Ökodorf Brodowin: Warum König Charles gerade hier zu Besuch war

Im Rahmen seines Deutschlandbesuchs schaute Charles III. auch im Ökodorf Brodowin vorbei. Doch warum war der britische König gerade hier zu Gast?

Charles III. (l.) beim Käsemachen im Ökodorf, mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r.) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. (Bild: Reuters)
Charles III. (l.) beim Käsemachen im Ökodorf, mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r.) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. (Bild: Reuters)

Brandenburger Tor, Bellevue - und Brodowin. Neben den protokollarischen Pflichtterminen überraschte König Charles III bei seinem ersten Deutschlandbesuch als britischer Monarch mit einer Visite auf einem Bauernhof in Brandenburg. Doch warum schaute Charles am Donnerstag ausgerechnet im Ökodorf Brodowin vorbei, wie sich der Landwirtschaftsbetrieb nennt?

Einer der größten Demeter-Höfe Europas

Das Ökodorf Brodowin, 70 Kilometer nördlich von Berlin gelegen, gilt als einer der größten Biohöfe Deutschlands. Unter den Betrieben, die zum deutschen Bio-Anbauverband Demeter gehört, ist er sogar der größte der Republik. Laut Demeter gehört das Ökodorf Brodowin sogar zu den größten Europas.

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Die Anbaufläche des Ökodorfs besteht aus 1600 ha Ackerland. Auf dem Hof leben 260 Milchkühe, 220 Milchziegen und mehr als 400 Hühner.

Königskäse für und von Charles III.

Die Milch wird im Ökodorf in einer hauseigenen gläsernen Meierei verarbeitet, unter anderem zu Käse. Auch König Charles hat hier bei seinem Besuch angepackt. Zu seinen Ehren entsteht der "Brodowiner Königskäse". Auf die Oberfläche der Laibe wird eine Krone eingeprägt.

Dem royalen Käse wird Orangensaft beigefügt. So bekommt er eine Farbe, die an den typisch britischen Cheddar erinnert. Sechs bis acht Wochen muss der königliche Käse reifen, ehe er verkauft wird.

Charles und Brodowin als "Bio-Pioniere"

Demeter bezeichnet das Ökodorf Brodowin als einen "Bio-Pionier" in Ostdeutschland. Schließlich wurde der Hof bereits 1991 gegründet, ein Jahr nach der Wiedervereinigung.

Auch König Charles kann man als Bio-Pionier bezeichnen. Was Katja von Maltzan, die das Ökodorf mit ihrem Mann betreibt, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur auch tut.

Schon in den 1980er-Jahren stellte der damalige Thronfolger die Landwirtschaft auf seinem Landgut Highgrove auf biologischen Anbau um. Damals wurde er dafür noch größtenteils belächelt.

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