Plus-Size-Bloggerin gibt Barbara Schöneberger Kontra
Dem Fatsuit-Magazincover von Barbara Schöneberger gibt das Netz gerade den “Daumen runter”. Ein Plus-Size-Influencerin findet deutliche Worte.
Barbara Schöneberger ist TV-Profi, hat ein eigentlich fortschrittlich gesinntes Frauenmagazin und Witze reißen ist irgendwie Teil ihres Jobs. Doch ein Joke hat für sie jetzt nicht funktioniert. Übergewichtige fühlen sich von der 44-Jährigen verspottet und protestieren im Netz.
Zum Beispiel Tanja Marfo. Sie ist erfolgreiche Unternehmerin, betreibt in Hamburg eine eigene Plus-Size-Model-Agentur und hat 2013 die “Plus Size Fashion Days” in die Berliner Fashion Week gebracht. Allein auf Instagram interessieren sich fast 30.000 Follower dafür, was die 39-jährige Mutter zum Thema Körpervielfalt zu sagen hat.
Die Vorgeschichte: Schöneberger erntet Shitstorm für neues “Barbara”-Cover
Auf ihrer Webseite “Kurvenrausch” schreibt sie: “Es darf bitte nicht weiter geleugnet werden, dass dicke Frauen und Männer existieren und auch ein Anrecht auf Mode haben. Wir verdienen eine Auswahl, ein Angebot, wir haben ein Recht darauf, uns modisch zu kleiden.”
Body Positivity in der Fashion-Industrie: ein Status Quo
Da Marfo auch bloggt, reicht ihre Community weit über Instagram hinaus. Auf Instagram geht’s ja weniger um Worte, sondern ums Visuelle – und da hat Schöneberger kürzlich einen umstrittenen Post abgesetzt: Sie hinter den Kulissen zum Cover-Fotoshooting für die Märzausgabe ihres Printmagazins “Barbara”. In einen Fatsuit gekleidet, ein Buffet leerräumend. “Tschuldigung, nichts gegen Dicke, bin selber eine”, kichert sie in die Kamera.
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Im Fatsuit ist sie dann auch auf dem Titelblatt zu sehen. Betitelt mit: “Stimmt was nicht?” und weiter: “Wer entscheidet heute eigentlich, was schön ist?” Thema im Heft: Frauen sollten sich mit ihren Körpern anfreunden und vom gängigen Schönheitsideal in den Medien nicht einschüchtern lassen. Gut gemeint, sagen einige – aber mies umgesetzt, finden viele. Im Fatsuit? Das Buffet plündernd? Womöglich auch noch “nackt”? So viele Klischees auf einmal – die Frauen jetzt stärker provozieren als das eh schon übliche Gedisse von Übergewichtigen.
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“Beschämend”, “Einfach eine dumme Frau” oder “Was ist das für ein Mist”, heißt es im Netz. Tanja Marfo wird ausführlicher. Auf Instagram sogar. Und erklärt, dass sie Babara Schöneberger eigentlich schätze, und auch einmal in ihrem Magazin vertreten war. Doch das Cover und das Instagram-Video verschlügen ihr die Sprache: “Ich sehe dich in der Verantwortung für Vielfalt einzustehen, denn das macht deine Zeitschrift eigentlich aus”, schreibt sie, und fügt hinzu “Schau dich um in der Medienwelt, sie zeigt keine unterschiedlichen Körperformen. Dabei brauchen wir Diversität so dringend, nur nicht in Fatsuits!”.
A post shared by Tanja Marfo (@kurvenrausch) on Feb 12, 2019 at 11:02am PST
Der Kern von Marfos Post: Sich als schlanker Mensch einen Fatsuit anzuziehen ist noch lange keine Medienkritik. Barbara Schönebergers Insta-Profil ist in dem Post verlinkt, reagiert hat sie bislang nicht. Dafür die Follower: “klasse”, “wahr” oder “super” findet die Mehrheit Marfos Kontra.
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