Pilzvergiftung: Bei welchen Symptomen man Sofortmaßnahmen treffen sollte

Pilzesammeln nicht ohne Pilzführer. Wenn die falschen Pilze im Korb landen, kann es gefährlich werden. (Symbolbild: Getty Images)
Pilzesammeln nicht ohne Pilzführer. Wenn die falschen Pilze im Korb landen, kann es gefährlich werden. (Symbolbild: Getty Images)

Von Sommer bis Herbst ist Pilzsaison. Die Gewächse sind gesund und lecker – doch kann es schnell gefährlich werden, wenn die falschen Pilze im Korb landen. Dann droht eine Pilzvergiftung, die im schlimmsten Fall tödlich endet.

Zunächst ist eine Pilzvergiftung von einer Lebensmittelvergiftung zu unterscheiden. Letztere erleidet man nach dem Verzehr von verdorbenen oder falsch zubereiteten Speisen aller Art. Sie äußert sich in der Regel durch Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen.

Lebensmittelvergiftungen können demnach auch durch Pilze verursacht werden, die falsch zubereitet sind – denn viele prinzipiell essbare Pilzsorten werden ungenießbar, wenn sie zu lang oder zu kurz gekocht werden. Man spricht bei Vergiftungen durch essbare Pilze von einer sekundären oder „unechten“ Pilzvergiftung.

Was ist eine „echte“ Pilzvergiftung?

Eine „echte“ Pilzvergiftung kann dagegen nur durch giftige Pilze hervorgerufen werden, die der Pilzsammler lieber gleich im Wald stehen lässt. Eine solche äußert sich zunächst ebenfalls durch Magen-Darm-Beschwerden: Krämpfe, Erbrechen, Durchfall sind die Regel. Hinzukommen nicht selten Wahrnehmungsstörungen wie Halluzinationen, Angstattacken, Verwirrtheit oder große Unruhe. Auch Muskelkrämpfe- und zuckungen, Gehstörungen, Atembeschwerden und Herzrasen sind klare Indikatoren für eine Pilzvergiftung.

Die Symptome können je nach Pilz- und Giftart zwischen 15 Minuten und zwei Tage nach dem Verzehr auftreten. Dabei gilt: Je schneller sich die Vergiftungserscheinungen zeigen, desto besser sind die Chancen für den Körper, sich gegen das Gift zu wehren. Treten die Symptome erst Stunden nach dem Verzehr auf, so kann es schnell sehr gefährlich werden, weil die schädlichen Substanzen viel Zeit hatten, im Körper zu wirken.

Welche Sofortmaßnahmen sind zu treffen?

Bei den ersten Zeichen einer Pilzvergiftung, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden: Zu wählen ist die bundesweite Notrufnummer 112. In jedem Bundesland gibt es außerdem eine Giftnotrufzentrale, die in solchen Fällen kontaktiert werden kann. Kommt es bald nach dem Verzehr der Pilze zu Vergiftungserscheinungen, kann Erbrechen helfen, um die giftigen Stoffe aus dem Körper zu bekommen. Weitere Instruktionen gibt die Notrufzentrale. Dabei ist es wichtig, bestimmte Informationen an die Zentrale weiterzuleiten:

Wie alt ist der Betroffene und wie viel wiegt er? Welche Pilze wurden verzehrt und wie viele? Wann wurden die Pilze gegessen? Welche Symptome zeigen sich und was wurde bereits dagegen unternommen? Weitere Schritte unternehmen die eintreffenden Notärzte.

Beim Pilzesammeln gilt prinzipiell: Im Zweifel die Gewächse lieber stehen lassen. Dann wird die Pilzpfanne auch bekömmlich.