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Nord-Stream-Lecks: Für schwedische Staatsanwaltschaft erhärtet sich Sabotage-Verdacht

Ein Luftbild der schwedischen Küstenwache vom 28. September 2022 zeigt ein Gasleck an der Nord Stream 1-Pipeline. Die schwedischen Behörden haben ein viertes Leck an einer der beiden Nord-Stream-Pipelines gemeldet, die nach Ansicht von EU-Verantwortlichen Anfang der Woche Ziel von Sabotageakten waren. Seit Montag strömt aus beiden Pipelines Erdgas in die Ostsee. - Copyright: picture alliance / abaca | ABACA

Der Verdacht auf schwere Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 hat sich nach Angaben der schwedischen Staatsanwaltschaft erhärtet. Man könne nun bestätigen, dass es in schwedischen Gewässern Detonationen gegeben habe, die zu erheblichen Schäden an den Pipelines geführt hätten, teilten die Strafverfolgungsbehörde und der schwedische Sicherheitsdienst am Donnerstag in Stockholm mit.

Aus vier Lecks traten große Mengen Gas aus

Aus insgesamt vier Lecks an den beiden Pipelines - zwei davon in schwedischen, zwei in dänischen Gewässern - waren tagelang ununterbrochen große Mengen Gas ausgetreten. Es handele sich um sehr "ernste Vorfälle", hieß es von den schwedischen Behörden. Man werde die Entwicklungen weiter genau beobachten und alles unternehmen, um die Sicherheit Schwedens zu gewährleisten.

Bereits zuvor waren etliche Staaten von Sabotage an den Pipelines ausgegangen. Seismologische Institute in Skandinavien hatten eine Stärke von 2,3 und 2,1 gemessen, was den Organisationen zufolge "vermutlich einer Sprengladung von mehreren hundert Kilogramm" entspreche.

Die Absperrungen um die Lecks wurden aufgehoben

Bei den Ermittlungen am Tatort seien Teile beschlagnahmt worden, die nun weiter untersucht würden, kündigte die Staatsanwaltschaft an. Es werde sich zeigen, ob es zu einer späteren Strafverfolgung kommen werde. Die Absperrungen rund um die Lecks seien mittlerweile aufgehoben worden. Für mehrere Tage war ein fünf Seemeilen (knapp neun Kilometer) breites Gebiet für Ermittlungen für die Schifffahrt und andere Aktivitäten abgesperrt worden.

dpa/cb