Postnatale Depression: Serena Williams hielt sich für eine schlechte Mutter

Serena Williams spricht offen über ein Tabuthema. (Bild: Getty Images)
Serena Williams spricht offen über ein Tabuthema. (Bild: Getty Images)

Komplizierte Geburt, Still-Tipps und ungewöhnliche Blutungen – Tennisprofi Serena Williams spricht offen über die Herausforderungen rund um ihr Leben als frischgebackene Mutter. Am Dienstag berichtete sie auf Instagram von einem Tabuthema, das häufig totgeschwiegen wird.

Serena Williams leidet unter einer postnatalen Depression, das erklärte sie am Dienstag in einem ausführlichen Instagram-Posting. Die Tennisspielerin, deren Tochter Alexis Olympia im vergangenen September geboren wurde, kämpfe derzeit mit der Balance zwischen ihrem Leben als Profisportlerin und dem Mutterdasein.

„Die letzte Woche war nicht leicht für mich. Ich habe mich nicht nur mit einigen persönlichen Angelegenheiten rumgeschlagen, ich war einfach niedergeschlagen. Vor allem hatte ich das Gefühl, keine gute Mutter zu sein. […] Es ging uns allen schon mal so. Ich arbeite viel, ich trainiere und versuche, mein Bestes als Athletin zu geben. Und obwohl ich jeden Tag mit meiner Tochter verbringe, bin ich nicht so oft bei ihr, wie ich gerne würde. […] Viele von euch Müttern haben das gleiche Problem. Ob Hausfrau oder arbeitend, die Balance mit den Kids zu finden ist eine Kunst. Ihr seid die wahren Helden.“

Trotz eigener Zweifel soll der Post – versehen mit einem Foto von Williams, wie sie gen Horizont blickt – Mut machen. Die Athletin scheint sich bereits ausführlich zu dem Thema informiert zu haben. In dem Posting beschreibt sie einige der Symptome: „Ich habe mehrere Artikel gelesen, in denen steht, dass postnatale Depressionen bis zu drei Jahre andauern können, wenn sie nicht behandelt werden. Es ist einfach sinnvoll, es zu kommunizieren. Die Dinge mit meiner Mutter, meinen Schwestern, meinen Freunden zu besprechen, macht mir deutlich, dass meine Gefühle völlig normal sind.“

Postnatale Depressionen können sich durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen. Die Symptome zeigen sich oft schon kurz nach der Geburt und reichen von Appetitlosigkeit und Überforderung über mentale Zusammenbrüche bis hin zu einer schwachen Libido.

In Deutschland sind laut „Ärzteblatt“ zwischen zehn und 15 Prozent der jungen Mütter davon betroffen. Und wie der Fall von Serena Williams belegt, macht die Wochenbettdepression auch vor Stars keinen Halt. So erklärten unter anderem auch schon Schauspielerin Hayden Panettiere, Designerin Victoria Beckham oder Sängerin Alanis Morissette nach der Geburt ihrer Kinder, an postnatalen Depressionen gelitten zu haben.