Paris Fashion Week: die neuen Mode-Trends für Frühjahr/Sommer 2025
Zu den ständigen Begleitern einer Modewoche gehören heute nicht nur längst ein Tross prominenter Menschen, sondern auch immer noch jede Menge Fragen. Was wird der nächste Trend? Wo liegt der nächste Hype? Welcher Look schafft in der kommenden Saison die meisten Magazincover? Und dann die tieferen Gedanken: Welche Designer*innen werden verändern, wie wir uns in Zukunft anziehen möchten? Gibt es in der Mode heute überhaupt noch wirklich neue, relevante Ideen?
Paris Fashion Week Frühjahr/Sommer 2025: die wichtigsten Trends
Es mache keinen Sinn, Kleider nur um der Kleidung willen zu zeigen, erklärte Jonathan Anderson nach seiner Show für Loewe. Die besten Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2025 stehen darum nicht nur für die neue Mode der nächsten Saison, sondern für Innovation, Leichtigkeit oder Feminismus. Kurz: für Veränderung.
Yves Saint Laurent bei Saint Laurent
Wie sieht heute ein „typisch weiblicher Archetyp“ aus? Die Antwort von Anthony Vaccarello lautet für Frühjahr/Sommer 2025: wie Yves Saint Laurent selbst und viel von dem, was der Designer über die Jahrzehnte für Frauen entworfen hat. Also breitschultrige Anzüge mit Nadelstreifenhemden und Krawatten (Styling-Hack: beides in den Hosenbund stecken) für die YSL-Doppelgängerin. Und Boho-Röcke zu Safarijacken sowie Miniröcke zu Jacquard-Jacken in Leuchtfarben für die anderen.
Dior zeigt weibliche Stärke
Als Inspiration dienten Maria Grazia Chiuri in dieser Saison Amazonen. Also jene mystischen Frauenfiguren, die so formuliert es die Designerin, „die Hosen anhatten“. Zum Auftakt der Show brachte sich dann erst mal die Bogenschützin und Künstlerin Sagg Napoli in einem Body und einem Gladiatorenrock für eine Live-Performance in Position. Darauf folgte eine Kollektion, in der Sportswear so selbstverständlich für Frauen präsentiert wird wie die goldenen Göttinnenkleider am Ende.
Die Leichtigkeit von Chloé
Was folgt auf das perfekte Debüt der Chemena Kamali in der vergangenen Saison? Eine Kollektion, die beflügelt vom Erfolg der ersten zu sein scheint. Während die Herbst-/Winterkollektion 2024 der deutschen Designerin gerade in den Boutiquen eintrifft und sich exzellent verkaufen soll, folgt die Fortsetzung des Boho-Comebacks für den Sommer – mit romanischen Volantkleidern, die vorne kurz und hinten lang sind, Bloomer-Hosen mit Spitze (ein neuer Trend) und High-Waist-Jeans zum Print-Shirt.
Loewe und ein Topf voller Ideen
Seit zehn Jahren entwirft Jonathan Anderson nun Kollektionen für das spanische Traditionshaus Loewe (neben denen für dein gleichnamiges Label in London). Seitdem schafft er es jede Saison aufs neue mit den wundersamsten Ideen zu überraschen. In dieser Saison: mit Prints von Mozart und van Gogh auf T-Shirts aus weißen Federn, Ledermänteln mit fliegendem Saum und weiten Reifröcken unter hauchzarten Blumenkleidern.
Neue Sinnlichkeit bei Hermès
Leichte Stoffe, fließende Kleider und sportliche Silhouetten: Selten wecken Kollektionen auf dem Laufsteg so viel Vorfreude auf den Sommer wie hier bei Hermès, sonst eher synonym für feinstes Leder. Selbst das wird für die kommende Saison zu herrlich leichten Röcke und Jacken geschneidert. Dazu karamellfarbene Röcke und Blusen wie Seidentücher und T-Shirts, Bras und Hosen aus Mesh. Letztere lassen sich durch seitliche Reißverschlüsse der Länge nach öffnen.
Akris: Licht und Leichtigkeit
Albert Kriemler hat in diesem Jahr die Kostüme für das Ballett „Epilogue“ von John Neumeier in Hamburg entworfen. Die Leichtigkeit des Tanzes ist in jedem seiner Entwürfe für Akris im Frühjahr/Sommer 2025 zu spüren. Tops und schwingende Röcke aus feinen Rüschen, gefertigt aus rosafarbenem Techno-Tüll. Kurze Kleider aus Raffia und Baumwolle. Und Anzüge aus Seidenorganza, die mit Transparenz und Licht spielen, aber niemals zu viel von seiner Trägerin offenbaren.
Valentino: das Debüt von Alessandro Michele
Alessandro Michele ist zurück. Jetzt nicht mehr bei Gucci, sondern bei Valentino – obwohl man das eigentlich nur in den Details erkennt. In einem Kleid mit stufigen Volants und einer Schleife in der Taille, das in das ikonische Rot getaucht ist zum Beispiel. Oder in die Rüschen, die vor allem Krägen zieren. Ansonsten ist der Look so maximalistisch, leicht nerdig, kunterbunt interessant wie man es von dem Designer gewohnt ist. Jede Kollektion gleich einer Wunderkammer. Im Frühjahr/Sommer 2025 findet man darin unter anderem Spitzenstrumpfhosen und Turbane, Rüschenkleider und Blusen mit Schleifen, Baggy Jeans und Taschen wie Porzellankatzen. Die Euphorie nach der Show kündigt an, dass es mit dem Trend zum leisen Luxus nun auch endgültig wieder vorbei ist.