Oliven-Bauer verrät: Wann Sie lieber nicht mit Olivenöl braten sollten
Andreas März, ein Experte auf dem Gebiet des Olivenöls, teilt sein Wissen darüber mit, wie man das Beste aus diesem gesunden Öl herausholen kann.
Olivenöl lagern
Olivenöl sollten Sie nie im Kühlschrank lagern. Denn dort ist die Temperatur zu niedrig. Bei niedrigen Temperaturen wird Olivenöl zumindest teilweise fest.
Es wäre ideal, das Olivenöl zwischen 14 °C und 18 °C aufzubewahren. Es ist besonders wichtig, dass das Olivenöl dunkel gelagert wird.
Fachhändler stellen Qualitätsöle daher niemals direktem Tages- oder Kunstlicht aus. Wenn überhaupt, werden nur leere Flaschen ausgestellt. Denn Licht, Wärme und Sauerstoff führen zu einem schnellen Verlust der Qualität.
Darf man mit Olivenöl braten?
Es ist nicht nur erlaubt, man sollte sogar mit Olivenöl braten. Olivenöl hat nur eine einzelne Doppelbindung und ist daher weniger anfällig für Oxidation als mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit zwei oder drei Doppelbindungen. Zudem stärken die Polyphenole in hochwertigem extra nativem Olivenöl dessen Widerstandsfähigkeit gegenüber oxidativen Schäden (die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft empfiehlt: "Die eingestellte Temperatur der Fritteuse sollte 180 °C nicht überschreiten und sich vorzugsweise in einem Bereich von 160-175 °C bewegen.").
Die Einwohner der Mittelmeerländer haben seit Jahrhunderten und in Millionen von Fällen bewiesen, dass Olivenöl sich zum Kochen eignet. Dort wird Olivenöl nicht nur großzügig über Nudeln, Fleisch und Gemüse gegossen, sondern auch zum Braten, Frittieren und Backen verwendet.
Wie lang hält Olivenöl?
Olivenöl wird aus dem Saft der Oliven hergestellt. Es ist am besten, es so schnell wie möglich nach der Ernte zu genießen, da es dann seinen besten Geschmack hat und seine Inhaltsstoffe intakt sind. Es wird empfohlen, Olivenöl innerhalb eines Jahres zu konsumieren, bevor das neue Öl im Herbst verfügbar ist.
Olivenöl: Was sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum aus?
Der Gesetzgeber hat keine Vorgaben bezüglich des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) für Olivenöl festgelegt. Stattdessen sind das Produktionsjahr und das Abfülldatum aussagekräftigere Informationen. Qualitätsproduzenten geben diese Daten in der Regel auf dem Etikett an.
Trübes Olivenöl: Ist das gut oder schlecht?
Naturtrübes Olivenöl ist natürlicher. Allerdings ist nicht alles, was natürlich ist, auch appetitlich. Naturtrübes Olivenöl ist, abgesehen von frisch gepresstem Olivenöl, weder gesünder noch besser als gefiltertes. Vor allem ist es nicht haltbar und verliert schnell seine Aromen, Farbe und gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffe. Die Trübung besteht hauptsächlich aus Wasser und darin gelösten Substanzen, die die Qualität des Öls schnell beeinträchtigen. Aus diesem Grund wird hochwertiges Olivenöl unmittelbar nach der Extraktion filtriert.
Ist Olivenöl gesund?
Olivenöl ist ein äußerst gesundes Fett, da es zahlreiche gesundheitsfördernde Substanzen wie die einfach ungesättigte Ölsäure, Antioxidantien, Vitamine und andere wertvolle Inhaltsstoffe enthält. Es ist nachgewiesen, dass der Verzehr von Olivenöl das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert, freie Radikale neutralisiert und andere Gesundheitsrisiken reduziert, wenn es andere Fette in der Ernährung ersetzt.
Warum ist Olivenöl oft teuer?
Es ist von Natur aus schwieriger, Öl aus Baumfrüchten zu gewinnen, als aus Samen, die mit Mähdreschern geerntet werden. Selbst in vollmechanisierten Olivenplantagen, die auf die Produktion von Massenölen spezialisiert sind, ist der Prozess aufwendiger.
Bei traditionellen Hochstammanlagen, die viel Handarbeit erfordern, wird es noch aufwendiger und teurer. Wenn man zudem nicht nur einfaches Olivenöl, sondern ein hochwertiges Öl herstellen möchte, steigen die Kosten, da alles schnell gehen muss und die Oliven in einer hochmodernen Anlage verarbeitet werden müssen.
Über Andreas März
Andreas März ist der Herausgeber der Zeitschrift "Merum", die eine Spezialausgabe präsentiert, in der die besten Olivenöle Italiens vorgestellt werden. Diese Ausgabe ist seit 20. April 2024 im Handel erhältlich und kostet 9,90 Euro. Das Hauptmerkmal dieser Ausgabe ist eine Auswahl von 140 Spitzenölen der neuen Ernte aus Italien. Diese Öle wurden durch eine Blindverkostung aus insgesamt 307 Kandidaten ausgewählt und in drei verschiedenen Qualitätsstufen bewertet. Neben den Öl-Bewertungen enthält der Ratgeber auch praktische Beiträge und Hintergrundinformationen.
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