Kein Salz mehr: Das passiert im Körper
Wie viel Salz ist gesund und welche Auswirkungen hat es, wenn wir unseren Salzkonsum reduzieren oder ganz darauf verzichten? Wir verraten es Ihnen.
Der Salzkonsum vieler Deutscher liegt oft über den empfohlenen Grenzwerten, was zu gesundheitlichen Risiken führen kann. Überraschenderweise ist Salz in vielen Lebensmitteln enthalten, auch solchen, bei denen man es nicht vermutet, wie zum Beispiel Brot. Doch was passiert, wenn Sie Ihren Salzkonsum minimieren oder sogar ganz aufhören, Salz zu essen?
Was ist Salz genau?
Salz erfüllt zwei wichtige Funktionen: Es dient nicht nur als Würzmittel, sondern hat auch eine große Bedeutung für die Konservierung von Lebensmitteln. Durch das Binden von Wasser entzieht Salz den Mikroorganismen ihre Lebensgrundlage und hilft so dabei, Lebensmittel länger haltbar zu machen.
In der menschlichen Ernährung verwenden wir hauptsächlich Speisesalz, auch bekannt als Kochsalz oder Tafelsalz. Es besteht hauptsächlich aus Natriumchlorid (NaCl) und ist die Hauptquelle für Natrium und Chlorid, wobei etwa 90 Prozent dieser Elektrolyte über Speisesalz in unseren Körper gelangen.
Dabei gibt es verschiedene Salze. Sie werden aus der Quelle, aus der sie gewonnen werden, unterschieden:
Meersalz: entsteht durch das Verdunsten von Meerwasser
Steinsalz: wird im Inneren von Salzbergen abgebaut
Siedesalz: entsteht, wenn man aus Bergen gewonnenes Salzwasser erhitzt
Daneben gibt es zugesetzte Salze:
Jodsalz
Jod-Fluor-Salz
Gewürz- und Kräutersalze
Das passiert, wenn Sie aufhören Salz zu essen
Es ist wichtig zu beachten, dass unser Körper Salz benötigt und es daher nicht ratsam ist, vollständig darauf zu verzichten. Experimente haben gezeigt, wie Utopia.de berichtet, dass bereits nach wenigen Tagen ohne Salz Probleme mit dem Kreislauf auftreten können, insbesondere wenn man zu wenig Elektrolyte zu sich nimmt und gleichzeitig Sport treibt oder viel schwitzt. Dies gilt auch für Sportler, die zu viel Wasser ohne ausreichende Salzzufuhr trinken, was zu einer gefährlich niedrigen Natriumkonzentration im Blut führen kann und sogar lebensbedrohlich sein kann.
Salz ist von lebenswichtiger Bedeutung für den menschlichen Körper, da er weder Natrium noch Chlorid eigenständig produzieren kann. Daher ist er auf die Zufuhr dieser Elektrolyte durch Salz angewiesen. Sowohl Natrium als auch Chlorid sind für wichtige Körperfunktionen unverzichtbar, wie die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts und die Regulation des Blutdrucks.
Dennoch ist es für die meisten Menschen empfehlenswert, ihren Salzkonsum zu reduzieren. Eine solche Reduzierung hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit, wie zum Beispiel eine Senkung des Blutdrucks bereits nach wenigen Wochen. Weitere Vorteile einer salzarmen Ernährung sind eine Verringerung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle sowie eine geringere Aufnahme von stark verarbeiteten Lebensmitteln, was sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Insgesamt wird eine Reduzierung des Salzkonsums sich positiv auf die Lebenserwartung auswirken.
WHO: Diese Salzmenge ist zu viel
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine tägliche Aufnahme von fünf Gramm Salz. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt einen Orientierungswert von bis zu sechs Gramm Speisesalz pro Tag an, was etwa einem Teelöffel entspricht. Es wird vermutet, dass für lebenswichtige Körperfunktionen sogar 3,8 Gramm Salz ausreichen würden.
Trotzdem zeigen Untersuchungen, dass die meisten Menschen in Deutschland deutlich mehr Salz pro Tag konsumieren. Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren nehmen durchschnittlich 8,4 Gramm Salz pro Tag zu sich, während Männer etwa 10,0 Gramm pro Tag konsumieren. Viele Menschen überschreiten sogar diese Mengen. Zahlen verdeutlichen, dass der Großteil der Bevölkerung deutlich über der empfohlenen Salzzufuhr liegt und zu viel Salz konsumiert, was negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Salz-Konsum reduzieren: Das können Sie tun
Hier ein paar einfache Empfehlungen, wie sich die Salzzufuhr reduzieren und somit der Blutdruck senken lässt:
Greifen Sie lieber zu unverarbeiteten Produkten wie Gemüse und Obst statt zu verarbeiteten Lebensmitteln
Beim Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln kann es sich lohnen, einen Blick auf die Nährwerttabelle zu werfen und sich für salzärmere Varianten zu entscheiden
Kochen und backen Sie lieber selbst, um den Salz-Gehalt selbst zu bestimmen
Gewürze und Kräuter können Salz zwar nicht vollständig ersetzen, jedoch eine gute Ergänzung darstellen, um Gerichte zu würzen
Lesetipp: Speisesalz im Test bei ÖKO-TEST
Salz gibt es in etlichen Varianten und Preisklassen - vieles davon ist reines Marketing. Zu welchem Salz Sie tatsächlich greifen sollten, zeigt der Test von ÖKO-TEST. Tiefergehende Informationen erfahren Sie in diesem Beitrag.
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