Nichts für Kinder? Disney+ bringt seine bisher kurioseste Form der Zensur

Disney+ macht sich langsam einen Ruf als Meister der Zensur, wobei diese Vorgehensweise immer seltsame Blüten treibt. Nun bemerkten Zuschauer in einer Disney-Jugendserie einen verschwommenen Fleck. Was sich dahinter verbirgt, sorgt für Irritation.

Disney nutzt seinen Streaming-Dienst neben Filmen und Zeichentrick-Serien auch dazu, seine Eigenproduktionen vom Disney Channel wieder aufleben zu lassen. Darunter auch “Die Zauberer vom Waverly Place”, eine Jugendserie um eine Familie mit magischen Fähigkeiten, die Selena Gomez einst berühmt machte.

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Ein wenig Dekolleté? Ein No-Go

Als die Show von 2007 bis 2012 auf dem durch und durch jugendfreien Disney Channel in den USA ausgestrahlt wurde, geschah dies vollkommen ohne Zensur. Doch für Disney+ wurde eine Szene wohl doch als ungeeignet befunden und mit einem wenig subtilen verschwommenem Fleck unkenntlich gemacht.

Der Stein des Anstoßes: Das Dekolleté von Schauspielerin Maria Canals-Barrera, die in der Serie Theresa Russo spielte.

Dass dieser “winzige Ansatz von einem Dekolleté”, wie ein Twitter-User es ausdrückte, Disney+ dazu veranlasste, den Zensurbalken rauszuholen, stößt auf Social Media auf Verwunderung und Unverständnis. Zumal es in den Augen vieler längst nicht zum anstößigsten gehört, was auf dem Streaming-Dienst, der auch die “Star Wars”-Filme oder “Die Simpsons” zeigt, zu sehen ist.

“Anakin Skywalker tötet einen Haufen Kinder? Bart Simpsons unzensierte Ente? Alles total jugendfrei. Aber Disney+ muss ein Dekolleté zensieren und es damit noch auffälliger machen.”, heißt es auf Twitter. “Das ist das schwächste und feigste, was ich je gehört habe. Disney+, reiß dich zusammen”, schrieb ein weiterer User. “Gott sei Dank ist Disney hier, um Kinder vor dem Schrecken des TV-Sitcom-Dekolletés zu retten”, scherzte ein anderer.

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Auch andere Produktionen fallen der Zensur zum Opfer

Es ist nicht das erste Mal, dass Disney+ bestimmte Szenen in den Filmen oder Serien, die es streamt, retouchiert oder zensiert. So wurde Daryl Hannahs nackter Hintern in “Splash – Eine Jungfrau am Haken” digital ein seltsamer, pelziger Sichtschutz verpasst. In “Lilo und Stitch” versteckt sich Lilo in der Streaming-Version nicht mehr in der Spülmaschine, sondern in einem Küchenschrank - mutmaßlich aus Sorge, Kinder könnten sich dazu inspirieren lassen, in Haushaltsmaschinen zu klettern.

Und die Produktion des heißersehnten Reboots von “Lizzie McGuire” wurde nach wenigen Folgen auf Eis gelegt, da Disney dem Serienschöpfer Terri Minsky zufolge einige Handlungsstränge rund um die Titelheldin, die mittlerweile um die 30 Jahre alt wäre, zu “erwachsen” fand.

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