Nikes „fettleibige” Schaufensterpuppen sorgen für Wirbel

Nike ist wegen seiner neuen „fettleibigen“ Schaufensterpuppen in die Kritik geraten. Foto: Nike
Nike ist wegen seiner neuen „fettleibigen“ Schaufensterpuppen in die Kritik geraten. Foto: Nike

Nikes Londoner Flagship-Store steckt nach der Einführung des ersten Plus-Size-Mannequins sowohl Lob als auch Kritik ein.

Die neugestaltete Damenabteilung wurde Anfang dieser Woche eröffnet. Nike setzt sich hier sichtbar für Inklusion ein.

„Um Diversität und Inklusion im Sport zu feiern, sollen im neuen Bereich nicht nur einheimische Top- und Amateur-Athleten optisch präsentiert werden, sondern es werden zum ersten Mal in einem Verkaufsraum auch Schaufensterpuppen in Übergröße und mit Handicaps gezeigt“, erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Die neuen Schaufensterpuppen sind im Londoner Nike Store zu sehen. Foto: Nike
Die neuen Schaufensterpuppen sind im Londoner Nike Store zu sehen. Foto: Nike

Nike führte 2017 seine erste Plus-Size-Sportkollektion mit Kleidergrößen zwischen XL und XXXL ein.

Der neugestaltete Verkaufsraum bietet „eine erweiterte Auswahl an Übergrößen“, sowie die Möglichkeit, maßgefertigte Sportkleidung zu erwerben .

Die Einführung der Schaufensterpuppen ist ein Schritt in die richtige Richtung für eine Kundengruppe, die bisher vom Markt für Mode und Fitness eher ausgeschlossen wurde.

Die Reaktionen

„Das ist wirklich eine realistische Plus-Size-Schaufensterpuppe”, schrieb jemand auf Twitter. „Nicht eine dieser unrealistischen Schaufensterpuppen, die sonst gern als Plus-Size bezeichnet werden. Gut, dass Nike nicht das allgemeine Vorurteil unterstützt, dass nur dünne Menschen Sport treiben, oder dass man als übergewichtiger Mensch beim Sport am besten unsichtbar bleibt, bis man dünn ist.“

„Sei mutig. Sei schön. Sei du selbst.”

Mit einem Motto, das genauso selbstbewusst und inspirierend ist wie ihre Mitglieder, hat die Montgomery’s Honeybeez Dance Crew eine neue Bewegung ins Leben gerufen und sich einen unglaublichen Traum verwirklicht.

Mehr über die Honeybeez in unserer heutigen Story. #justdoit

„Ich finde es toll, dass Nikes neues Plus-Size-Mannequin endlich zeigt, dass auch dicke Mädchen supersportlich sein können!“, twitterte jemand anders.

Allerdings waren nicht alle von der Schaufensterpuppe begeistert und Nike wurde dafür kritisiert, mit der Inklusion Übergewichtiger eine ungesunde Lebensweise zu bewerben.

Ich hoffe nur, dass Nike in den USA nicht dem Beispiel von Nike in Großbritannien folgt, die in ihrem Londoner Store eine übergewichtige Schaufensterpuppe aufgestellt haben. Wtf @Nike, verabschiedet ihr euch jetzt von Fitness und gesunder Lebensweise? Von dieser Political Correctness werden wir alle noch Diabetes kriegen.

„Es ist fürchterlich, dass Nike für Fettleibigkeit und ungesunde Lebensweise wirbt“, schrieb ein Mann auf Twitter. „Übergewicht sollte verurteilt und nicht gefördert werden.“

Jemand anders schrieb: „Vielleicht sollte Nike lieber Sportlichkeit bewerben. Es ist armselig und unprofessionell, gigantische Schaufensterpuppen einzuführen, um Kleidung für Fette zu verkaufen. Am besten täglich 40 Minuten schnelles Gehen, um den Speck loszuwerden.“

„Fliegen heißt, sich deiner Freiheit bewusst zu sein. Deine Flügel zu nutzen, um etwas zu erreichen, zuzuhören, und wenn möglich, auf deinem Weg anderen zu helfen.“ Clémentine Desseaux, Aktivistin / Unternehmerin / Lifestyle-Bloggerin

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Nikes Versuch der Inklusion macht die allgegenwärtigen Vorurteile gegen Menschen mit Übergewicht deutlich. Bei vielen besteht die Bereitschaft, fülligere Körper unter dem Vorwand offen zu kritisieren, dass man nur um die Gesundheit des Menschen besorgt sei.

Wie es jemand passend ausdrückte: „Warum sind die Leute so empört über Nikes Schaufensterpuppen? Gebt doch einfach zu, dass ihr Dicke hasst, und geht.“

Elizabeth Di Filippo