Nicht der WC-Sitz: Das ist die keimverseuchteste Stelle in öffentlichen Toiletten

Öffentliche Toiletten gelten nicht gerade als die hygienischsten Orte – zu Recht, wie ein aktueller Test beweist. (Symbolbild: Markus Gann/EyeEm/Getty Images)
Öffentliche Toiletten gelten nicht gerade als die hygienischsten Orte – zu Recht, wie ein aktueller Test beweist. (Symbolbild: Markus Gann/EyeEm/Getty Images)

Eine US-amerikanische Seniorenplattform untersuchte, wo sich auf öffentlichen Toiletten die meisten Bakterien verstecken – und kam zu einem überraschenden Ergebnis.

Jeder muss sie hin und wieder mal aufsuchen, so richtig gerne tut dies aber wohl niemand. Öffentliche Toiletten – sei es an Tankstellen, in Parks oder Restaurants – sind für die meisten Menschen nur der absolute Notfallplan. Schließlich scheint es der allgemeinen Empfindung nach kaum einen unhygienischeren Ort zu geben. Allerdings verstecken sich die meisten Bakterien gar nicht da, wo man es gemeinhin erwarten würde.

Die US-amerikanische Seniorenplattform „Senior Living“ untersuchte Toiletten in Restaurants und Bars auf ihren Bakteriengehalt. Der wird in CFU – Colony Forming Units – gemessen und bezieht sich auf Bakterien, die die Fähigkeit haben, sich zu reproduzieren.

Wenig überraschend liegt der Toilettensitz in Sachen Bakterien weit vorne: 1,5 Millionen CFU finden sich dort. Es gibt aber zwei Stellen, an den sich noch wesentlich mehr Bakterien sammeln. Weitaus ekliger als der Toilettensitz ist der Griff des Wasserhahns – hier werden ganze 3.063.463 CFU gemessen. Der Spitzenreiter ist allerdings der Toilettenpapierspender – hier werden ganze 7.666.710 CFU gemessen, somit ist er fünf Mal dreckiger als der Toilettensitz. Interessanterweise wies der Griff der Spülung mit 10 CFU nur eine geringe Zahl an Bakterien auf. Im Mittelfeld: der Türgriff mit 50.007 CFU sowie der Seifenspender mit 10.900 CFU.

Der Toilettenpapierspender ist statistisch weitaus ekliger als der Toilettensitz. (Symbolbild: George Mdivanian/EyeEm/Getty Images)
Der Toilettenpapierspender ist statistisch weitaus ekliger als der Toilettensitz. (Symbolbild: George Mdivanian/EyeEm/Getty Images)

Der Bericht unterscheidet zudem zwischen verschiedenen Formen von Bakterien. Sogenannte gram-negative Bakterien sind nahezu immer schädlich für den Menschen und können antibiotikaresistent werden. Vor allem der Toilettenpapierspender (99 Prozent) und der Türgriff (87 Prozent) weist diese Art von Bakterien auf. Keine Sorgen muss man sich hingegen beim Wasserhahngriff machen: Dort herrschen bis zu 80 Prozent gram-positive und somit ungefährliche Bakterien vor.

Das Fazit des Magazins: „Wenn es etwas gibt, das wir gelernt haben ist es, dass Händewaschen nach dem Besuch einer öffentlichen Toilette nicht verhandelbar ist … stellen Sie nur sicher, dass Sie den Wasserhahn mit einem über ihre Hand gezogenen Ärmel zudrehen, damit ihre Mühe nicht umsonst war.“

Allerdings gibt es noch einen effektiveren Tipp: Tragen Sie stets ein kleines Fläschchen Handdesinfektionsmittel bei sich – so umgehen sie die Bakterien des Wasserhahn-Griffs und sind optimal vor Bakterien geschützt.