Pinsa – die unbekannte Schwester der Pizza

Noch ist sie in Deutschland weniger bekannt als die Pizza, dabei hat die weitaus abwechslungsreichere Pinsa einiges zu bieten.

Die Zubereitung ist etwas aufwendiger als bei der Pizza, das lohnt die Pinsa dafür mit Vielseitigkeit.(Symbolbild: Getty Images / Luca Piccini Basile
Die Zubereitung ist etwas aufwendiger als bei der Pizza, das lohnt die Pinsa dafür mit Vielseitigkeit.(Symbolbild: Getty Images / Luca Piccini Basile

Ein knuspriger Teigfladen, mit Soße bestrichen, darauf bunter Belag: die Pizza und die Pinsa unterscheidet auf den ersten Blick recht wenig. Doch es lohnt sich, genauer hinzusehen. Denn die hierzulande weniger bekannte Schwester der Pizza hat einiges zu bieten.

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Eine anspruchsvolle Teigrezeptur etwa, die aus mehreren Mehlsorten besteht: klassisches Weizenmehl, dazu Reismehl für Leichtigkeit und Fluff, Sojamehl für Stabilität und Sauerteig für mehr Bekömmlichkeit. Zu der Mischung kommt pro Kilo ein knappes Liter Wasser – weitaus mehr als bei der klassischen Pizza.

Neutraler Geschmack des Teigs ermöglicht viele Toppings

Im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur erklärt Davy Mazzuca, er betreibt eine Pinseria in Saarlouis, was der Teig der Pinsa ausmacht: “Sie ist innen sehr fluffig, während sie außen herrlich knusprig bleibt.” Das liegt nicht nur an den vier Mehlsorten, sondern auch daran, dass der Teig einen langen Kühlschrank-Aufenthalt hinter sich hat, bevor er im Ofen gebacken wird: bis zu fünf Tage. Viel Zeit, um große Luftblasen zu schlagen. Die erfordern aber bei der Verarbeitung Fingerspitzengefühl. Um die Bläschen zu erhalten, ist eher Zupfen und Ziehen gefragt, als kräftiges Kneten oder gar das Hantieren mit einem Nudelholz.

Wer sich aber daran hält, bekommt einen knusprig-fluffigen Boden – und noch mehr: “Da der Teig so lange ruht, ist die Pinsa leichter verdaulich als eine Pizza”, erklärt Mazzuca. Und dazu wandelbarer: Es gibt drei Arten, eine Pinsa zu belegen. Rot, weiß und süß – auch das liegt wiederum am Teig, denn der besitzt einen eher neutralen Geschmack.

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Eine rote Pinsa wird mit Tomatensugo zubereitet und Zutaten nach Wahl. Bianca, weiß, bedeutet, dass die Pinsa eine helle Creme trägt – etwa auf Basis von Pesto, Lachs oder Pistazien. Dazu passt, was gefällt: Schinken und Mozzarella oder auch Ricotta, Birne, Walnüsse und Honig.

Die Pinsa kommt

Der Clou kommt zum Nachtisch: Dann wird die Pinsa beispielsweise mit Nuss-Nougat-Creme bestrichen und mit zerkrümelten Keksen, Bananenscheiben oder Erdbeeren belegt. Auch die Crêpes-Variante mit Apfelmus, Zimt und Zucker ist möglich.

Pinsa-Bäcker Mazzuca erklärt dazu die Reihenfolge bei der Herstellung: „Klassischerweise wird die Pinsa vor als auch nach dem Backen belegt“. Die Teiglinge werden mit Soßen oder Cremes bestrichen, bevor es in den Ofen geht. Nach wenigen Minuten im Rohr kommen dann frische Toppings, die die Hitze nicht vertragen, dazu – Mortadella, Rucola oder Früchte etwa.

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Bislang ist die kleine Pizza-Schwester in Deutschland noch recht unbekannt. Doch Gastronomen sind sich sicher: Die Pinsa kommt.

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