Paar entscheidet sich aufgrund von Klimawandel gegen Kinder

Ein Ehepaar hat sich gegen Kinder entschieden und will lieber dabei helfen, die Erde zu retten.[Foto: Caters]
Ein Ehepaar hat sich gegen Kinder entschieden und will lieber dabei helfen, die Erde zu retten.[Foto: Caters]

Ein frischverheiratetes Ehepaar ist dazu bereit, den Traum von einer eigenen Familie aufzugeben. Die beiden wollen stattdessen lieber mitelfen, unseren Planeten zu retten.

Ella Starling (27) und ihr Ehemann Jackson (29) sind engagierte Umweltaktivisten und hatten immer vor, Kinder miteinander zu haben.

Aber das Paar hat Angst, dass der „Planet nicht richtig für ein Baby ist“. Nachdem sie sich intensiv mit den Risiken des Klimawandels befasst hatten, kamen sie zu dem Entschluss, dass es momentan „nicht machbar“ sei , ein Kind in die Welt zu setzen.

„Die Entscheidung, keine Kinder zu haben, tut weh. Ich bin allerdings nicht überzeugt, dass die Zukunft unseres Planeten das Richtige für ein Baby sein wird“, gab Ella zu. „Jedesmal, wenn ich darüber nachdenke, keine Familie zu haben, habe ich einen Kloß im Hals. Aber bevor die Regierung nicht endlich handelt, weigere ich mich, eine Familie zu gründen.“

Das Paar ist der Meinung, es sei „nicht zumutbar“, Kinder in diese Welt zu setzen. [Foto: Caters]
Das Paar ist der Meinung, es sei „nicht zumutbar“, Kinder in diese Welt zu setzen. [Foto: Caters]

Das frischverheiratete Paar aus Pembrokeshire in Wales glaubt, dass es im nächsten Jahrzehnt höhere Sterblichkeitsraten aufgrund von Luftverschmutzung, regelmäßigen extremen Wetterbedingungen und Lebensmittelknappheit aufgrund von Missernten geben wird.

„Ich kann mir nicht vorstellen, ein Kind auf die Welt zu bringen und zu wissen, dass Krieg, Missernten oder, noch schlimmer, Ausrottung, Perspektiven sein könnten“, fuhr Ella fort. „Ich schäme mich, wenn ich mir vorstelle, dass ich Kinder hätte und diese mich irgendwann fragen würden, warum ich nichts getan habe, wenn in Europa das Essen aufgrund von Missernten knapp geworden ist.“

Allerdings war die Entscheidung, keine Kinder zu bekommen, nicht einfach. Ella musste ihren Ehemann von der Richtigkeit der Entscheidung überzeugen.

„Ich fühle mich nach dieser Entscheidung die ganze Zeit so zwiegespalten, da mein Kinderwunsch über die Jahre immer stärker wurde. Es ist schmerzhaft, diesen Wunsch zu unterdrücken“, fügte sie hinzu. „Es gab Reibereien zwischen Jackson und mir, da ich diejenige war, die mehr gegen Kinder eingestellt war. Aber nachdem er etwas mehr nachgeforscht hatte, stimmte er mir ziemlich schnell zu.“

Ella Starling hatte sich Kinder gewünscht, bis sie mehr über den Klimwandel lernte [Foto: Caters]
Ella Starling hatte sich Kinder gewünscht, bis sie mehr über den Klimwandel lernte [Foto: Caters]

Stattdessen spielen die beiden mit dem Gedanken, ein Kind zu adoptieren. Sie haben mittlerweile ihren CO2-Ausstoß reduziert, indem sie in einen günstigen Wohnwagen gezogen sind. Sie versuchen außerdem, wenn möglich, mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO nannte Klimawandel als eine der Top 10 globalen Bedrohungen im Jahr 2019.

Laut des Berichts, der zu Beginn des Jahres veröffentlicht wurde, birgt Luftverschmutzung das größte Gesundheitsrisiko – neun von zehn Menschen atmen täglich verschmutzte Luft ein.

Dies erhöht nicht nur das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen. Auch die Sterblichkeitsrate durch Krebs, Schlaganfälle und Erkrankungen von Herz und Lunge steigt weltweit.

Es wird vorausgesagt, dass zwischen den Jahren 2030 und 2050 jährlich etwa 250.000 Menschen mehr durch die Folgen des Klimawandels sterben werden – unter anderem durch Unterernährung, Malaria, Durchfälle und Hitzebelastung.

Danielle Fowler