Oleander verblüht? Das müssen Sie jetzt tun

Blühender Oleander
Getty Images/Jasenka Arbanas

Viel unkomplizierter als ein Oleander kann eine beeindruckende blühende Kübelpflanze aus den Subtropen kaum sein. Ist der erste Flor verblüht, können Sie Ihre Pflanze ganz einfach zum Remontieren anregen.

An Oleander (Nerium oleander) kommt kaum ein Pflanzenfan vorbei, wenn es darum geht, eine Terrasse, einen Balkon oder einen Eingangsbereich mit einer opulent blühenden Kübelpflanze zu schmücken. Oleander lässt sich vergleichsweise einfach überwintern, gut durch Stecklinge vermehren und sogar beizeiten in Fasson schneiden, wenn sein Wuchs aus der Waage geraten sollte. Vor dem Giftgehalt aller seiner Pflanzenteile sei gewarnt, aber auch das lässt sich meistens handhaben. Als Faustregel für die Pflege der Pflanzen lässt sich simpel formulieren: "Von allem viel bitte!". Das gilt nicht nur, bis die herrliche Pflanze ihre ersten Blüten öffnet oder diese verblüht sind. Bleiben Sie an der Pflege dran, dann bleiben auch die Pflanzen in Blühstimmung.

Zuerst: Verblühtes ausschneiden

Oleander bringt seine Blüten an den jungen Triebspitzen in verzweigten Büscheln hervor. Spätestens, wenn die letzte Blüte eines Büschels welkt, wird der Blütenstand an der Ansatzstelle des Triebes mit einem scharfen Messer ausgeschnitten. Vor allem – aber nicht nur – einfach blühende Sorten bilden gar nicht so selten samenhaltige Früchte. Dieser Prozess hemmt wie bei fast allen Pflanzen, die das Potenzial haben, öfter zu blühen, eine neue Knospenbildung.

Bei der Gelegenheit können Sie etwaige verklebte Blütenblätter auf Blättern entfernen, so sorgen sie vor, dass keine Pilzkrankheiten auftreten. Sehr oft lassen sich beim Abschneiden welker Blüten neue Triebe direkt dort blicken, wo der Blütenbüschel entsprungen ist. Schonen Sie diese Triebe, denn viele von ihnen können noch Knospen entwickeln, die im Herbst blühen.

Unverzichtbar: Ein Maximum an Sonne

Eines muss Ihnen bitte klar sein: Oleander will wirklich von allem das Meiste. Das bezieht sich auch und besonders auf die Lichtmenge. Nur Oleanderbüsche, die den ganzen Tag in voller Sonne stehen, sind in der Lage, reich und dauerhaft zu blühen. Eine Westseite, die ab Mittag bis zum Sonnenuntergang ungestört der Sonne ausgesetzt ist, mag auch noch funktionieren. Alle anderen Lichtverhältnisse sind (schlechte) Kompromisse, denn die Pflanzen wachsen nicht nur schwächer und langsamer, sondern sind wenig stimuliert zu blühen. Einher mit dem Lichtbedürfnis geht auch der Bedarf an Wärme. An einer Wand, die Hitze abstrahlt, fühlt sich Oleander sehr wohl. Etwas Wind kann wehen, aber heftigen Stürmen sollten die Pflanzen besser nicht voll ausgesetzt sein.

Ehrensache: Niemals hungern und dürsten lassen

Oleander wächst und blüht am liebsten aus dem Vollen! Und bei ihm gilt die Devise "Von nichts kommt nichts". Auf keinen Fall darf er immer wieder trocken stehen; er braucht sein Wasser im Sommer täglich. Auch wenn Oleanderwurzeln nicht besonders empfindlich sind, sollte sich in Untersetzern oder Übertöpfen kein Wasser sammeln; Staunässe mag er ebensowenig wie seine meisten Pflanzenkollegen. Und es muss einfach gesagt werden: Oleander ist ein Vielfraß. Um der Tatsache, dass bei jedem Gießen der Kübel Nährstoffe aus dem Substrat wieder ausgewaschen werden, entgegenzutreten, düngen Sie am besten wöchentlich mit einem Flüssigdünger für blühende Pflanzen. Damit lassen Sie bitte auch im August und bis Mitte September nicht nach. Ab der herbstlichen Tag- und Nachtgleiche braucht der Oleander dann weniger Futter und er kommt so langsam zu Ruhe.