen auch
Hunde können mit ihren Nasen nicht nur riechen, sondern gewissermaßen auch "sehen" (Symbolbild: Getty Images)

Ein Team von Tierärzten von der Cornell University in New York hatte die Frage ergründet, warum blinde Hunde sich häufig ohne externe Hilfsmittel so gut zurechtfinden. Sie stoßen kaum an Wänden oder Möbeln an und können sogar Apportierspiele meistern. Die Antwort auf die Frage - wie bei Hunden so oft der Fall - liegt im Geruchssinn der Tiere.

Die Forschenden fanden mittels MRT-Scans an mehreren Hunden heraus, dass der Riechkolben im Gehirn der Hunde, der Gerüche verarbeitet, mit dem Sehzentrum verknüpft ist. Das wirft ein neues Licht auf die Art und Weise, wie Hunde die Welt erleben: Sie können ihre Nasen dafür nutzen, sich ein visuelles Bild ihrer Umgebung zu machen.

Nase statt Auge als Orientierung

Die Studie, die im Fachmagazin "Journal of Neuroscience" veröffentlicht wurde, stellte eine "umfangreiche Verknüpfung" fest, die nicht nur mit dem Occipitallappen verbunden ist, sondern auch dem limbischen System - dem Bereich also, der Emotionen verarbeitet und das Verhalten steuert. All das deutet darauf hin, dass Geruchssinn und Sehen bei Hunden miteinander verknüpft sind - eine Eigenschaft, die bei noch keinem anderen Lebewesen festgestellt wurde.

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Wenn Menschen einen Raum betreten, nutzen sie vornehmlich ihr Sehvermögen, um zu ermitteln, was sich darin befindet und wo es positioniert ist, wie Studienleiterin Dr. Philippa Johnson "Sky News" erklärt. Hunde hingegen verlassen sich auch hierbei auf ihren Geruchssinn.

Was Hundenasen noch alles können

Dass sich Hunde in vielen Lebenslagen auf ihre Nase verlassen, ist kaum verwunderlich. Bis zu 200 Millionen Riechzellen sind bei ihnen am Werk. Zum Vergleich: Beim Menschen sind es lediglich rund fünf Millionen. Um die damit aufgenommenen Informationen zu verarbeiten, nimmt der Riechkolben im Gehirn ganze zehn Prozent ein - bei uns sind es nur ein Prozent.

Dank ihrer starken Nasen sind Hunde prädestiniert für die Arbeit an der Seite des Menschen (Bild: Getty Images)
Dank ihrer starken Nasen sind Hunde prädestiniert für die Arbeit an der Seite des Menschen (Bild: Getty Images)

Kein Wunder also, dass Hunde nicht nur Beute, Gegenstände und Personen erschnüffeln - und das über enorme Distanzen - sondern auch Duftstoffe wahrnehmen, die Menschen ausströmen. Angst, Wut, Trauer, Freude oder Aufregung können Hunde also mit ihrer Nase wahrnehmen.

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Kleinste Geruchspartikel können Hunde riechen, und das auch unter widrigen Umstände. Dadurch gibt es nicht nur Maintrailer - also Personen- oder Haustierspürhunde - sondern auch Sprengstoffspürhunde, Drogenspürhunde, Leichenspürhunde, Geldspürhunde, Trüffelsuchhunde und Suchhunde im Naturschutz.

Darüber hinaus werden Assistenzhunde sogar ausgebildet, um epileptische Anfälle oder Blutzuckerveränderungen bei Diabetikern anhand von geringsten geruchlichen Veränderungen wahrnehmen und ihre Besitzer dadurch vor Anfällen oder Unterzucker warnen zu können. Die Forschung beschäftigt sich auch immer wieder mit der Frage, ob Hunde Krankheiten erschnüffeln zu können. Studien zeigten bei Krebs oder auch Corona eine hohe Trefferquote.

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