Pinktober: Warum der Brustkrebs-Awareness-Monat so wichtig ist
Die Albträume und Panikattacken sind geblieben. Die Angst, die mir wichtigste Person zu verlieren, holt mich seit ihrer Brustkrebs-Diagnose immer wieder ein. Hinterhältig und blutrünstig überfällt sie mich, wenn ich am wenigsten damit rechne. Von einem auf den anderen Moment entzieht sie mir den Boden unter den Füßen und scheint mein Fallen ins Nichts förmlich zu genießen. Zieht sie sich zurück, hinterlässt sie eine dumpfe Schwere, mit der ich auch über zwei Jahre nach der Diagnose nicht umzugehen weiß. Die Diagnose hat nicht nur mein Leben, sondern auch mich verändert. Sie hat mich ängstlicher gemacht, irgendwie angreifbarer. Als hätte mir das Leben schmerzlich beweisen wollen, dass nicht ich es bin, der bestimmt. Sie hat mich aber auch dankbarer gemacht. Für jeden glücklichen Moment, in dem der Brustkrebs keine Rolle spielt. Ich bin mir meiner Liebe noch bewusster geworden und drücke sie jetzt auch aus. Stärker denn je! Denn wenn mich die Diagnose etwas gelehrt hat, dann, dass wir keinen Anspruch darauf haben, glücklich zu sein. Wir können das Glück, ganz wie die Gesundheit, nicht herbeibeschwören oder gar festhalten, egal wie sehr wir uns das vielleicht wünschen. Ich kann Sie deshalb nur dazu animieren, Ihnen wichtigen Menschen mitzuteilen, wie viel sie Ihnen bedeuten! Und das gemeinsame Leben mit Leben zu füllen. Und zwar jetzt!
Für die Welt bist Du irgendjemand, aber für irgendjemand bist Du die Welt!
Erich Fried
Eine von acht: Warum Brustkrebs uns alle angeht
Etwa 70.000 Mal im Jahr stellen Ärzte aktuell die Diagnose „Mammakarzinom“ bei Frauen. Dazu kommen laut Deutscher Krebsgesellschaft jedes Jahr noch etwa 6.000 diagnostizierte Vorstufen von Brustkrebs. Damit erkrankt heute eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Doch auch wenn es sich um die häufigste Krebsart bei Frauen handelt, ist Brustkrebs nicht die gefährlichste. Das bestätigt auch Prof. Dr. med. Nadia Harbeck, Leiterin des Brustzentrums und der onkologischen Tagesklinik der Frauenklinik der Universität München und Autorin von „Brustkrebs – Alles, was jetzt wichtig ist“ im Gespräch mit Corinna Schindler für den mosaik Verlag, bei dem das Buch im November 2022 erschienen ist.
Nie war die Behandlung von Brustkrebs so erfolgreich wie heute. Die Fortschritte in der Behandlung sind atemberaubend: Bei acht von zehn Frauen mit Brustkrebs, der noch nicht in andere Organe gestreut hat, gelingt heute Heilung, wenn die Patientinnen optimal therapiert werden. Und auch wenn sich bereits Tochtergeschwulste in anderen Organen gebildet haben, lässt sich Brustkrebs mit neuen Medikamenten oft viele Jahre lang in Schach halten.
Prof. Dr. med. Nadia Harbeck
Handanlegen unbedingt erwünscht: Brustkrebs erkennen und behandeln
Je früher ein Krebs erkannt wird, desto größer sind die Aussichten auf Heilung oder einen dauerhaften Therapieerfolg. Früherkennungsuntersuchungen sind deswegen – wie das Mammographie-Screening, das aktuell die Altersgruppen zwischen 50 und 69 Jahren einschließt – unverzichtbar. Aber sie bieten trotzdem keine Garantie dafür, dass jeder Brustkrebs erkannt wird. Deshalb ist es wichtig, die Brust regelmäßig in Augenschein zu nehmen und auch selbst abzutasten, rät Prof. Dr. Harbeck.
Bei diesen Symptomen sollten Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt aufsuchen:
• Eine Brust hat sich in Form oder Größe verändert.
• In Brust oder Achselhöhle ist ein Knoten tastbar.
• Eine Brustwarze oder ein anderer Teil der Brusthaut zieht sich nach innen.
• Die Brusthaut rötet sich, schuppt und verheilt nicht.
• Aus einer Brustwarze wird klare oder blutige Flüssigkeit abgesondert.
Wichtig: Keines dieser Symptome bedeutet zwangsläufig, dass man an Brustkrebs erkrankt ist. So erweisen sich etwa acht von zehn selbst ertasteten Knoten bei genauerer Untersuchung als harmlos. Aber jedes dieser Symptome sollte auf jeden Fall Anlass für eine genauere Untersuchung sein.
Pinktober: Warum der Brustkrebs-Awareness-Monat so wichtig ist
Der Oktober ist pink. Und das ist auch gut so! Denn auch wenn der 1985 von der American Cancer Society ausgerufene Pinktober – genau wie der Pride Month im Juni – aufgrund der wachsenden Kommerzialisierung immer wieder auch kritisiert wird, ist er extrem wichtig. Denn der jährliche Aktionsmonat macht auf die Bedeutung der Brustkrebsvorsorge und -forschung aufmerksam. Und beides rettet Leben! Der Pinktober hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für Brustkrebs in der Gesellschaft zu erhöhen und die öffentliche Diskussion über die Bedeutung der Früherkennung und Behandlung zu fördern. Durch die gezielte Aufklärung sollen Frauen dazu ermutigt werden, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen und frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Shoppen für den guten Zweck: Diese Produkte unterstützen im Pinktober Organisationen im Kampf gegen den Brustkrebs
Wir haben oben ja bereits die Kritik hinsichtlich der wachsenden Kommerzialisierung des Pinktober angesprochen. Aber jetzt mal ehrlich, wo liegt das Problem? Klar, Marken wollen und müssen – bis auf wenige Ausnahmen – auch mit den Pinktober-Produkten Geld verdienen. Warum auch nicht! Denn egal ob zehn oder 100 Prozent – Wohltätigkeitsorganisationen sind im Kampf gegen den Brustkrebs auf finanzielle Hilfe angewiesen. Und auch wenn Sie natürlich jederzeit auch ohne den Kauf eines Pinktober-Produkts an die unterschiedlichen Organisationen spenden können, wollen wir Ihnen unsere Favoriten nicht vorenthalten.
1. „Woman“ Duftkerze von Baobab Collection
Magnolie, Rose und Moschus – eine blumig-frische und hoffnungsstiftende Duftmischung. Schließlich unterstützt die belgische Manufaktur Baobab Collection bereits seit 2018 mit einem Teil des Umsatzes ihrer „Women“-Kollektion die BIG (Breast International Group) against Breast Cancer Foundation, welche sich für die Brustkrebsforschung einsetzt. Im wahrsten Sinne eine dufte Sache!
2. „Move“-Armband von Messika
Das französische Luxusschmucklabel Messika lanciert anlässlich des Brustkrebs-Awareness-Monats eine limitierte Version seines ikonischen „Move“-Armbands. Hauptakteur neben dem Weißgoldelement mit den drei freibeweglichen Diamanten: ein pinkes Kordelarmband! Mit einem Teil der Erlöse unterstützt die Valérie Messika Foundation das Gustave Roussy Hospital, einem der führenden Behandlungszentren von Brustkrebs.
Move is our signature. It is a beautiful symbol that our best-seller is part of the fight against a disease that affects a large number of us, directly or indirectly!
Valérie Messika
3. „DEFY Skyline Pink“ von Zenith
Weil jeder Moment zählt, unterstützt der Luxusuhrenhersteller Zenith mit der Susan G. Komen Foundation auch in diesem Jahr die größte international agierende Organisation, die die Forschung zur Bekämpfung von Brustkrebs vorantreibt. 20 Prozent des Erlöses der auf 100 Stück limitierten „DEFY Skyline Pink“-Armbanduhr fließen an die Einrichtung.
4. „Pink Ribbon Bluse“ von Eterna
Seit 2022 unterstützt Eterna die gemeinnützige Organisation Pink Ribbon Deutschland, die sich mit ihrer Initiative für Aufklärung und Aufmerksamkeit für das Thema Brustkrebs einsetzt. Mit zunehmendem Alter, besonders ab dem 50. Lebensjahr, steigt das Risiko einer Erkrankung. Doch auch jüngere Frauen können mit Brustkrebs konfrontiert werden. Begünstigt werden kann die Krankheit durch vererbte Brustkrebs-Gene. Daher lautet das Thema der diesjährigen Kampagne schlicht „Generationen“. Prominente Unterstützerinnen und Gesichter der Kampagne: Moderatorin Frauke Ludowig und ihre Tochter Nele.
5. „Signature Collection“ von Hunkemöller
Gemeinsam mit Pink Ribbon macht sich das niederländische Wäschelabel Hunkemöller stark für die Früherkennung und schnelle Behandlung von Brustkrebs. Deshalb spendet das Unternehmen die Gewinne aus den rosafarbenen Artikeln der Signature Collection im Oktober an die gemeinnützige Kommunikationskampagne.
6. „Pink Pony“-Baseballcap von Polo Ralph Lauren
Kompromisslos und voller Überzeugung engagiert sich das US-amerikanische Kultlabel Ralph Lauren seit mehr als 30 Jahren für die Sensibilisierung im Kampf gegen Brustkrebs. Die weltweite Pink-Pony-Kampagne unterstützt Programme für Forschung, Vorsorgeuntersuchungen, Früherkennung, Behandlung, Aufklärung und Patientennavigation. Die diesjährige Kampagne baut auf dem kontinuierlichen Engagement des Unternehmens auf, das Bewusstsein für die Sache zu schärfen und Geldmittel zu sammeln. Die Spenden aus den jährlichen Pink-Pony-Produktkollektionen kommen – im Fall des Baseballcaps zu 100 Prozent! – dem Pink-Pony-Fonds der Ralph Lauren Corporate Foundation in den USA sowie einem internationalen Netzwerk von Krebs-Wohltätigkeitsorganisationen zugute, darunter dem Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ.
7. Charity T-Shirt „Red Girl“ von Hard Rock Cafe x Skoly x LebensHeldin!
Das Hard Rock Cafe Hamburg und der weltweit bekannte Künstler Vladimir Skolyshev engagieren sich für LebensHeldin! e.V. Entstanden ist ein limitiertes Charity T-Shirt, für das der Künstler seine berühmte „Red Girl“-Serie neu interpretiert hat. Der wohl coolste Weg, um Solidarität mit allen Frauen auszudrücken, die gerade Mut und Kraft brauchen!
„Pink! Coach“ – warum Betroffene die Coaching-App kennen sollten
Eine App für Frauen mit Brustkrebs? Genau das! „Pink! Coach“ ist eine Coaching-App und fungiert wie ein digitaler Assistent für die Bereiche Ernährung, Sport und mentale Gesundheit. Mit täglich wechselnden und individuellen Zielen versucht die App zu fördern, ohne zu überfordern. Und das individuell auf die Therapie der Nutzerin abgestimmt. Weitere nützliche Funktionen der App sind ein Nebenwirkungs-Chatbot, die Infothek und eine Dokumentenablage. „Pink! Coach“ wurde von der Gynäkologin und Brustkrebsspezialistin Prof. Dr. Pia Wülfing in Zusammenarbeit mit namhaften Experten aus den Bereichen Gynäkologie, Onkologie, Ernährungsmedizin und Sportwissenschaften und Psychologie speziell für Patientinnen mit der Diagnose Brustkrebs (Mammakarzinom, ICD-10 C50) entwickelt.
Das Wichtigste zum Schluss
Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um Ihnen an dieser Stelle Mut zu machen. Sofern das überhaupt geht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Diagnose uns manchmal jeglichen Mutes beraubt. Gut gemeinte Ratschläge und Bekräftigungen verblassen dann neben der Wut, Verzweiflung und der schmerzenden Frage nach dem Warum. Und trotzdem wollen wir Sie – egal ob Sie selbst erkrankt sind oder das Thema über Ihren Familien oder Freundeskreis in ihr Leben getreten ist – wissen lassen, dass Sie nicht alleine sind! Teilen Sie Ihren Schmerz und Ihre Angst, genauso wie Ihre Freude und Ihre Hoffnungen. Sie sind mehr als Ihre Krankheit! Lassen Sie uns gemeinsam kämpfen – für Sie, für mich für uns alle!